Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)
morgen wieder zuhause sein? Ist irgendetwas mit Kevin?«
»Oh, tut mir leid, Kumpel«, sagte Rick. »Es geht um Justin. Er ist im Krankenhaus und gerade aus dem OP gekommen. Beth ist hier.«
»Was?«, schrie ich fast. »Was zum Teufel ist passiert? Hatte er einen Unfall?«
»Nein«, sagte er und fuhr fort, mir von seinen Schmerzen und den Blutungen zu erzählen. »Wir kommen später nach Hause, wenn Justin schläft. Kannst du David und Brian sagen, was passiert ist und dass es ihm gut gehen wird?«
»Natürlich«, antwortete ich. »Ich werde mit ihnen einfach shoppen gehen, um sie abzulenken.«
»Gute Idee. Ich muss jetzt Schluss machen. Wir wollen gleich essen gehen.«
»Okay«, sagte ich und wir verabschiedeten uns.
Nachdem ich aufgelegt hatte, erzählte ich Brian und David, was ich erfahren hatte. Beide fingen sofort an zu weinen. Da saß ich nun, hielt beide im Arm und versuchte, sie zu trösten.
»Lasst uns ein bisschen für Weihnachten shoppen«, schlug ich vor. »Wir haben nicht viel Zeit.«
»Können wir ihn nicht besuchen?«, wollte Brian wissen.
Ich dachte einen Augenblick darüber nach.
»Nein. Rick hat gesagt, dass Justin schlafen soll und wenn wir dort auftauchen, wird das schlecht gehen. Er kommt morgen aber nach Hause.«
»Wie schlimm ist es, Baby?«, fragte David.
»Er kommt morgen nach Hause, wie schlimm kann es da schon sein?«, antwortete ich und gab mir große Mühe, überzeugter zu klingen als ich mich selbst fühlte. »Kommt schon. Lasst uns das Gesicht waschen und dann ein bisschen shoppen, okay?«
Sie stimmten zu, also gingen wir ein bisschen einkaufen. Kevin, Rick und Beth waren schon da, als wir um 22 Uhr nach Hause kamen. Brian ging sofort zu Beth, die ihn umarmte und verhätschelte, als hätte sie ihn monatelang nicht gesehen. In Wahrheit waren es nur zwei Tage. Brian bat David und mich, in dieser Nacht bei ihm zu schlafen. Wir hielten ihn abwechselnd fest, bis er eingeschlafen war.
Ich hatte die Idee, für alle eine CD für Weihnachten zu machen. David gefiel die Idee und er half mir dabei. Ich hatte eine Menge Fotos mit der Kamera gemacht, die mir Doc geschenkt hatte. Also machten wir eine Art Fotoalbum für alle, wobei wir unterschiedliche Fotos für die CD‘s verwendeten.
Bei meinen Eltern achtete ich darauf, dass reichlich Fotos von mir und Jeff dabei waren. Ich scannte sogar Fotos von Clay ein und brannte auch diese mit auf die CD. Diesen Ordner bekam auch Jeff auf seine Version.
Kevin und Rick bekamen als Bonus auf ihre CD ein Video, das wir im Internet entdeckt hatten. Es hieß ›Sonntag Morgen‹ und handelte von zwei gut aussehenden Männern in ihrem Alter, die morgens aufwachten und sich zärtlich liebten. Ich hatte Kevin und Rick natürlich noch nie dabei gesehen, aber das Video entsprach in etwa dem, wie ich mir die beiden am Sonntag Morgen vorstellte.
Der Rest unserer Freunde bekam Fotos von vielen unserer Pool Partys und die schwulen Freunde bekamen auch ein paar Bilder und Videos, die wir online gefunden hatten und mit denen die Heteros wahrscheinlich nicht wirklich etwas anfangen konnten.
Auf meine nächste Idee kam ich vermutlich, weil ich den Kopf voller Fotos hatte. Ich wollte ein professionelles Foto von mir machen lassen und es David schenken. Ich rief in dem Studio an, um einen Termin zu vereinbaren, aber ich erreichte nur einen Anrufbeantworter. Ich hinterließ meine Handynummer und bat um einen Rückruf.
Dieser kam, als David und ich im Auto unterwegs waren, um ein paar Sachen zu erledigen. Ich hatte gerade getankt und war zum Bezahlen hinein gegangen. Deswegen nahm David das Gespräch entgegen. So kam es, dass er heraus fand, was ich geplant hatte. Wir sprachen eine Weile darüber und überlegten uns, dass wir uns gemeinsam fotografieren lassen und uns gegenseitig das Foto schenken würden.
Der Kerl, der uns im Fotostudio bediente, war noch tuntiger als Chad und Gage. Die Fotos waren aber wirklich großartig und wir konnten uns zwischen zwei Versionen der Bilder nicht entscheiden. Wir fragten nach dem Preis für beide Versionen und er sagte, dass uns zwei Kopien beider Fotos 125 Dollar kosten würden. Ich entschied mich, ihm von unserem Deal zu erzählen, dass wir nicht mehr als 50 Dollar für unseren Partner ausgeben durften. Als der Kerl erfuhr, dass wir ein Paar waren, wurde er ganz aufgeregt und ging mit dem Preis auf 75 Dollar für beide runter und er gab uns sogar noch ein paar Fotos in Passbild-Größe umsonst dazu. Ich beschloss,
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