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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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Mordpläne ausgelassen hat, einschließlich der geplanten Ermordung von Frank Sinatra und Elizabeth Taylor«.
    Da ich sehr beschäftigt war, bat ich Steve Kay, einen der zwei dem Fall zugewiesenen Kollegen, sie zu vernehmen.
    Virginias Angaben zufolge war Susan nur wenige Tage nach ihren Enthüllungen über die Hinman-, Tate- und LaBianca-Morde – also wahrscheinlich am 8. oder 9. November 1969 – im Sybil-Brand-Gefängnis zu Virginias Bett herübergekommen und hatte angefangen, in einer Filmzeitschrift zu blättern. Susan habe dann gesagt, dass sie dies an ein paar Morde erinnere, die sie geplant habe.
    Sie habe beschlossen, Elizabeth Taylor und Richard Burton zu töten, hatte Susan in ganz normalem Ton erklärt. Dabei würde sie ein Messer zum Glühen bringen und es Elizabeth Taylor seitlich ans Gesicht drücken. Das solle mehr oder weniger als Zeichen dienen. Anschließend würde sie ihr die Worte »helter skelter« auf die Stirn ritzen. Danach wollte sie ihr die Augen ausquetschen – Charlie hatte ihr gezeigt, wie das ging – und dann ...
    Virginia hatte sie mit der Frage unterbrochen, was ihrer Meinung nach Richard Burton die ganze Zeit über machen würde.
    Natürlich wären beide gefesselt, meinte Susan. Diesmal würden sie ihnen allerdings das Seil sowohl um den Hals als auch um die Füße binden, damit sie nicht »wie die anderen« weglaufen könnten.
    Danach, fuhr Susan fort, würde sie Burton kastrieren und seinen Penis zusammen mit Elizabeth Taylors Augen in eine Flasche stecken. »Und jetzt kommt’s!«, hatte Susan lachend gesagt. »Die würde ich dann mit der Post an Eddie Fisher 85 . schicken.«
    Tom Jones, ein weiterer Kandidat auf ihrer Todesliste, würde sie mit vorgehaltenem Messer zum Geschlechtsverkehr mit ihr zwingen und ihm dann, wenn er zum Höhepunkt käme, die Kehle aufschlitzen.
    Steve McQueen stand ebenfalls auf ihrer Liste. Doch bevor Susan hatte angeben können, was sie ihm zugedacht hatte, war ihr Virginia ins Wort gefallen: »Sadie, du kannst nicht einfach bei diesen Leuten reinspazieren und sie töten!«
    Das sei überhaupt kein Problem, hatte Susan gemeint, denn es sei leicht herauszubekommen, wo sie wohnten. Und dann würde sie sich einfach »genauso, wie ich es bei Tate gemacht habe«, heimlich anschleichen.
    Für Frank Sinatra habe sie sich etwas ganz Besonderes ausgedacht, war Susan fortgefahren. Da sie wusste, dass Frank auf Mädchen stand, würde sie ganz einfach eines Tages bei ihm vor der Tür stehen. Ihre Freunde würden so lange draußen warten. Wären sie dann erst alle im Haus, würden sie Sinatra mit dem Kopf nach unten aufhängen und ihn, während seine eigene Musik lief, bei lebendigem Leib häuten. Aus der Haut sollten dann Portemonnaies gemacht und in Hippie-Shops verkauft werden, »damit jeder ein kleines Stück von Frank« haben könne.
    Sie sei zu dem Schluss gekommen, hatte Susan schließlich erklärt, dass die Opfer wichtige Persönlichkeiten sein mussten, damit die ganze Welt davon erfahren würde.
    Kurz darauf hatte Virginia die Unterhaltung mit Susan beendet. Auf die Frage von Steve Kay, wieso sie diese Geschichte nicht früher erzählt habe, erklärte Virginia, dass sie so abartig sei, dass ihr vermutlich niemand geglaubt hätte. Selbst ihr früherer Anwalt hatte ihr geraten, nichts zu sagen.
    Waren dies Sadies eigene Pläne oder Charlies? Meiner Einschätzung nach war Susan Atkins nicht in der Lage, sich das alles allein auszudenken. Für mich lag daher der Schluss nahe, dass sie diese Fantasien vermutlich von Manson aufgeschnappt hatte, auch wenn ich das nicht beweisen konnte.
    Wie dem auch sein mochte, mir war, nachdem ich eine Niederschrift des aufgenommenen Gesprächs mit Virginia Graham gelesen hatte, bewusst, dass ich nichts davon als Beweis einführen konnte: Juristisch gesehen, hatte es nur geringfügige Relevanz für die Tate-LaBianca-Morde, und jede geringfügige Bedeutung, die es vielleicht haben konnte, würde auf jeden Fall durch die extreme Vorgreiflichkeit überwogen.
    Auch wenn Virginia Grahams Aussage als Beweis nutzlos war, wurde eine Kopie davon im Zuge der Offenlegung an jeden Anwalt der Verteidigung geschickt.
    Diese Aussagen sollten jedoch schon bald auf ihre Art Rechtsgeschichte schreiben.
    Obwohl Ronnie Howard als Erste zur Polizei gegangen war, rief ich Virginia Graham noch vor ihr in den Zeugenstand, da sich Susan ihr zuerst anvertraut hatte.
    Ihre Aussage war außergewöhnlich spektakulär, da die Geschworenen von ihr zum

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