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Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Titel: Henry - Das Buch mit Biss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Day
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den
Füßen.
    „Das
war meine Familie!“, schrie sie, mit einem Mal völlig klar. „Meine Schwestern,
mein Vater, mein Freund!“
    Tränen
rannen ihr Gesicht hinunter. Ich begann zu zittern.
    Veda
hatte Angeline ihre eigene Familie als erstes Mahl dargeboten!
    Ein
seltsames Taubheitsgefühl machte sich in mir breit. Mein Hirn war nicht
willens, so eine Nachricht aufzunehmen und stemmte sich mit aller Macht
dagegen. Trotz der schockierenden Erkenntnis konnte ich nicht anders, als
Angeline anzustarren. So verletzlich, so wunderschön wie sie war, wirkte sie
mehr denn je wie ein Engel.
    Ein
Engel, dem man die Flügel genommen hatte. Der gefallen war, weit hinab in die
Untiefen der Hölle.
    „Es
tut mir leid.“ Warum ich mich entschuldigte, war mir nicht ganz klar. Es war weder
meine Schuld noch würde das auch nur ansatzweise ihren Schmerz lindern.
    In
manchen Momenten sind Worte einfach nutzlos. Ohne Bedeutung. Ich wollte sie in
den Arm nehmen, doch da stieß sie mich mit ungeheurer Kraft von sich. Ich wurde
über den Leichenhaufen gegen die Wand des Schlosses geschmettert. Mein Körper
riss ein tiefes Loch in die Wand.
    Ich
hörte, wie Mauerwerk und Knochen ächzten, als sie aufeinander knallten. Putz
und Steine stürzten auf mich hinab wie eine Lawine, und begruben mich halb.
    Fuck,
das tat weh.
    Es
dauerte eine Weile, bis der Heilungsprozess abgeschlossen war. Das Biest hatte
mir die Wirbelsäule zertrümmert! Doch halt, sie konnte ja nichts dafür. Es war
ihr Instinkt.
    Blutdurst,
Aggression und unkontrollierbare – Scheiße, sie hatte mich zerquetscht wie eine
Fliege! Stöhnend kämpfte ich mich wieder auf die Beine. Antonio konnte den
Anzug jetzt wohl entsorgen.
    Angeline
war verschwunden.
    „Sie
kommt wieder.“ Veda stand im Türrahmen. Sie hatte das ganze Schauspiel mit angesehen.
„Sie kommen alle wieder.“
    „Du
bist ein Monster!“ Meine Wut wandte sich nun gegen sie.
    „Bin
ich das?“ Veda zuckte mit den Schultern. „Ich habe ihr einen Gefallen getan.
Ein klarer Schnitt ist zwar schmerzhaft aber immer noch besser, als nach und
nach die Verbindungen zu ihrem alten Leben zu kappen.“
    Darauf
fiel mir erst nichts ein. Das Gesicht meiner Mutter tauchte vor mir auf. Ihr
Lächeln, als sie mit Jean an der Hand die Straße entlang spaziert war.
    „Sie
hätte gewollt, dass ihre Familie lebt. Auch ohne sie.“
    Ich hatte
einen bitteren Geschmack im Mund. Vielleicht hatte ich mir aus Versehen auf die
Zunge gebissen.
    Veda
betrachtete mich gleichgültig und verschwand wieder in den Salon.
    „Wir
sollten gehen.“ Isi klang seltsam abwesend.
    Ich
nickte. Ich würde keinen Moment länger hierbleiben.
     
    Auf dem Rückflug nach
Spoon versuchte ich nichts zu denken. Nicht an Angeline und das, was Veda ihr
angetan hatte.
    Nicht
an Antoine und seine Spielchen. Nicht an den Ort, den Isobell und ich so
schnell wie möglich hinter uns ließen.
    Dass
unser Verschwinden noch Konsequenzen für uns haben würde, kam uns nicht einmal
in den Sinn.
    Denn
auch Zuhause war die Zeit nicht stehen geblieben.
    Ich
fiel fast sprichwörtlich aus allen Wolken, als ich Hannah vor unserem Haus
stehen sah, mit einem Gesichtsausdruck, der nichts Gutes bedeuten konnte.

Kapitel 36
Neros Strafe
     
    Es hat gewisse Vorteile,
tot zu sein. Zum Beispiel, dass man keinen Schlaf mehr benötigt.
    Denn
den würde ich heute sowieso nicht kriegen.
    Auch
wenn gegen ein bisschen Entspannung sicher nichts einzuwenden gewesen wäre.
Aber na ja, was will man machen?
     
    „Isi,
Henry, wo wart ihr?“ Hannah schaute uns hilflos an.
    Ein
ungewohntes Bild.
    Isobell
winkte ab und ging ins Haus. Für jemand so Sensiblen wie sie waren die
Ereignisse des Abends eindeutig zu viel gewesen. Die Sonne war kurz davor,
aufzugehen.
    Ich
wollte gerade ansetzen, Hannah zu erklären, wo wir gewesen waren, da schnitt
sie mir auch schon das Wort ab.
    „Es
ist etwas Schreckliches passiert!“
    Ich
seufzte. „Noch was?“
    Verdammt,
reiß dich zusammen! Jetzt ist wirklich keine Zeit für Sarkasmus! Aber warum
mussten auch alle schlechten Nachrichten auf diese Weise beginnen? Mit einer
dramatischen Ankündigung, als wäre das, was folgt, nicht schon schlimm genug?
    „Jeremy…
er ist jetzt ein Teil von Ethans Rudel.“
    Ich
blieb unbeeindruckt. „Aha. Na und? Dann soll er da halt wieder raus. Hast du
ihm nicht von deinem Streit mit dem Rudel erzählt?“
    Todesblick.
Aua.
    „Henry,
du verstehst das nicht!“
    Wäre
ja nicht das erste Mal.
    „Dann
erklär‘s

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