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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Leichen im Umfeld mit Blut.
    Gordon preschte mit Schraubenziehern in beiden Händen vor; alles Gerede über eine schwache Hüfte und sonstige Ausflüchte waren vergessen. Mit einem wilden, urtümlichen Wutschrei stürzte er sich auf die sterbliche Hülle eines Joggers, der noch die volle Laufmontur trug. Er rammte dem Kadaver die Schraubenzieher in die Schläfen, spürte, wie sie in den Resten der Gehirnmasse aneinanderschabten, riss sie wieder heraus, wischte sie an seiner Hose ab und steuerte schnurstracks auf sein nächster Opfer zu, wobei er um ein Haar mit Hollis zusammenstieß, der gerade einem grässlich entstellten Pfarrer das Beil in den Schritt geschwungen hatte.
    Reece kam auf der Suche nach den anderen die Stufen zurück heruntergerannt. Keuchend schnappte er nach Luft, um zu berichten, was er gesehen hatte. Caron, Ginnie und Priest warteten angespannt am Fuß der Treppe.
    »Es ist nicht so schlimm«, begann er.
    »Nicht so schlimm!«, rief Priest sofort dazwischen und deutete hinaus. »Da draußen sind Leichen! Wie kann das nicht so schlimm sein?«
    »Halt die Klappe, Martin«, stieß Reece japsend hervor und lehnte sich gegen die Wand. »Die anderen sind durch das Tor, das wir blockiert haben, auf das Feld gefahren«, fuhr er fort und deutete über die Schulter. »Sie haben es offen gelassen, damit sie wieder herauskönnen.«
    »Aber so lassen sie doch die Leichen durch!«
    »Nicht besonders viele«, erwiderte Reece rasch, nach wie vor schwer atmend. »Glaub mir, auf dem Feld tut sich genug, um die meisten davon abzulenken. Ich habe nur etwa zwanzig auf der Straße gesehen, höchstens dreißig.«
    »Dreißig!«, rief Priest aus. »Und wir sind nur noch zu sechst!«
    »Das ist kein Problem«, versicherte ihm Caron, die der Wein, den sie getrunken hatte, mit trügerischer Zuversicht erfüllte. Sie legte ihm die Hand auf die Schulter. Er zuckte zusammen und wich zurück. »Dreißig sind gar nichts«, bekräftigte sie ungerührt. »Glaub mir, ich habe schon gesehen, wie Greg alleine mit mehr fertig geworden ist.«
    Draußen ging das Gemetzel weiter. Hollis, Gordon und Lorna, die Seite an Seite kämpften, war es gelungen, sich schrittweise den Pfad entlang vorzuarbeiten. Den Boden übersäten blutige, verstümmelte Kadaver, von denen sich einige noch bewegten. Die restlichen Leichen wurden sukzessive zurückgedrängt. Hollis betete, sie würden in diesem Tempo weiter vorankommen, ohne von zu vielen anderen Leichen gesehen oder gehört zu werden. Mit dieser Anzahl kamen sie zurecht, aber er hatte gesehen, was für eine unvorstellbare Masse sich auf dem kaum eine Viertelmeile entfernten Golfplatz angesammelt hatte.
    Reece kam mit einem Fleischerbeil in der Hand vom Hotel herbeigelaufen. Ein Stück vor den anderen hielt er inne und fasste hinab, um seinen Hund von der Leiche wegzuzerren, die er immer noch angriff. Obwohl das Tier den Kadaver wild bearbeitete, verheerte es nur die Eingeweide der Kreatur, deren Arme und Beine sich dennoch weiter bewegten.
    »Geh aus dem Weg, Mädchen«, sagte er und zog die Hündin am Halsband zurück, dann sank er auf die Knie. Er presste die Augen zu, um nicht sehen zu müssen, was er tat, ließ das Fleischerbeil herabsausen und durchtrennte den Hals, als wäre es Fleisch auf einem Metzgerblock. Ein jäher Schock durchlief seinen Arm, als die Klinge auf den Asphalt prallte. Der Leichnam auf dem Boden hörte schlagartig auf, sich zu winden. Reece ließ den Hund los, rappelte sich auf und stolperte zurück. Die Hündin preschte los und fiel eine weitere Kreatur an. Reece verharrte und hatte damit zu kämpfen, dass er soeben jemanden enthauptet hatte. Etwas , hielt er sich vor Augen, nicht jemanden ... etwas . Er riss sich zusammen und sah sich nach den anderen um.
    »Greg!«, rief er und beobachtete, wie sich Hollis der Biegung des Wegs näherte, wo sich die Straße gabelte. Hollis hielt inne, als er seinen Namen hörte.
    »Was?«, brüllte er zurück, ohne sein nächstes Opfer aus den Augen zu lassen, die Überreste eines Büroangestellten in blutverkrustetem Hemd mit Krawatte. Der Kadaver wankte bereits gefährlich nahe auf ihn zu.
    »Es sind nur etwa dreißig. Sie kommen durch das Tor.«
    »Was hat er gesagt?«, fragte Lorna und stampfte auf ein Gesicht, das sie mit kalten, eingesunkenen Augen vom Boden aus anstarrte.
    »Keine Ahnung«, brummte Hollis und wandte sich wieder dem Kampf zu. »Etwas über ein Tor.«
    »Er meint das Tor zu dem Feld«, erklärte Gordon atemlos

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