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Hendlmord: Ein Starnberger-See-Krimi (German Edition)

Hendlmord: Ein Starnberger-See-Krimi (German Edition)

Titel: Hendlmord: Ein Starnberger-See-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ida Ding
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ergreift das Wort. «Du hast doch selbst gesehen, dass da nichts Brauchbares dabei war», erklärt die Burgl.
    «Nur Graffel», kommentiert der Bene. «Also, wie wäre es?»
    «Wie wäre was?»
    «Na, die Stelle? Schau, wir brauchen deine Hilfe, wir schaffen das selbst nicht mehr alles, und auf die privaten Pflegedienste ist kein Verlass. Die bescheißen bei der Abrechnung, wo es nur geht.»
    «Genau, bei unserer Cousine haben sie einen ganzen Hausputz aufgeschrieben», sagt die Erna. «Obwohl sie seit Jahren nur in einer zehn Quadratmeterbaracke lebt.»
    «Oder dreimal Windeln wechseln steht auf der Rechnung bei meinem Bruder», erklärt die Gretl. «Dabei kommen sie nur einmal am Tag. Wechseln die dann gleich hintereinander, anziehen, ausziehen, anziehen?» Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Wenn die Sophie mitkriegt, dass ich auch noch einen Pfleger mache, lässt sie mich einliefern. «Und Muck, wir müssen hier raus.»
    «Was? »
    Die Ayşe nickt. «Kundugun.»
    «Kondom?»
    Ayşe schüttelt den Kopf. «Nix hierbleiben. Raus.» Auch nach zwanzig Jahren fällt ihr die deutsche Sprache schwer.
    «Ach so, Kündigung?
Gemeinsam Dabeisein
darf nicht mehr im Alten Rathaus stattfinden? Und ich dachte, ihr habt die Möbel nur für den Laufsteg auf die Seite geräumt.» Das eine Kinderkrippe, eine Hundewaschsalon oder eine Sparkassenfiliale anstelle eines Seniorentreffs ins Alte Rathaus reinkommen soll, davon hab ich zwar schon gehört, solche Sachen machen im Dorf immer wieder mal die Runde, aber nichts Konkretes. Der Fidl hat auch nichts erzählt. «Kann man da nichts mehr tun? Eine Demo, ein Sitzstreik vielleicht?» Ich versuche, sie zum Lachen zu bringen, doch die Sache scheint ernst zu sein. «Soll ich mal mit dem Bürgermeister reden?»
    «Zu spät. Der hat das mitbeschlossen, das geht schon seit fünf Jahren so, doch jetzt hat der Gemeinderat endlich einen Grund gefunden, uns rauszuekeln», erklärt der Panscher. «Angeblich machen sie sich Sorgen um unsere Gesundheit, Schimmel und so. Also wenn du was weißt, ein paar Quadratmeter für uns alle, plus Küche und Klo, dann gib Bescheid.»
    «Du siehst, wir brauchen dich», ergänzt die Burgl. Wenn ich das höre, gib’s kein Halten mehr.
    Die
Gemeinsam Dabeiseier
sind die Einzigen, die noch nichts wegen meinem Hotelaufenthalt hinter schwedischen Gardinen gesagt haben. Wissen sie noch nichts davon, weil sie ganz mit den Vorbereitungen für die Bewerbungsgespräche beschäftigt waren?
    «Und was der Jägerlateiner mit dir angestellt hat …», sagt der Rossi, und alle anderen nicken. «Der spinnt doch.»
    Scheinbar leuchten meine Gedanken aus mir heraus, andererseits, welcher Pöckinger hat die gestrige Spalierfahrt nicht mitgekriegt? In der Dorfchronik wird es bestimmt auch stehen.
    «Mersse euch, ich weiß das zu schätzen, aber …» Selbst wenn ich einen Knoten in mein Inneres schlingen muss, kriege ich meine Entscheidung nicht über die Lippen. Meine Kinder nutzen es auch immer aus, was Sophie oft zur Weißglut bringt.
    «Muck, verstehst du nicht, wir sind auf deiner Seite.» Der Panscher springt auf. «Auf uns kannst du dich verlassen, ehrlich. Wenn einer im Dorf was Blödes sagt oder nur deppert über dich denkt, kriegt er es mit uns zu tun.» Der Bene unterstreicht das, indem er die Ärmel seines Jäckchens raufschiebt. Bedrohlich grinsen kann die Truppe, ohne Zweifel.
    «Ich überleg’s mir.» Zu Hause werde ich vor dem Spiegel üben. N-E-I-N.

Daheim empfangen mich rote Buchstaben.

    hat jemand auf unsere Hauswand gepinselt. Das R zwischen dem Ö und dem D fehlt. Die Farbe rotzt bis in die Küchenfenster hinunter. Sophies zarte Rosenknospen haben auch was abgekriegt. Ich wische darauf herum, krieg rote Klupperl, also kann der Schmierfink noch nicht weit sein. Ich bücke mich, spähe um die Ecken und hinter die Apfelbäume. Hat er sich im Schafstall versteckt? Der ist leer. Im Schreinerschuppen rührt sich was. Ich schleiche mich an, presse meinen Rücken an die Tür und reiße sie mit einem Ruck auf. Der Chiller zuckt zusammen, entspannt sich wieder, als er sieht, dass nur ich es bin. Lang ausgestreckt liegt er auf der Hobelbank und lässt sich sein Fell von der hereinscheinenden Sonne aufheizen.
    «Hast du den Deppen gesehen, der das fabriziert hat?» Ich wische dem Kater den Holzstaub aus dem Fell. Er schnurrt, peitscht mit dem Schwanz in die Späne und wälzt sich auf die andere Seite. Selbst wenn ich wollte, ganz so gelassen wie er kann ich das mit

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