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Hengstgeflüster (German Edition)

Hengstgeflüster (German Edition)

Titel: Hengstgeflüster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexis Levi
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dermaßen, dass das Jugendamt einschritt und das Mädchen zu Pflegeeltern kam.
    Karlee wusste, dass sie ganz alleine Schuld war an dem verdorbenen Charakter ihrer ungeratenen Tochter. Aber trotz aller Eskapaden und Ausschweifungen hatte Karlee eines niemals getan: Sie hatte nie aufgehört zu kämpfen.
    Immer hatte sie alles erreicht, was sie sich einbildete. Sie hatte einfach getan, was sie für das Beste hielt. Für sich und für alle, die sie umgaben. Sie gedachte jedem Menschen ein Maß an Eigenständigkeit zu und ihr das Meiste. Und nach jedem der zahlreichen Fehltritte, die sie sich erlaubte, folgte ein Meer an Wiedergutmachungen, als sie dahinter kam, dass sie wieder einmal das Falsche getan hatte.
    So auch bei ihrer Tochter Pearlie, die sie nach einem harten, anderthalb jährigen Kampf mit den Behörden wieder in ihre Obhut zurückbekam. Doch es war bereits zu spät. Die zahlreichen Pflegefamilien und natürlich ihr eigenes schlechtes Vorbild hatten das Mädchen schon zu sehr geprägt.
    Doch eine Sache hatte Karlee nie verstanden: Pearlie hatte nie gekämpft, hatte sich nie verändert oder gar aus Verfehlungen gelernt. Und diese Schwäche konnte Karlee ihrer Tochter nicht verzeihen. Deshalb waren sie nach Pearlies Volljährigkeit auch getrennte Wege gegangen.
    Als Pearlie Chris Cox kennen lernte hoffte Karlee auf die Besserung ihrer Tochter, noch dazu, als sie über den von ihr engagierten Privatdetektiv erfuhr, dass sie Großmutter geworden war. Ja, wie sie hoffte und betete … für die schwarze Seele ihrer Tochter.
    Chris Cox schien es mit Pearlie auszuhalten, was Karlee verblüffend fand. Was sie damals nicht wusste, war, welch erstklassige Schauspielerin ihre Tochter war.
    Vor einer Woche brachte sie in Erfahrung, dass Pearlie ihren nächsten Schachzug vorbereitete. Nun brachte Karlee sich ins Spiel…
     
    Nach dieser ganzen Aufregung war Natalia mit dem äußerst widerspenstigen Chrispin zur Kontrolle seines komplizierten Bruches ins örtliche Krankenhaus gefahren. Sie wusste, dass er zeitweise starke Schmerzen hatte, was er natürlich nie zugeben würde.
    Von Tag zu Tag gebar er sich mürrischer, was sicher auch damit zusammenhing, dass er es hasste, tagelang so untätig herumzuhocken. Lori hatten sie gleich mitgenommen, da Chris und Bell mit dem Training beschäftigt waren und Lori nach diesem aufregenden Zusammenstoß mit Karlee Karsson dringend ein bisschen Ablenkung benötigte.
    Chris hatte sich Kopf über ins Training gestürzt. Er hatte kein Wort über das äußerst unerfreuliche Zusammentreffen mit Karlee verloren, was Bell ziemlich beunruhigte.
    Schweigend begannen sie ihr erstes gemeinsames Reining Training in der unbarmherzigen Hitze des Tages. Bell hatte alle Hände voll zu tun, als sie ihrem Schützling Tango die sanfte Annie vorstellte.
    Nun rannte Tango bereits seit geraumer Zeit im Zickzack aufgeregt durch die Bahn und vollführte wildeste Verrenkungen und spektakuläre Sprünge bei seinem ausgelassenen Balztanz.
    „Würde ich´s nicht besser wissen, würde ich denken wir trainieren fürs Rodeo“, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, nachdem sie seinen letzten tollkühnen Sprung überlebt hatte.
    „Du machst das ganz toll“, versuchte Chris sie aufzumuntern, „wirst sehen, er wird sich bald an Annie gewöhnt haben. Du musst ihm nur klarmachen, dass er sie nicht jederzeit besteigen darf“, fügte er hinzu, das schallende Röhren des Hengstes übertönend.
    Tango hatte sich zu seiner imposantesten Größe aufgeblasen, den Hals in einem prächtigen Kragen gewölbt und die ausgeprägten Muskelstränge an seiner Brust traten schweißnass hervor. Sein Fell leuchtete burgunderrot.
    Wenn er könnte, würde er auch noch ein Rad schlagen, dachte Chris und zog innerlich seinen Hut vor dem Tier, der mit solcher Hartnäckigkeit versuchte, seine Liebste zu bezirzen.
    Seinen Schweif trug er hoch erhoben und seinen Penis hatte er zu einer beeindruckenden Länge ausgefahren.
    Trotz allem schaffte Tango es, Bell dabei nicht zu schaden. Chris sah, dass seine Pirouetten und Sprünge nur so bemessen waren, dass Bell sich dabei im Sattel halten konnte. Das bemerkte er auch daran, dass der Hengst ein Ohr immer auf seine Reiterin gerichtet hatte, das andere auf die nervöse Annie, die gar nicht angetan war von Tangos wilden Attitüden.
    Die Stute beherrschte bereits einen recht passablen, einigermaßen flotten Spin, der im perfekten Zustand eine rasante Drehung am inneren Hinterbein

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