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Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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einmal rechts, erinnerst du dich? Seitdem habe ich nichts anderes getan, außer geradeaus zu fahren. Und jetzt halt den Mund, damit ich mich konzentrieren kann.«
    »Nur keine Hektik«, beschwichtigte Baxter. »Sie versucht doch nur, zu helfen.«
    »Wenn Sie und Ihre verdammten Angaben nicht gewesen wären, würden wir keine Hilfe brauchen.«
    »Kommen Sie! Fangen wir nicht schon wieder damit an. Wir haben es beide versaut. Ich habe Fehler gemacht und Sie haben Fehler gemacht. Jetzt sind wir ...«
    »Jetzt sind wir richtig in der Klemme.«
    »Ich bin immer noch der Meinung, dass wir versuchen sollten, irgendwo für eine oder zwei Minuten anzuhalten, damit wir herausfinden können, wo wir falsch gefahren sind«, schlug Kelly Harcourt vor, die ihr Bestes versuchte, um die sinnlosen Streitgespräche zu beenden. »Alles, was wir tun müssen ...«
    »Wir können nicht anhalten«, erklärte Donna und schnitt ihr das Wort ab. »Begreifen Sie immer noch nicht? Der Ort hier wimmelt vor lauter Leichen. Wir können es nicht riskieren, uns nicht zu bewegen.«
    »Aber warum nicht?«, fragte die Soldatin gepresst. Ihre Stimme war im Vergleich zu denen der anderen ruhig und ausgeglichen. »Für mich sieht es so aus, dass wir jetzt entweder haltmachen und es darauf ankommen lassen können, oder so lange in der verdammten Nacht im Kreis fahren, bis wir keinen Treibstoff mehr haben und irgendwo liegen bleiben.«
    Donna gab keine Antwort.
    »Möglicherweise hat sie recht«, räumte Baxter ein. »Wir sollten einen Platz finden, an dem wir den Van abstellen können, bis wir uns wieder sicher sind, wohin wir fahren müssen. Wir brauchen nicht auszusteigen oder sonst was. Selbst wenn es hundert Leichen gelingt, uns zu finden, werden sie in Kürze wieder abziehen, wenn wir uns ruhig verhalten.«
    »Verdammte Scheiße, Jack«, seufzte Donna, als sie rund um den Schutt und anderen verstreuten Überresten eines Warenhauses, dessen Vorderseite von einem außer Kontrolle geratenen Rettungswagen in Mitleidenschaft gezogen worden war, lenkte. »Was reden Sie da? Alles, was dann noch fehlt, sind ein paar dieser Dinger, die damit anfangen, gegen den Van zu hämmern und zu schlagen und schnell sind wir im Handumdrehen von Hunderten eingekreist. Die verlieren nicht das Interesse und drehen um, die verschwinden nicht mehr, erinnern Sie sich wieder?«
    Baxter antwortete nicht. Er saß auf seinem Sitz und blickte in die Dunkelheit, die um sie herum herrschte, während er sich verängstigt, frustriert und ein wenig erniedrigt fühlte. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder der Karte zu, die vor ihm lag und versuchte herauszufinden, wo sie sich befanden. Er hasste Reisen. Er begann darüber nachzudenken, dass er sogar bereit sein würde, die Gelegenheit, zu Fuß weiterzumarschieren, wahrzunehmen. Und er würde es mit den Überresten der verwesenden Bevölkerung im Freien aufnehmen, nur um den unsicheren Begrenzungen des verdammten Transporters zu entkommen.
    »Finden Sie einen Orientierungspunkt«, schlug Harcourt vor.
    »Was?«, murmelte Clare.
    »Ich sagte, dass wir einen Orientierungspunkt finden sollten«, wiederholte sie und klammerte sich an einer Seite des Transporters fest, als Donna seitlich ausscherte und auf einer weiteren mit Schutt übersäten Straße schwankend abwärts fuhr. »Wir müssen versuchen, etwas Prägnantes zu finden, an dem wir uns an der Landkarte orientieren können.«
    »Es ist stockdunkel«, sagte Donna. »Wie zum Teufel sollen wir einen Orientierungspunkt finden, wenn wir nicht das Geringste sehen können?«
    In der Hoffnung auf einen Geistesblitz bog sie nach links ab und fuhr auf einer weiteren schmalen Straße nach unten. Das Erscheinungsbild ließ hier mehr auf eine Wohngegend schließen als die Straßen, die sie bisher entlanggefahren waren. Hier waren mehr Autos geparkt als verunglückt, was den Schluss zuließ, dass es sich hier nicht um eine sonderlich belebte Schnellstraße gehandelt hatte. Auf beiden Seiten befanden sich Häuser; sehr dunkle, alltägliche und unauffällige viktorianische Reihenhäuser. Durch die verhältnismäßige Normalität der Szenerie gelang es den erhobenen Stimmen, sich zu senken und den unaufhörlichen Anklagen eine kurze Ruhepause zu gönnen. Es war eine lange Zeit verstrichen, seit sich einer der Überlebenden oder der Soldaten irgendwo wiedergefunden hatte, wo es so friedfertig, unauffällig und beruhigend vertraut gewesen war. Einige Sekunden wich Baxters Angst und Nervosität einem

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