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Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Also zerrte er seine Mum und mich in einen Laden und zeigte uns ein Spielzeug wie dieses, das ich heute gefunden habe. Es war nicht viel und auch nicht teuer, aber alle seine Klassenkameraden hatten so eines, und ich wollte es für ihn besorgen. Das war alles, was er gerne gehabt hätte. Verdammte Scheiße, Mike, ich wünschte mir, ich könnte ihn wiedersehen. Nur noch ein einziges Mal.«

32
    Cooper
    Fortschritt.
    An diesem Nachmittag fühlt es sich endlich so an, als würden wir irgendwohin gelangen. Die Dinge kommen zu guter Letzt in Schwung. Lawrence hat es geschafft, mit dem Helikopter zurückzukommen. Aber was noch wichtiger ist, es ist uns gelungen, mit dem Flugzeug woandershin zu kommen. Bislang sind wir noch nicht in der Luft, aber Keele hat wenigstens damit begonnen, mit uns zusammenzuarbeiten. Ich musste nicht viel zu ihm sagen, aber ich habe gehört, dass ihn ein paar der anderen für den Fall, dass er sich weigert, sie von hier wegzufliegen, bedroht haben.
    Wir haben begonnen, die Leute und unsere Ausrüstung aus dem Beobachtungsturm zu schaffen. Am Schluss muss sowieso alles heruntergebracht werden, daher ist es vernünftig, jetzt schon damit anzufangen. Wir benutzen das kleine Bürogebäude, das dem Hangar am nächsten liegt. Dort gibt es zwar nur wenige Räume und es ist nicht so bequem und geschützt wie der Turm, aber es wird ausreichen. Wir sollten es nur für einige Tage – oder vielleicht höchstens eine Woche lang – benutzen müssen.
    Keele hat es endlich geschafft, das Flugzeug aus dem Hangar zu bekommen. Soweit es mich betrifft, war es der größte Schritt, ihn hinter das Steuer zu bekommen. Nun wissen wir, dass die Triebwerke des Fliegers immer noch funktionieren, und während er ihn bis zum Ende der Piste bewegt, lassen ihn die anderen für eine Zeit lang in Ruhe. Ich kann ihn von hier aus im Cockpit sitzen sehen. Er sieht sich wie ein Dreikäsehoch um, der sich verlaufen hat. Ich weiß, dass er nicht viel Erfahrung sammeln konnte, eine Maschine wie diese zu fliegen, doch er muss es versuchen. Wir haben keine Wahl. So verwundbar und gefährdet wir dadurch auch werden. Wir sind von ihm abhängig. Ich habe ihm erklärt, dass er nichts weiter zu tun hat, als das Flugzeug in die Luft zu kriegen, uns hinüberzufliegen und das verdammte Ding zu landen. Es ist egal, wenn es in einem Totalschaden endet, solange wir es alle nach Cormansey schaffen. Er muss uns nur sicher dorthin bringen. Es wird vermutlich nur wenige Überflüge, höchstens drei, benötigen. Danach muss er niemals wieder fliegen, wenn er das nicht will. Wir werden nicht wieder hierher zurückkommen.
    Die Stimmung ist immer noch erstaunlich positiv, höchstens ein wenig gedämpfter und etwas beklommener als zuvor. Das Erscheinen des Flugzeugs hat eine Menge Erwartungen und Befürchtungen hervorgerufen. Die Leute wollen von hier weg, aber sie bereiten sich nicht darauf vor, mit dem Trauma und der Unsicherheit, die durch die Abreise entstehen werden, umzugehen. Wir haben Berechnungen erstellt und versucht herauszufinden, wie lange es dauert, bis wir die Insel erreichen, und wie viele Kämpfe wir dort zu bestehen haben werden. Lawrence ist zufrieden damit, zwischen hier und Cormansey hin- und herzupendeln, bis jeder und alles dort ist. Wenn er genügend Flüge zustande bringt, können wir Keele darauf beschränken, nur zweimal fliegen zu müssen, sonst werden es vermutlich drei Flüge werden. Treibstoff haben wir mehr als genug. Die Zeit ist das einzige Problem. Derzeit sind hier, die Piloten mit eingerechnet, fünfzig von uns. Mit dem Helikopter können drei – im Notfall vier – Passagiere zugleich fliegen. Wenn die Dinge für uns günstig laufen, dann könnten wir in ein paar Tagen von hier weg sein, doch ich gebe mich keinen Illusionen hin. Es ist schon lange her, seit irgendetwas für uns günstig gelaufen ist.
    Baxter hat vorhin etwas gesagt, das mich beunruhigt. Er hat gemeinsam mit Croft die Leichen beobachtet und sie sind der Meinung, dass sich deren Verhalten wieder zu verändern beginnt. Beide waren auf dem Rollfeld und spazierten dort auf und ab, da Croft sein Bein trainieren wollte. Er erzählte, dass sie einmal einfach nach vorne gingen und nicht begriffen, wie weit sie sich entfernt hatten, bis sie knapp vor der Umzäunung standen. Einige Leichen, sagte er, begannen wieder so zu reagieren, wie sie es immer getan hatten; sie bekämpften sich gegenseitig und zerrten aneinander. Einige warfen sich gegen den Zaun und

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