Herbstmagie - Roberts, N: Herbstmagie - Savor the Moment (Bride Quartet 3)
gleichen Sermon für die Brautmutter. »Emma bringt Sie in ein Zimmer, wo Sie sich frischmachen können. Ich bin in ein paar Minuten wieder bei Ihnen.«
»Sagen Sie bloß Sarah nichts«, bat die Brautmutter schluchzend. »Ich will sie nicht aufregen.«
»Natürlich nicht. Gehen Sie nur mit Emma. Will sie nicht aufregen«, murmelte Parker, als die Frau außer Hörweite war.
»Irre Party bisher«, bemerkte Mal.
Parker zog die Jacke ihres Kostüms herunter und strich sich den Rock glatt. »Was machst du eigentlich hier?«
»Wollte nur meinen Gewinn abholen.«
»Dafür hab ich jetzt keine Zeit.« Parker ließ ihn einfach stehen, indem sie sich einem der Helfer zuwandte. »Sorgen Sie dafür, dass alle Scherben und der verschüttete Champagner beseitigt werden. Wenn sonst noch etwas zerbrochen oder beschädigt ist, sagen Sie es einem aus Emmas Team, damit sie sich darum kümmern können. Jack, spürst
du bitte mal den BV auf? Ich muss in meinem Büro mit ihm sprechen. Sofort.«
»Klar. Tut mir leid, dass es bei mir so lange gedauert hat. Ich war draußen, als der Alarm bei mir einging.«
»In L.A. hab ich nebenher als Türsteher gearbeitet«, warf Mal ein. »Für den Fall, dass du jemanden rausschmeißen willst.«
»Sehr witzig, allerdings nicht ganz ausgeschlossen. Den BV, Jack, danke. Mac«, sagte Parker in ihr Headset, während sie davoneilte.
»Sie wirbelt hier ganz schön herum.« Mal beobachtete sie, wie sie durch den Raum und zur Tür hinausschwirrte.
»Das war noch gar nichts«, erklärte Jack. »Komm, suchen wir den BV.«
»Jack? Was zum Teufel ist ein BV?«
In ihrem Zimmer untersuchte Laurel das apricotfarbene Seidenkleid, das Bibi auf ihr Geheiß ausgezogen hatte. Durch die Badezimmertür konnte sie sowohl die Dusche als auch die Schluchzer hören.
Ein paar kleine Flecken, ein aufgerissener Saum - hätte schlimmer kommen können, entschied sie. Mrs G. würde das erledigen. Und gemäß dem Notfallplan für genau solche Situationen wusste sie, dass Parker in Kürze ein Frisuren- und Make-up-Team in Marsch setzen würde.
Ihre Aufgabe, die sie wohl oder übel akzeptieren musste, bestand darin, Bibi zu beruhigen, ihr zu helfen, die Fassung wiederzugewinnen, sich ihr Geheule, Gezicke oder Gejammer anzuhören. Und ihr das Versprechen abzuringen - notfalls mit einem Blutschwur -, sich während der restlichen Feier zu benehmen.
Als es an der Tür klopfte, strich sie sich ihr eigenes zerzaustes Haar glatt und öffnete.
»Zwei Gläser, wie gewünscht.« Del glitt herein, um die Gläser auf einem Tisch abzustellen und warf einen Blick auf die Badezimmertür. »Wie läuft es?«
»Tja, statt hemmungslos zu schluchzen, wimmert sie nur noch. Hier ist das Kleid. Es ist nicht so schlimm. Parker hat Mrs G. sicher schon Bescheid gesagt; sie wartet bestimmt darauf.«
»Okay.« Del streckte die Hand aus, um ihren linken Ohrring zurechtzurücken. »Kann ich sonst noch was tun?«
»Du könntest bei Mac vorbeischauen, nur um sicherzugehen, dass die Braut weiterhin von alledem abgeschirmt wird. Parker hat ihr sicher schon einen Grund für die kleine Verzögerung aufgetischt.« Während sie rechnete, massierte Laurel sich den verspannten Nacken. »Bis es losgehen kann, brauchen wir noch zwanzig Minuten, die Verzögerung hat also schätzungsweise zehn, fünfzehn Minuten gekostet. Wir sind gut in der Zeit. Sie hat die Dusche abgestellt«, bemerkte Laurel. »Du solltest lieber gehen.«
»Bin schon weg. Ach, übrigens - gute Abwehr«, fügte Del hinzu und hob den Arm, um zu demonstrieren, was er meinte.
Lachend schubste Laurel ihn hinaus und schloss die Tür. Dann atmete sie einmal tief durch und klopfte an die Badezimmertür. »Alles okay bei Ihnen?«
Bibi öffnete. Sie trug Laurels besten Bademantel, und das Haar fiel ihr in tropfnassen Strähnen über die Schultern. In ihren rot verquollenen Augen blinkten weitere Tränen.
»Schauen Sie mich an. Ich sehe grauenhaft aus.«
»Das hier dürfte helfen.«
»Ist das eine Pistole?«
»Champagner. Setzen Sie sich, verschnaufen Sie erst mal. Ihr Kleid wird gerade repariert, und in ein paar Minuten kommt jemand, der sich um Ihre Frisur und Ihr Make-up kümmert.«
»Oh, Gott sei Dank.« Bibi kippte einen großen Schluck Champagner hinunter. »Gott sei Dank, und danke auch Ihnen. Ich fühle mich entsetzlich. Mir ist schlecht. Ich komme mir blöd vor. Zwölf Jahre. Zwölf Jahre lang bin ich jetzt mit Sam verheiratet. Zählt das überhaupt nichts?«
»Natürlich.«
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