Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
Vom Netzwerk:
in vollem Lauf zu ihrem Herrchen zurück. Gordon zog Lorna hinter sich her, stützte sie, als sie über einen blutigen, kopflosen Rumpf stolperte und stieß sie in die Hecke, als der Bus vorbeidonnerte. Er verfehlte sie beide nur knapp, erfüllte die Welt einen Augenblick lang mit ohrenbetäubendem Lärm und heißen, erstickenden Abgasen.
    »Hollis!«, schrie Lorna erneut, als das Heck des Busses den Weg ausfüllte und die Sicht auf Hollis versperrte. Sie stand mit Gordon mitten auf dem Asphaltstreifen und beobachtete hilflos, wie der Bus weiterraste und die letzten wandelnden Toten auslöschte, die es so weit geschafft hatten. Lorna rannte hinter dem Fahrzeug her und blieb stehen, als sie die Stelle erreichte, an der sie Hollis zuletzt gesehen hatten.
    »Hollis!«, gellte sie.
    »Scheiße, das war knapp«, hörte sie ihn irgendwo zu ihrer Linken sagen. Erleichtert sah sie sich um und half ihm auf, als er sich aus dem Unterholz rappelte. »Wer um alles in der Welt war das?«
    »Ich glaube Priest«, antwortete sie.
    »Was soll denn das werden?«
    »Er versucht wohl, die Straße zu blockieren oder die Leichen zu beseitigen«, erwiderte sie, »oder beides.«
    Der Laster fuhr mit halsbrecherischer Geschwindigkeit die andere Seite des Pfads hinab. Jas hielt Ausschau nach der scharfen Kehre, die er überwinden musste, um zurück zum Hotel zu gelangen. Bei diesem Tempo konnte er kaum etwas erkennen – die Hecke verschwamm zu einem ungebrochenen Wall um das Gelände. Da! Er erspähte die Rückseiten der Hinweisschilder zum Hotel und zum Golfplatz. Letzteres wies den Weg herauf, den er gerade hinunterraste. Jäh trat er auf die Bremse, riss das Lenkrad nach rechts herum, lenkte den Wagen in die Kehre, stieß mit der Vorderseite gegen die Hecke und musste den Rückwärtsgang einlegen.
    »Scheiße!«, fluchte Harte, riss panisch die Arme vor den Kopf und hechtete auf Jas’ Seite.
    Jas schaute auf und nahm einen Lidschlag lang den auf sie zudonnernden Bus wahr. Dann krachte das mächtige Fahrzeug mit dem behelfsmäßigen, blutverschmierten Schneepflug gegen die Seite des Transporters. Die Wucht des Aufpralls schleuderte das Fahrzeug in die Hecke und ließ Glasscherben auf den Asphalt regnen. Der Bus rollte ein Stück weiter, bis die Vorderräder die schlammige Böschung am Fuß der Hecke hinaufschwenkten.
    Harte schüttelte den Kopf und untersuchte sich auf Verletzungen. Jas, der bereits festgestellt hatte, dass sie unversehrt waren, stieß ihn zurück auf seinen Sitz.
    »Komm mit«, forderte er ihn auf und sprang auf die Straße hinaus. Kurz rieb er sich den schmerzenden Nacken und drehte sich um. Harte hatte Mühe auszusteigen, da er die völlig verbogene Tür nicht öffnen konnte. »Auf dieser Seite«, rief Jas ihm zu.
    Harte, noch benommen und verwirrt von dem Zusammenprall, versuchte noch einige Sekunden, die Beifahrertür aufzubekommen, begriff einfach nicht, weshalb es ihm nicht gelang. Abwesend schaute er auf, als er aus dem Augenwinkel eine weitere Bewegung wahrnahm. Die Vorderseite des Busses war nur wenige Meter entfernt in unnatürlichem Winkel aufwärtsgeneigt zum Stillstand gekommen. Jemand versuchte, aus dem Inneren zu entkommen. Priest. Wieso hatte er den Bus gefahren? Was hatte er vorgehabt? Blut strömte ihm übers Gesicht, während er gegen das Fenster hämmerte.
    »Komm endlich«, schrie Jas, fasste zurück in den Wagen und zerrte Harte heraus.
    Harte, dessen Benommenheit sich allmählich legte, rappelte sich rasch auf und rannte zur Vorderseite des Busses. Priest hämmerte nach wie vor hektisch gegen die Windschutzscheibe, versuchte verzweifelt, sich zu befreiten.
    »Halt still«, brüllte Harte.
    Priest war in Panik. Er trat um sich, kreischte und versuchte, vom Fahrersitz zu gelangen, ohne darauf zu achten, wie gefährlich schräg der Bus stand. Harte konnte sehen, dass alle Räder auf einer Seite die Böschung hinaufgerollt waren. Erneut versuchte er Priest zu beruhigen, doch seine Worte erzielten keine Wirkung. Schließlich befreite sich der drahtige Mann aus dem Sitz und kroch über den steil geneigten Boden zur Tür. Seine verzweifelten, linkischen Bewegungen störten das heikle Gleichgewicht des Busses und brachten diesen endgültig zum Kippen.
    Jas riss Harte zurück, als der Bus auf die Straße krachte. Priest wurde umhergeschleudert und schlug sich den Kopf an, als er landete. Diesmal stand er nicht wieder auf.
    »Glaubst du, er ist ...«, setzte Harte an.
    »Wahrscheinlich«, fiel Jas ihm mit

Weitere Kostenlose Bücher