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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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schnappte Jas rasch. »Wir dachten, dass es uns hier gut gehen würde.«
    »Ich begreife nicht, was geschehen ist«, sagte Caron. »Wie konnte nur alles so rasch schiefgehen?«
    »Pech«, antwortete Hollis.
    »Das ist etwas mehr als Pech, du verdammter Trottel«, höhnte Harte nervös.
    »Nichts davon war vorhersehbar«, fuhr er fort.
    »Niemand hätte irgendetwas von dem, was seit September geschehen ist, vorhersehen können.«
    »Das ist mir klar, aber wir dachten, dass wir bis zum Ende hier bleiben könnten, nicht wahr? Ich glaubte, dass wir hier in Sicherheit sein würden, bis die Leichen vollständig verrottet wären und vielleicht wäre das auch noch immer der Fall, wenn Anita nicht krank geworden wäre.«
    »Aber warum jetzt?«, fragte Caron. »Warum klettern sie heute über die Absperrung?«
    »Weil sie Angst haben«, erwiderte Jas. »Weil sie gesehen haben, dass wir Hunderte von ihnen auf einmal verprügelt haben. Damit haben wir sie in Schrecken versetzt. Sie können nicht fliehen, weil so viele von ihnen da sind, deshalb schlagen sie wie gefangene Tiere zurück. Das, was von ihren Gehirnen noch übrig ist, treibt sie dazu, sich mit uns anzulegen, bevor wir uns mit ihnen anlegen.«
    »Glaubst du das tatsächlich?«
    »Ich glaube es«, sagte Hollis rasch. »Er hat Recht. Wir haben uns das selber eingebrockt.«
    »Hat es also irgendeinen Sinn, von hier wegzugehen?«
    »Aber ja«, erwiderte er schonungslos und irritierend nüchtern, »natürlich hat das Sinn. Anita ist tot und Ellie liegt im Sterben. Wenn wir hierbleiben, besteht das Risiko, dass es mehreren von uns in der gleichen Weise ergeht.«
    »Aber wie ich bereits gesagt habe«, wimmerte Gordon aus der Ecke, »werden wir irgendwo anders nicht wieder im Schlamassel enden? Letztendlich stehen wir wieder mit einer anderen riesigen Versammlung von ihnen da, die sich rings um uns zusammenzieht.«
    »Vielleicht, aber vermutlich würde es keine so große Ansammlung werden wie die, mit der wir es hier zu tun haben. Es hat über einen Monat gedauert, bis sich so viele von ihnen hierher geschleppt haben. Es wird Zeit brauchen, bis die Dinge wieder so übel werden, wenn wir wieder ganz von vorne anfangen, oder?«
    »Ja, aber ...«
    »Du hast doch gesehen, in welchem Zustand sie sind, oder? Logischerweise sollten die Leichen also, bis wir die Stufe wieder erreichen, an der es zu einer derartigen Anzahl kommt, größtenteils nicht mehr dazu in der Lage sein, uns etwas anzutun, egal, wie viele von ihnen da sind.«
    »Ich bin dabei«, sagte Lorna ruhig. »Für mich ergibt es einen Sinn. Ich gehe.«
    »Trotzdem«, begehrte Caron auf, »ist das alles bedeutungslos.«
    »Ach ja?«, murrte sie. »Warum?«
    »Weil wir nicht gehen können. Wie sollen wir mit Ellie irgendwohin, in ihrem Zustand?«
    »Doch, das können wir«, erwiderte Harte rasch.
    »Wie? Wir können sie nicht einfach hier lassen ...«
    »Doch, das können wir«, sagte er wieder. »Wir können sie nicht mitnehmen, oder? Es läuft dem Zweck entgegen, wenn wir sie und das, was sie sich eingefangen hat, mitnehmen, oder?«
    »Aber wir können sie nicht einfach zurücklassen ...«
    »Bist du dir sicher, dass sie die gleiche Krankheit hat, die Anita getötet hat?«, wollte Jas wissen.
    »Naja, ihre Symptome sind dieselben und es geht ihr genauso schnell schlechter wie Anita ...«
    »Also wird sie vermutlich sterben, was?«
    Obgleich sie die Antwort wusste, wollte Caron diese nicht aussprechen.
    »Möglicherweise nicht«, stammelte sie betreten. »Anita hatte eventuell ein anderes medizinisches Problem, von dem wir nichts wussten. Vielleicht wird sie ...«
    »Ich denke, dass sie sterben wird«, sagte Hollis, »und ein paar weitere von uns werden das vermutlich auch, wenn wir sie nicht zurücklassen.«
    »Aber du kannst sie nicht einfach sitzen lassen!«
    »Sagt sie irgendwas, wenn du zu ihr in die Wohnung gehst?«, fragte Jas.
    »Nein, aber ...«
    »Richtet sie sich im Bett auf? Sieht sie dich an und spricht mit dir? Weiß sie überhaupt, dass du bei ihr bist?«
    »Manchmal. Die meiste Zeit schläft sie, oder ...«
    »Wenn wir bereit zur Abfahrt sind, wird die Ärmste keine Ahnung davon haben, was los ist. Sie wird nicht wissen, ob sie alleine ist oder ob wir alle bei ihr im Zimmer sind. Wichtiger noch, es wird ihr scheißegal sein.«
    »Wir können sie nicht zum Sterben hier zurücklassen. Das ist unmenschlich!«
    »Vielleicht sollten wir sie dann von ihrem Leid erlösen?«, schlug Hollis vor. »Wenn das, was ihr

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