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Herbst - Beginn

Herbst - Beginn

Titel: Herbst - Beginn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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bis –«
    »Natürlich ist es nicht ideal, aber was haben wir schon für eine Alternative?«
    »Die Alternative besteht darin, nach Hause zurückzukehren. Ich kenne Northwich wie meine Westentasche, und ich weiß, dass es dort noch andere Überlebende gibt. Ich denke, in der Stadt habe ich eine bessere Chance. Es war ein Fehler, hierher zu kommen.«
    Emma hatte Mühe zu begreifen, was sie hörte.
    »Bist du vollkommen wahnsinnig?«, stammelte sie. »Ist dir klar, welches Risiko du eingehst, wenn du –«
    »Emma, ich verschwinde. Wenn du nichts Konstruktives zu sagen hast, dann tu mir einen Gefallen und halt die Klappe.«
    »Hast du dir das überlegt? Glaubst du wirklich, dass du das Richtige tust?«
    »In der Masse liegt Sicherheit«, erwiderte er und kehrte ihr wieder den Rücken zu. »Das haben diese verfluchten Kreaturen letzte Nacht bewiesen, oder? So wie ich das sehe, haben mehr Überlebende eine größere Chance.«
    »Du irrst dich«, ergriff Michael das Wort. Er stand am Kücheneingang. Weder Emma noch Carl wussten, wie lange er schon da war oder wie viel er gehört hatte. Er lehnte mit vor der Brust verschränkten Armen am Türrahmen.
    Carl schüttelte den Kopf.
    »Hier zu verschwinden, wäre saudämlich«, fügte Michael hinzu.
    »Hier zu bleiben, scheint mir genauso beschissen dämlich«, fauchte Carl.
    Michael holte tief Luft und betrat die Küche. Er setzte sich auf den Rand des Küchentischs und beobachtete, wie Carl sich zu beschäftigen und den Blickkontakt mit seinen Gefährten zu vermeiden versuchte.
    »Überzeug mich«, forderte Michael ihn auf, während er von Emma seinen Kaffee entgegennahm. »Wie reiflich hast du dir das überlegt?«
    Eine Sekunde lang stieg Wut in Carl auf, da er das Gefühl hatte, dass Michael ihm lehrmeisterisch kam. Dann jedoch gelangte er zu dem Schluss, dass es so klang, als würde er sich zumindest anhören, was Carl zu sagen hatte.
    »Ich habe lange und ausgiebig darüber nachgedacht«, erwiderte. »Ich mache das nicht aus einer Laune heraus.«
    »Wie sieht dein Plan aus?«
    »Ich fahre zurück nach Northwich und versuche, mich zum Gemeindezentrum durchzuschlagen. Um nachzusehen, wer noch dort ist.«
    »Und dann?«
    »Und dann suche ich mir einen sicheren Stützpunkt.«
    »Aber du hast doch selbst gesagt, dass du dich nicht einsperren und verstecken willst. Für mich klingt das, als hättest du vor, woanders dasselbe wie hier zu tun«, warf Emma ein.
    »Zwischen dem Gemeindezentrum und der Gegend, in der ich gewohnt habe, gibt es ein Depot der Stadtverwaltung. Das ist von einer drei Meter hohen Mauer umgeben. Dort ist es sicher. Außerdem gibt es dort Lastwagen und alle möglichen Gerätschaften.«
    »Wie willst du dort reingelangen?«
    »Das schaffe ich schon.«
    »Und wenn niemand mehr im Gemeindezentrum ist?«
    »Dann gehe ich alleine zum Depot.«
    Michael setzte ab und überlegte eine Weile.
    »Wann willst du aufbrechen?«, erkundigte er sich schließlich.
    »Irgendwann in den nächsten paar Tagen müssen wir raus, um Vorräte zu besorgen«, erwiderte Carl. »Ich dachte mir, während wir draußen sind, suche ich mir ein Transportmittel, dann sehe ich weiter.«
    »Wir könnten auch heute los, um Vorräte zu beschaffen«, gab Michael zurück, womit er Emma überraschte, die ihn zutiefst ungläubig anstarrte.
    »Was um alles in der Welt hast du vor?«, herrschte sie ihn an. »Verdammt, hast du etwa vor, auch zu verschwinden?«
    Michael schüttelte den Kopf.
    »Mir scheint, du wirst so oder so aufbrechen, egal was wir versuchen oder sagen, richtig?«
    Carl nickte. »Wenn ich könnte, würde ich sofort abhauen.«
    »Dann hat es wohl keinen Sinn, wenn Emma oder ich Zeit mit dem Versuch verschwenden, dich davon zu überzeugen, dass du einen Fehler machst.«
    »Ich glaube nicht, dass ich einen Fehler mache. Aber du hast Recht, es wäre Zeitverschwendung.«
    »Und sollten wir versuchen, dich handfest aufzuhalten, würde es wohl darauf hinauslaufen, dass wir uns gegenseitig die Scheiße aus dem Leib prügeln, und am Ende würdest du trotzdem aufbrechen. Stimmt‘s?«
    »Stimmt.«
    Michael wandte sich Emma zu.
    »Also haben wir ohnehin keine Wahl.«
    »Aber Mike, das wäre sein sicherer Tod. Da draußen würde er keine fünf Minuten allein überleben.«
    Michael seufzte und beobachtete, wie Carl im Lagerraum verschwand.
    »Das ist nicht unser Problem«, erwiderte er. »Unsere Priorität besteht darin, für unsere eigene Sicherheit zu sorgen, und wenn das bedeutet, dass Carl

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