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Heldin wider Willen

Heldin wider Willen

Titel: Heldin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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nach einem kurzen Hüpfer durch die Liftröhre 226
    der Fall war. »Esmay Suiza, für Rumpf und Architektur
    eingeteilt…«
    »Oh, ja.« Er streckte die Hand aus; sein Händedruck war
    kraftvoll. »Tai Golonifer. Kurzform für etwas Scheußliches und Familientypisches; fragen Sie nicht. Ich habe schon gehört, dass Sie kommen; ich gehöre zum Stab des 14. Wartungsverbands.
    Sind Sie im Moment beschäftigt?«
    Was sollte das? »Ich bin Major Pitak zugeteilt«, antwortete Esmay und blieb damit absichtlich unklar.
    »Sie sind beschäftigt«, sagte Golonifer in einem Ton, als bestünden nicht die geringsten Zweifel. »Mich überrascht nicht, dass sie Sie schon quer durchs Schiff hetzt. Aber ich möchte Ihnen diese beiden vorstellen – auch Neulinge, die Ensigns Anson und Partrade.« Die beiden Ensigns erwiderten Esmays Händedruck – Ansons Handfläche war kalt und feucht, und
    Partrades fühlte sich an wie mit Sattelleder ausgekleidet. »Wir sehen uns in der Messe«, sagte Golonifer. »Kommen Sie, Jungs, es geht die Röhre hinunter.«
    Esmay wandte sich ab und sah sich um. Sie brauchte den
    Steuerbord-Hauptaxialkorridor, um T-3 zu erreichen. Auf
    diesem Deck war der Korridor breit genug für einen kleinen Lastwagen, und die in den Boden eingearbeiteten Führungsschienen für Transportkarren deuteten zusammen mit den markierten Fußgängerstreifen beiderseits darauf hin, dass kleine Lastwagen ihn tatsächlich mit hoher Geschwindigkeit berühren.
    Ein leises Rauschen … Sie blickte hinter sich und sah, wie ein Transportwagen mit offener Pritsche, die mit Behältern beladen war, elegant die Führungsschiene entlangrollte, wobei der rote Sensor wie das rote Auge eines Irren blinkte. Fünf 227
    Meter vor Esmay blökte der automatische Alarm dreimal – und der Wagen war schon vorbei. Esmay sah, wie er ein Stück
    weiter unten abbremste und durch eine große Luke Richtung Schiffsaußenwand abbog. Als sie die Luke erreichte und
    hindurchblickte, konnte sie verfolgen, wie ein langer Robotarm die Behälter vom Wagen pflückte und auf Regalen abstellte.
    Jemand in dem Raum schrie etwas – Esmay verstand ihn nicht richtig –, und der Arm stoppte mitten in der Bewegung, einen der Behälter in der Beißzange.
    Sie konnte hier nicht den ganzen Tag herumstehen –
    schließlich stand ihr noch der ganze Rest ihrer Dienstzeit dafür zur Verfügung, aus den Vorgängen in diesem Raum schlau zu werden. Sie ging weiter. Der erste Quergang war doppelt so breit wie der, dem sie folgte, und wies an den Ecken sowohl Warnlampen als auch Spiegel auf. Esmay blickte in die Spiegel, obwohl die Lampen auf Grün standen. Weit unten im
    Schiffsinnern hockte bewegungslos etwas Großes und Klobiges mit blinkenden gelben Lampen, über das kleine dunkle
    Gestalten hinwegschwärmten … Esmay blinzelte, erneut richtig erschrocken über die Entfernungen auf diesem Schiff.
    Esmay übersah beinahe den zweiten Quergang: dunkle
    Schlitze, die auf beiden Seiten klafften, kaum breit genug für einen Fußgänger und nur von weit auseinander stehenden
    Lampen beleuchtet. Erneut blieb sie stehen und spähte hinein.
    Auf einem engen Patrouillenschiff wäre dieser Flur von
    normaler Breite gewesen – aber hier passte er nicht zu den anderen, die sie schon gesehen hatte. Der dritte Quergang achtern erwies sich als der bislang normalste, falls überhaupt etwas an diesem Schiff normal war. Drei Personen konnten hier nebeneinander gehen, falls es ihnen nichts ausmachte, dass ihre 228
    Hände von Zeit zu Zeit aneinander stießen. In gleichbleibenden Abständen öffneten sich beiderseits Luken. Der vierte Gang achtern war ganz ähnlich … eine Passage, wie man sie auf jedem Schiff hätte antreffen können, von der Länge mal
    abgesehen. Der fünfte, der Gang, den sie suchte … und sie wandte sich ins Schiffsinnere.
    Die Formierungswerkstatt A befand sich genau dort, wo sie sowohl laut Pitaks Würfel wie laut Schiffsplan sein sollte.
    Esmay wusste nicht recht, was eine Formierungswerkstatt war, aber sie konnte feststellen, dass es auf jeden Fall etwas Wichtiges war. Führungsschienen für Robotkarren zogen sich übers Deck und bogen in eine Luke nach der anderen ab. Durch die offenen Luken sah sie lange Reihen von Gerätschaften, die ihr nichts sagten: Zylinder und hängende Kegel, reihenweise Düsen, die an der Decke auf Schienen montiert waren, große Würfel mit blanken Seiten und Warnhinweisen darauf.
    Vor ihr endete der Gang an einer versiegelten Luke. Esmay

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