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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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ihm eine Axt hingeworfen und erklärt, er solle in ihre Wohnung gehen und ihre Leiche in Stücke hacken. Gordon hatte begonnen, gellend zu schreien und brüllend damit gedroht, eher Harte anzugreifen, bevor er irgendwo in die Nähe von Anitas Leichnam gehen würde und ... und das war der Augenblick gewesen, in dem Webb aufgestanden und ins Freie gegangen war.
    Er saß bereits seit nahezu fünfzehn Minuten mit untergeschlagenen Beinen im Staub, bevor er bemerkte, dass er an diesem Tag noch nicht einmal zu den Leichen hingesehen hatte. Es sagte etwas über seine Gemütsverfassung und die Verfassung der Überreste seines Lebens aus, dass ihn ein Meer aus Zehntausenden wiederbelebten Kadavern nicht mehr interessierte. Natürlich gefiel es ihm, diese dummen, widerwärtigen, grotesken Dinger in Stücke zu reißen, doch außer wenn er kämpfte, wollte er nichts von ihnen wissen. Er hob einen Stein auf, warf ihn träge in Richtung der gesichtslosen Fleischmasse und feixte bei sich, als er gegen die Tür eines alten Autos klapperte und das dadurch entstehende Geräusch auf der gegenüberliegenden Seite der Absperrung eine plötzliche Welle aus Aufregung und Bewegung erzeugte. Er warf einen weiteren Stein und dann noch einen, während er jedes Mal Vergnügen dabei empfand, dass er die Leichen beinahe zu kontrollieren schien und sie nach seiner Pfeife tanzen ließ. Ein wenig interessierter stand er auf, ging näher an sie heran und blieb kurz stehen, um mit seinem Baseballschläger, den er wie einen Golfschläger benutzte, gegen einen kleinen Felsen zu schlagen. Die Leichen, die direkt vor ihm gefangen waren, reagierten wütend auf seine Aktionen und wälzten sich nun wütend gegen die Absperrung, indem sie so weit zurückschlurften, wie sie nur konnten und sich dann wieder vorwärts warfen.
    »Seht euch doch an«, ließ er vernehmen, »euer Haufen ist so verdammt armselig.« Nun, da er nur noch ein paar Meter entfernt war, blickte er forschend in die Mauer aus knorrigen, verfaulten Gesichtern, die zurückstarrten. Er musterte eines besonders wütend, das ihn an seine ältere Schwester erinnerte. Die Leiche trug die verschmutzten Fetzen eines freizügigen rosaroten Sommerkleides und das verdammte blöde Ding hatte außerdem immer noch eine Schleife im Haar! Um Himmels willen , dachte er bei sich. Diese Leiche musste schon alles Mögliche durchgemacht haben, und es war ihr trotzdem gelungen, das Haar hochgebunden zu tragen! Dieses Ding war seiner Schwester so ähnlich, dieser blöden Schlampe. Sie war einmal nach einer Prügelei in einem Club, während der sie irgendein armes Schwein ins Krankenhaus gebracht hatte, verhaftet worden. Er hatte beobachtet, wie sie die Polizisten hinten in ihren Wagen gestoßen hatten. Er hatte gesehen, wie die blöde Kuh ihr Make-up in der Spiegelung der Scheibe überprüft hatte, während sie mit ihr zu den Zellen gefahren waren.
    Als Webb an seine Schwester dachte, begann er über jeden anderen nachzudenken, der einen Platz in seinem Leben eingenommen hatte, bevor die Welt auf den Kopf gestellt worden war. Er schwang seinen Baseballschläger und schlug ihn gegen die nächste Wagentür, wodurch sich eine Schockwelle durch die Horde ausbreitete, als hätte man einen Kieselstein ins Wasser geworfen. Er versetzte der Wagentür wieder einen Hieb und wollte die Toten zu einer Reaktion zwingen. Wie viele dieser erbärmlichen, dummen, stinkenden Scheißhaufen waren dieselben erbärmlichen, dummen, stinkenden Scheißhaufen, die ihn gequält und ihm das Leben schwer gemacht hatten? Er schlug zum dritten Mal gegen die Tür und das metallische Dröhnen prallte davon ab und hallte in der leeren Welt umher. Wie viele dieser Dinger hatten jemals ...?
    Webb bemerkte Bewegung zu seiner Rechten. Was zum Teufel ...?
    Leichen.
    Auf seiner Seite der Absperrung befanden sich Leichen. Da er für einen Augenblick wie erstarrt war, befand sich der erste beinahe über ihm, bevor er reagieren konnte. Er schwang den Schläger gegen seine Hüfte und ließ ihn zur Seite fliegen. Ein weiterer Leichnam holte aus. Er stieß das Ende des Schlägers in sein Gesicht und warf ihn zurück auf zwei weitere. Was zum Teufel ging hier vor? Woher kamen sie? Nun schleuderte sich sogar noch ein Leichnam nach vorne und streckte die Arme nach ihm aus. Er packte ihn am Kragen, riss ihn zu Boden und stampfte danach in sein ausgezehrtes Gesicht, bis er reglos dalag. Mehr von ihnen kamen ... zu viele ...
    Webb drehte sich entsetzt um und lief vor

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