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Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Titel: Henry - Das Buch mit Biss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Day
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Leben.
„Ich war nie gut darin, Befehlen zu gehorchen.“
    Ich
schloss Hannah in meine Arme. Eigentlich hatte ich gar nicht vorgehabt sie zu
umarmen, aber dann überkam es mich mit solcher Heftigkeit, dass Hannah erstickt
zu lachen begann.
    „Danke“,
sagte ich.
    „Kein
Problem. Henry.“
    Ein
warmes Gefühl breitete sich in meiner Brust aus.
    Henry…
    „Trotzdem“,
begann sie, und schob mich von sich weg. „Ich bin mit Moon einer Meinung was
Kaylen angeht.“
    Das
warme Gefühl verpuffte augenblicklich. Meine Augen verengten sich zu Schlitzen.
    „Nun
schau mich nicht so finster an. Ich weiß, wie gern du sie hast und ich würde
dir wirklich gern helfen, doch ich denke, nachdem was passiert ist, bleibt dir
nichts anderes übrig.“
    Ich
schluckte. „Dann waren all unsere Bemühungen umsonst.“
    Hannah
zuckte mit den Schultern. „Ja, schon irgendwie. Aber es war doch lustig, oder?“
    Ich
wollte etwas Grantiges erwidern, da packte mich ihr Lachen und steckte mich an.
    „Soll
ich dich nach Hause bringen?“, fragte ich.
    „Gern.“
    Wir
stiegen in meinen Polo und fuhren nach Arlington. Hannah kurbelte ihr Fenster
runter und ein angenehmer Windhauch strich durch den Wagen und ließ ihre Haare
tanzen.
    Über
uns nur der weite Sternenhimmel. Und leise, ganz leise hörte ich Kassias Spiel
in meinen Ohren.
    Traurig
und doch bittersüß.

Kapitel 26  
Keine Erinnerung
     
    Kaylen gehen zu lassen,
war schwer. Schwerer, als den Beschluss zu fassen. Ich hatte schon seit Wochen
kein Wort mehr mit ihr gesprochen, trotzdem war es etwas anderes mit der
Aussicht, nie wieder mit ihr zu reden.
    Ich
hatte Nero ins Vertrauen gezogen bevor wir uns zu Kaylen aufgemacht hatten. Nicht
weil wir beide so gute Kumpels waren, aber er war nun einmal der einzige Gedächtnislöscher
in der Gegend. Ich erzählte ihm, was ich getan hatte. Und von Ethan.
    Neros
Reaktion war wie gehabt unbeeindruckt.
    „Der
kann mich mal“, meinte er. „Aber dich hat er ganz schön eingeschüchtert, was?
Du kleiner Hosenscheißer.“
    „Ja,
ich bin ein Hosenscheißer! Ein jämmerlicher Waschlappen. Zufrieden?!“
    Neros
Mundwinkel zuckte. Dass ich Kaylen angefallen hatte, fand er hingegen amüsant,
ja fast bewundernswert.
    „Wer
hätte gedacht, dass in dir doch ein Vampir steckt? Und dabei hätte ich
mittlerweile meine Stimme dafür eingesetzt, dass ihr euch weiter sehen dürft.“
    Ich
trat von einem Fuß auf den anderen. Kaylens Gedächtnis war mir um einiges
teurer, als das von Nick oder Mr. Drake, welche Nero bereits bereinigt hatte.
    Es war
nun eine Woche her, seit Logan mich hatte reinlegen wollen. Ich hatte ihn die
letzten Tage um Kaylens Haus schleichen sehen, doch schließlich schien er es
aufgegeben zu haben.
    „Tu
ihr nichts“, sagte ich. Meine Nervosität wuchs mit jeder Minute, die Nero es
heraus zögerte. Seine Witze, wie hungrig er doch war, waren nicht gerade
förderlich für mein Wohlbefinden. Doch schließlich nickte er und verschwand.
Ich wartete ungeduldig am Fuße des Birnbaums. Ich wollte nicht zusehen.
    Konnte
es nicht.
    Trotzdem
nahm in meinem Kopf unwillkürlich das Bild von Nero Gestalt an, der sich über
die träumende Kaylen beugte.
    Über
ihren Hals, ihre duftenden Haare. Ihren Kirschmund.
    Ich
hatte Nero früher am Abend einige Opfer verschafft.
    Es war
mir egal, so lange dadurch Kaylens Sicherheit gewährleitet war.
    Mit
vollem Magen wurde ihr Duft hoffentlich weniger verführerisch. Ja, ich bin ein
Heuchler, dass ich das Leben eines einzelnen Menschen so viel mehr schützte,
als die vieler. Hannah wäre sicher wieder sauer auf mich, doch ich war nicht
dumm genug, ihr davon zu erzählen.
    Was auch
immer sie in der Vergangenheit bezüglicher meiner Intelligenz behauptet hatte.
Es dauerte nur wenige Minuten, da tauchte Nero wieder vor mir auf.
    „Erledigt.
Sie wird sich nicht an dich erinnern oder daran, was passiert ist.“ Ich spürte,
dass ich nickte. Mein Körper fühlte sich seltsam unwirklich an. Erledigt.
    Das
war’s.
    „Es
gibt noch andere Weiber da draußen.“ Diese ungewöhnliche Darstellung von
Mitleid oder gar Sympathie hätte mich wohl überrascht, wenn ich bei Sinnen
gewesen wäre.
    „Ja.
Danke“, sagte ich tonlos.
    Mir
war nach Heulen zu Mute, doch meine Augen fühlten sich ausgetrocknet an.
    Ich
wollte nur noch nach Hause.
    Nero
verschwand ohne sich zu verabschieden. Aber was hatte ich auch erwartet? Doch
bevor ich mich hinlegen konnte, musste ich nachsehen, dass es Kaylen gut ging.
    Es
ging ihr

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