Her mit den Jungs!
vorenthalten geblieben war.
Doch als sie sich in Damians Küche umsah, in der sie sich bereits wie zu Hause fühlte, fiel ihr wieder ein, dass Damian nicht der geeignete Kandidat für diese Rolle war.
»Und, erzähl mal, wie gestaltet sich dein Zwangsaufenthalt im Paradies?«, erkundigte sich Annie leicht besorgt.
Micki musste unwillkürlich lächeln. »Gar nicht so übel wie ursprünglich angenommen, wenn ich ehrlich sein soll. Nach meinem Auftritt in Lacie‘s Lounge und dem PR-Fiasko konnte ich tatsächlich etwas Ruhe und Entspannung brauchen. Und...« Micki war schon im Begriff, ihrer Schwester ein Geständnis zu machen, da hörte sie plötzlich Schritte und Männerstimmen.
»Ja?«
»Und ich beschloss, mir einmal anzusehen, was das Paradies so zu bieten hat.« Wobei man das Wort Paradies durch einen Namen mit dem Anfangsbuchstaben D ersetzen kann, dachte Micki. Just in dem Moment betrat das Objekt ihrer Begierde in Begleitung des Orthopäden die Küche.
Micki versprach ihrer Schwester, sich etwas später noch einmal zu melden und verabschiedete sich rasch von ihr. Dann wandte sie sich mit klopfendem Herzen zu Damian um.
Sie sah ihn fragend an. Seine dunklen Augen glühten vor Verlangen und verrieten ihr, dass er die Ereignisse der vergangenen Nacht alles andere als vergessen hatte. Und als ein Lächeln über sein attraktives Gesicht huschte, war sie sicher, dass er sie auch nicht bereute. Ihr Herz wollte in Anbetracht seiner Aufrichtigkeit schier dahinschmelzen.
»Dr. Maddux, darf ich vorstellen: Micki Jordan, PR-Expertin extraordinaire. Micki, das ist Dr. Maddux, Überbringer schlechter Neuigkeiten.« Damian begleitete seine unheilschwangeren Worte mit einer bedeutungslosen Geste.
»Danke, dass Sie vorbeigekommen sind, Doc«, fügte er hinzu und sagte dann zu Micki: »Ich bringe ihn noch zum Auto, das ihn zum Flughafen fahren wird.«
Sie biss sich auf die Unterlippe und nickte. »Ich warte hier auf dich.«
Er hatte es nur angedeutet, aber die Diagnose schien eindeutig negativ ausgefallen zu sein. Die nächsten paar Minuten zogen sich endlos in die Länge. Micki ging nervös auf und ab und streckte und beugte dabei unruhig die Finger. Schließlich fiel die Vordertür ins Schloss, und Damian gesellte sich wieder zu ihr in die Küche.
»Was hat er gesagt?«, fragte Micki.
»Wer will das wissen - Micki die PR-Beraterin oder -«
»Micki, die Freundin - ich denke, das weißt du ganz genau.« Dass er plötzlich ihre Loyalität in Frage stellte, führte sie eindeutig auf seine Anspannung zurück.
Er schlug die Augen nieder. »Ich habe mir eine Sehnenentzündung eingefangen. Ist aber nicht weiter schlimm - nichts, das sich nicht mit einer Spielpause und einer zeitweiligen Ruhigstellung des Armes kurieren ließe.« Er hob die Hand und zeigte auf die Schiene, die er schon seit geraumer Zeit trug.
Seinem sarkastischen Unterton nach zu schließen, konnte das aber noch nicht alles gewesen sein. »Und weiter?«, fragte Micki.
»Das Taubheitsgefühl deutet auf ein Karpaltunnelsyndrom hin. Häufig wiederholte Bewegungen, wie beispielsweise das Werfen eines Balles, machen die Sache natürlich nicht gerade besser. Aufgrund der Knochendichtebestimmung, der Kernspintomographie und der Röntgenbilder meinte der liebe Onkel Doktor nach der heutigen Untersuchung, es gäbe zudem deutliche Anzeichen für Arthritis. Und wie allgemein bekannt ist, schwächt Arthritis die Knochen und könnte mir noch einigen Ärger bereiten - und zwar in absehbarer Zukunft, denn so ein Handgelenk ist ein ziemlich zerbrechlicher Körperteil.« Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Willkommen im Pensionistenalter.«
Sie hob eine Augenbraue. Fünfunddreißig war zwar kein Alter, aber ihr waren derartige Fälle bereits zu Ohren gekommen. Sportler alterten extrem schnell da entsprach ein Lebensjahr in etwa einem Hunde jähr. »Die Saison ist aber doch hoffentlich noch nicht gelaufen, oder?«
Er schüttelte den Kopf.
»Gut. Und falls es wider Erwarten doch so sein sollte, hat mein Onkel, soviel ich weiß, einige Pläne für dich in petto. Zumindest hat er sich diesbezüglich schon einige gute Ideen durch den Kopf gehen lassen.«
Damian starrte sie verblüfft an. Er hatte erwartet, dass sie auf diese verheerende Neuigkeit mit Mitleid reagieren würde, doch weit gefehlt. Sie hatte gleich eine Lösung parat.
»Ein attraktiver Kerl wie du, der noch dazu so viel Ahnung von der Materie hat, ist im Sportbusiness ziemlich gefragt, musst du
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