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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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unterstützendes Beweismaterial und bestätigende Zeugenaussagen gegen jeden Angeklagten liefern, sondern diese mussten auch noch vollkommen unabhängig von der Zeugenaussage der Tatbeteiligten sein.
    Aaron hatte Linda kurz gesprochen, als sie im Sybil-Brand-Gefängnis in Haft genommen worden war. Ich jedoch hatte sie noch nie gesehen und vermutete, dass sie genauso durchgeknallt war wie Sadie Mae Glutz.
    »Wenn es sich Susan anders überlegt und wieder zu Charlie überläuft«, gab ich Aaron gegenüber zu bedenken, »und wir dann für den Prozess ohne Hauptzeugen dastehen – was durchaus passieren kann –, dann können wir immer noch mit Linda über einen Deal reden. Wenn es dazu kommt, ist Linda vielleicht unsere einzige Hoffnung.«
    Als das Große Geschworenengericht am Montag zusammentrat, arbeiteten wir uns zügig durch die übrigen Zeugenaussagen durch. Sergeant Michael McGann beschrieb, was er am Morgen des 9. August 1969 am 10050 Cielo Drive vorgefunden hatte. Sergeant Frank Escalante sagte aus, dass er am 23. April 1969 Charles Watson wegen eines Drogendelikts festgenommen und ihm Fingerabdrücke abgenommen habe. Jerrome Boen vom Erkennungsdienst beschrieb, wie er den Fingerabdruck an der Haustür des Tate-Anwesens sichergestellt hatte, und Harold Dolan, ebenfalls vom ED, bezeugte, dass er diesen mit der Probe von Watson abgeglichen und dabei 18 übereinstimmende Merkmale gefunden habe, acht mehr, als die Kripo L. A. für eine eindeutige Identifizierung braucht. Sergeant William Lee sagte zu den Bruchstücken der Griffschalen und zu den Projektilen Kaliber .22 aus. Edward Lomax von der Firma Hi Standard verglich die Griffschalen mit dem Longhorn-Revolver, Kaliber .22, den seine Firma herstellte, und trug statistische Daten vor, denen zufolge diese Waffe allein schon aufgrund ihrer geringen Herstellungszahl »ziemlich einmalig« sei. Gregg Jakobson erzählte, dass er Melcher Manson empfohlen habe. Granado wurde zum Strick, zum Blut an den Griffschalen und zu seiner Entdeckung des Buckmessers angehört. All diese Zeugenaussagen ergingen sich in technischen Details, und so verschaffte das Erscheinen von Daniel DeCarlo dem Gericht eine kleine Atempause und mehr als nur ein bisschen Lokalkolorit.
    Aaron fragte Danny: »Hatten Sie irgendeinen besonderen Grund, um sich auf der Ranch aufzuhalten?«
    A: »Eine Menge hübsche Mädchen da oben.«
    Wie habe er sich mit bestimmten Mädchen, zum Beispiel Katie, verstanden?
    A: »Wir haben geredet, das war’s auch schon, aber ich habe sonst nichts gemacht, ich meine, ich habe sie nicht begrabscht oder so.«
    F: »Gehört Ihre Motorradgang zu denen, vor denen alle Angst haben, wenn sie in die Stadt kommen?«
    A: »Nein, das gibt es nur im Kino.«
    Allerdings diente DeCarlos Erscheinen nicht nur der bloßen Erheiterung, denn er bezeugte, dass Manson, Watson und andere, einschließlich seiner eigenen Person, auf der Spahn Ranch mit einem Buntline-Revolver Kaliber .22 Schießübungen gemacht hatten. Er sagte, dass er diese Waffe zuletzt »vielleicht eine oder auch anderthalb Wochen« vor dem 16. August gesehen hatte und danach nie wieder. Die Zeichnung, die er für die Kripo L. A. angefertigt hatte, bevor er wusste, dass sie die Tatwaffe im Fall Tate war, wurde als Beweismittel eingeführt. DeCarlo erinnerte sich auch, wie er und Charlie im Juni 1969 im Jack Frost Store in Santa Monica einen dreisträngigen Nylonstrick gekauft hatten (den er als ehemaliger Mann der Küstenwache als »Leine« bezeichnete), und erklärte, dieser sei mit dem Seil aus dem Haus am Cielo Drive, das ihm vorgelegt worden war, »identisch«.
    Nach Susan Atkins erschien der »gesetzlose« Biker beinahe wie ein Musterbürger.
    Nach DeCarlo kam der stellvertretende Gerichtsmediziner David Katsuyama. Er hatte die LaBianca-Autopsien durchgeführt. Dieser Zeuge sollte mir noch eine Unmenge an Problemen bereiten. Das Große Geschworenengericht war da nur ein Beispiel. Aaron sollte Katsuyama ein Foto von Leno LaBiancas Händen zeigen, die mit einem Lederriemen gefesselt waren. Danach sollte DeCarlo noch einmal in den Zeugenstand gerufen werden und berichten, dass Charlie immer Lederriemen um den Hals trug. Sergeant Patchett wiederum sollte dann die Lederriemen vorzeigen, die er in Independence unter Mansons persönlichen Besitztümern gefunden hatte. Er war auch bereit auszusagen, dass sie »ähnlich« seien.
    Als Aaron Katsuyama das Foto zeigte und ihn fragte, womit Leno LaBiancas Hände gefesselt seien,

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