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Helle Barden

Helle Barden

Titel: Helle Barden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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hervor und riß eins an.
    »Danke, Willikins. Wie lautet dein Vorname?«
    »Welcher Vorname, Herr?«
    »Ich meine, wie nennen dich Leute, wenn sie dich besser kennenlernen?«
    »Willikins, Herr.«
    »Oh. Schon gut. In Ordnung. Du kannst jetzt gehen, Willikins.«
    »Ja, Herr.«
    Mumm sank ins warme Wasser zurück. Seine innere Stimme war nach wie vor da, aber er versuchte, ihr keine Beachtung zu schenken. Sie sagte gerade: Um diese Zeit patrouillierst du normalerweise in der Straße der Geringen Götter, nicht weit von der Stelle der Stadtmauer entfernt, wo du dir im Windschatten eine Zigarette drehen kannst.
    Er sang aus vollem Hals, um das Flüstern in seinem Innern zu übertönen.
     
    Zum erstenmal seit Jahrtausenden hallten menschliche und… fast menschliche Stimmen durch die Kanalisation unter der Stadt.
    »Hai-hi…«
    »… hai-ho…«
    »Ugh ugh ugh ugh ugh…«
    »Ihr alle
dumm

    »Ich kann nicht anders. Es liegt an dem Fastzwergenblut in meinen Adern. In Stollen singen wir immer. Das ist Teil unseres Wesens.«
    »Na schön. Aber warum
er
singen? Er sein Affe.«
    »Aber einer von der geselligen Sorte.«
    Sie hatten Fackeln mitgebracht. Schatten tanzten zwischen den Säulen und huschten durch die Tunnel. Welche Gefahren auch in der Finsternis lauern mochten – Karotte gab sich ganz der Freude über diese besondere Entdeckungsreise hin.
    »Es ist wirklich erstaunlich! Die Via Cloaca wird in einigen alten Büchern erwähnt, aber als Straße, die längst nicht mehr existiert. Hier ist erstklassige Arbeit geleistet worden. Welch ein Glück, daß der Pegel des Flusses so niedrig ist. Normalerweise scheint hier alles voller Wasser zu sein.«
    »Genau das habe ich gesagt«, meinte Knuddel. »›Hier ist normalerweise alles voller Wasser‹ – das waren meine Worte.«
    Wachsam und argwöhnisch beobachtete er die tanzenden Schatten. Sie bildeten seltsame Formen an der gegenüberliegenden Wand: sonderbare zweibeinige Geschöpfe, unheimliche, geisterhafte Erscheinungen…
    Karotte seufzte.
    »Hör mit den Schattenspielen auf, Detritus.«
    »Ugh.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Versuch mal ›mißgestaltetes Kaninchen‹, das ist meine Lieblingsfigur«, übersetzte Karotte.
    Ratten trippelten in der Dunkelheit. Knuddel sah sich um. Er sah immer wieder jemanden vor sich, der eine Art Stange hob, zielte…
    Sie waren kurz besorgt und verwirrt, als Knuddel auf den nassen Steinen die Spur verlor, doch nahe bei einer von Schimmelpilzen bedeckten Wand fand er sie wieder. Kurz darauf entdeckte er ein bestimmtes Rohr: Darunter hatte er ein Zeichen ins Mauerwerk geritzt.
    »Da vorn«, sagte er und reichte Karotte die Fackel.
    Der junge Mann ging allein weiter.
    Knuddel und seine beiden Begleiter hörten Schritte, gefolgt von einem überraschten Pfiff. Eine Zeitlang war es still.
    Schließlich kehrte Karotte zurück.
    »Meine Güte«, sagte er. »Wißt ihr, wer das ist?«
    »Nun, alles deutet darauf hin…«, begann Knuddel.
    »Alles deutet darauf hin, daß es weitere Probleme geben wird«, meinte Karotte.
    »Verstehst du jetzt, warum wir mit leeren Händen zurückgekehrt sind?« fragte Knuddel. »Unter den gegenwärtigen Umständen wäre es sicher nicht sehr ratsam, die Leiche eines Menschen durch Ankh-Morpork zu tragen. Erst recht nicht diese.«
    »Ein Teil davon ich ebenfalls gedacht«, behauptete Detritus.
    »Ja.« Karotte nickte. »Das leuchtet mir ein. Ich glaube, wir… wir lassen den Leichnam zunächst dort liegen und kommen später noch einmal hierher – mit einem Sack. Und noch etwas: Sprecht mit niemandem darüber.«
    »Abgesehen natürlich vom Feldwebel und den anderen«, sagte Knuddel.
    »Nein. Nicht einmal mit ihnen dürft ihr darüber reden. Es würde sie nur… nervös machen.«
    »Zu Befehl, Korporal Karotte.«
    »Wir haben es hier mit jemandem zu tun, der nicht ganz richtig im Kopf ist.«
    Dem Zwerg ging ein unterirdisches Licht auf.
    »Oh«, sagte er. »Du hast Korporal Nobbs in Verdacht?«
    »Ich fürchte, hinter dieser Sache steckt jemand, der noch weniger richtig im Kopf ist als Korporal Nobbs.« Karotte sah zu der Halle mit den vielen Säulen. »Hast du eine Ahnung, wo wir hier sind, Knuddel?«
    »Vielleicht unterm Palast.«
    »Das vermute ich ebenfalls. Die Tunnel führen in alle Richtungen…«
    Karottes besorgte Gedanken verloren sich in einem mentalen Labyrinth.
    Selbst bei der derzeitigen Dürre gab es Wasser in der Kanalisation. Es stammte aus Quellen – oder sickerte von oben herab. Überall

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