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Heliosphere 2265 - Band 5: Im Zentrum der Gewalten (Science Fiction)

Heliosphere 2265 - Band 5: Im Zentrum der Gewalten (Science Fiction)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 5: Im Zentrum der Gewalten (Science Fiction) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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sagte Brown. “Nach einigen Tagen gab ich jedem einen Pulser mit genug Partikelmunition für einen Schuss. Mehr hatten sie nicht verdient.”
    Das Schott zum Maschinenraum öffnete sich. Als sie eintraten, erblickte Peter exakt das Erwartete: Maschinen, Panels und Leitungen, die nur noch von Spucke und Glauben zusammengehalten wurden. Das Schiff hätte vielleicht noch ein Jahr durchgehalten, nicht länger. Zu viele Systeme waren durch Überladungen beschädigt worden.
    “Das ist mein L.I., Lieutenant Paxter”, sagte Brown und deutete auf einen dürren Jungspund mit rötlichem Haar, dessen Abzeichen ihn als Lieutenant auswiesen. “Nach dem Tod meiner L.I. und ihres Stellvertreters habe ich eine Feldbeförderung ausgesprochen.”
    “Und es bisher nicht bereut, wie ich hoffe.” Der junge Offizier kam mit einem Grinsen auf sie zu. “Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich bin, Sie zu sehen, Commander.” Er schüttelte Ishida die Hand. “Ich will nur noch nach Hause.”
    “Sie leisten gute Arbeit.”
    “Und das war auch nötig.” Paxter neigte den Kopf. “Ich darf gar nicht daran denken, dass uns Maschinenversagen überhaupt erst in diese Situation gebracht hat.”
    “Wie meinen Sie das?”
    “Hat die Erde unseren Funkspruch nicht erhalten?”
    Ishida wirkte nicht weniger verblüfft, als Peter es war. “Wovon sprechen Sie?”
    Nun schaltete Captain Brown sich ein. “Wir konnten die Strahlung, die das System umgibt, bereits von weitem anmessen und schickten Sonden ins Innere. Als diese ihre Energie verloren, beschlossen wir umzukehren. Das Schiff gehorchte unserem Befehl jedoch nicht mehr. Wir konnten gerade noch einen Funkspruch absetzen, dann flogen wir auch schon ein.”
    Peter wurde eiskalt, als er die Wahrheit hinter den Worten begriff.
    Ishida schluckte hart, warf den Marines einen durchdringenden Blick zu und sah sich um. “Captain, wenn Sie nichts dagegen haben, würde sich Lieutenant Task gerne Ihren Hauptcomputer ansehen.”
    “Natürlich, deshalb sind Sie hier. Bitte.”
    Peter nickte der I.O. zu. Er hatte verstanden. Nachdem die HYPERION lange Zeit durch Sarah McCall manipuliert worden war, hatten Lieutenant Commander Kensington und die Chefingenieurin ein Zweitsystem im Hauptcomputer entdeckt. Mit diesem hatten alle Manipulationen vorgenommen werden können. Peter ließ sich von Paxter zu einem der Panels bringen. Er stieg über Bauteile, offene Gehäuse und herumliegende Kristallleiter. Der Maschinenraum wirkte eher wie ein Schrottplatz. Es kostete ihn nur wenige Handgriffe - er hatte den Bericht von L.I. Lorencia gelesen - um die Wahrheit zu entdecken. Vor ihm erschien eine Eingabemaske, deren Schrift aus unleserlichen Hieroglyphen bestand. Peter nickte Ishida bestätigend zu.
    “Es gibt ein Zweitsystem im Kern”, sagte er. “Und damit vermutlich auch einen Verräter an Bord.”

    *

    Interlink-Kreuzer HYPERION

    Ein Icon blinkte auf seiner Konsole auf. Der Maschinenraum hatte die Nachricht erhalten und bestätigt.
    Captain Jayden Cross erhob sich schmunzelnd.
    “Commander Akoskin, Sie haben die Kommandobrücke. Ich werde mit zwei Marines und Doktor Tauser zur Station übersetzen.”
    Es galt, den Plan schnell auszuführen, bevor Johnston die Flucht aus seinem Quartier gelang. Mit den Konsequenzen dieses kleinen Stunts würde Jayden sich später auseinandersetzen.
    “Aye, Sir.
    Doktor Tauser befindet sich bereits auf dem Weg zum Shuttle; die Marines ebenfalls”, sagte Akoskin.
    “Sehr gut. Warten Sie, bis wir an der Station angedockt haben, dann sorgen Sie für eine beschleunigte Reparatur von Johnstons Schott. Der arme Kerl soll dort ja nicht überwintern.”
    “Verstanden.”
    Jayden verließ die Kommandobrücke und lief zum Shuttlehangar. Das Loch im Sensornetz der Wachschiffe würde sich in Kürze öffnen. Es blieb zu hoffen, dass die Sternenschiffe einen gepulsten Anstieg des Pike-Antriebs nicht bemerkten und das Shuttle den Rest des Weges mit Eigenschub zurücklegen konnte. In der Theorie sah der Plan gut aus.
    Leider hat die Realität diese dumme Angewohnheit, sich vom Reisbrettentwurf zu unterscheiden.
    Jayden erreichte den Shuttlehangar, das Shuttle war abflugbereit. Als er das Schott hinter sich schloss, aktivierte der Pilot bereits die Schubdüsen.
    “Du lässt es einem aber auch nicht langweilig werden”, sagte Janis Tauser.
    Der Freund aus Jugendtagen saß gemächlich im rückwärtigen Teil des Shuttles, neben sich die beiden Marines, die beim Eintreten des

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