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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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begann.
    »Siehst du«, meinte Webb. »Ich hab’s dir doch gesagt. Sie sind wehrlos. Kein Grund zur Sorge.«
    Mittlerweile stand die verwesende Hülle wieder aufrecht. Ihre Bewegungen wirkten unstet, und sie drängte unbeholfen nach rechts, wodurch die Überreste ihrer Eingeweide durch ein klaffendes Loch im Bauch rutschten und mit einem übelkeiterregenden Platschen auf dem Boden landeten. Sean legte die Hand über den Mund und würgte. Er schloss die Augen und versuchte verzweifelt, sich nicht zu übergeben.
    »Ich kann das nicht«, stieß er hervor.
    »Doch, kannst du«, widersprach Webb. »Tatsächlich, Kumpel, hast du gar keine andere Wahl.«
    »Was?«, murmelte er wie betäubt, während er immer noch auf die glitzernde Pfütze fauliger Eingeweide mitten auf der Straße starrte. Webb fügte nichts hinzu, sondern warf den blutigen Baseballschläger dicht über dem Boden zu Sean, dann rannte er zur gegenüberliegenden Seite der Kreuzung, um größtmöglichen Abstand zwischen sich und den mittlerweile vorrückenden Leichnam zu bringen.
    »Das nächste Mal, wenn du mit einem dieser Dinger konfrontiert wirst«, rief er, »bist du vielleicht auf dich allein gestellt. Unter Umständen ist dann niemand da, der dich rauspaukt. Dann musst du das Ding allein fertigmachen, bevor es dich fertigmacht.«
    »Aber ...«, stammelte Sean. »Aber ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich habe keine Ahnung, ob –«
    »Drisch einfach drauf ein«, schrie Webb, wobei er sich allmählich verärgert anhörte. »Schlag das verfluchte Ding, so hart du kannst, und wenn es wieder aufsteht, schlägst du es noch einmal. So machst du weiter, bis es sich nicht mehr rührt.«
    Die Leiche rutschte in ihren eigenen Gedärmen aus und stolperte vorwärts. Sean sprang zurück, dann jedoch verharrte er. Webbs Worte hallten ihm in den Ohren wider. Was, wenn er Recht hatte? Was, wenn er eines Tages allein mit einem dieser Dinger konfrontiert würde? Krampfhaft stemmte er die Füße in den Boden, schluckte schwer, preschte los und stieß den Kadaver weg. Diesmal gelang es der Kreatur, das Gleichgewicht zu halten, und sie bewegte sich sofort wieder auf ihn zu. Mit wachsendem Selbstvertrauen versetzte Sean ihr einen weiteren Stoß. Dann erneut. Und wieder. Die stinkende, von Maden zerfressende, stark verweste Abscheulichkeit vor ihm wollte einfach nicht aufgeben.
    »Genau!«, feuerte Webb ihn an. »Weiter so!«
    Ein weiterer brutaler Stoß schleuderte die Gestalt wuchtig gegen einen der Lastwagen, die an den Zufahrten die Kreuzung abriegelten. Selbstsicher blieb Sean stehen, als das Ding sich auf ihn stürzte. Diesmal wehrte er es noch heftiger ab und genoss plötzlich die unerwartete Befriedigung, mit der ihn der einseitige Kampf erfüllte. Nachdem er selbst wochenlang zurückgehalten worden war, verstand er nun, weshalb Webb dies als Therapie betrachtete. Sean fragte sich nur, was er als Nächstes tun sollte.
    »Was jetzt?«, fragte er, und etwas Nervosität kehrte zurück.
    »Mach es fertig«, antwortete Webb.
    »Aber wie?«
    »Mit dem Schläger.«
    Sean schaute über die Schulter. Der Baseballschläger lag ein Stück hinter ihm auf dem Boden. Rasch hob er ihn auf und drehte sich wieder dem Leichnam zu. Die Waffe fühlte sich beruhigend in seinen Händen an, angenehm natürlich. Als die Überreste des Mannes erneut auf ihn zuzuwanken begannen, holte Sean mit dem Schläger aus. Fast zwei Monate aufgestauter Wut, Schmerzen, Frustration, Angst und Trauer verstärkten die Kraft seines Angriffs. Er spürte, wie der Schläger durch die Luft schnitt, hörte, wie er pfeifend an seinem Ohr vorbeischnellte, und spürte, wie er den Leichnam erfasste, ihn sauber von den Füßen hob. Ein unverhoffter Schauder durchlief seinen Arm, als das Ende des Schlägers die Seite des Lastwagens rammte. Nägel kreischten über Metall. Sean ließ die Hände sinken. Die Waffe blieb in der Tür des Lasters stecken.
    »Da brat mir einer ‚nen Storch«, meinte Webb anerkennend, als er sich dem Schauplatz wieder näherte. »Guter Schlag, Kumpel.«
    Keuchend schaute Sean auf und betrachtete sein Werk. Die Überreste des bärtigen Mannes waren an den Lastwagen genagelt. Der Schläger hatte die Kehle durchdrungen, sie eingedrückt. Er blickte zu Boden und stellte fest, dass die Füße der Kreatur angesichts der Wucht seines Angriffs einige Zentimeter über dem Boden baumelten. Grunzend wand er den Baseballschläger heraus. Der blutige Leichnam sackte zu Boden.
    »Wie fühlst du dich?«,

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