Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)
sauber und die Maschinen sind immer in einem guten Zustand. Auch die Leute hier sind nett.«
»Es scheint, als hätte ich eine gute Entscheidung getroffen. Was machen Sie beruflich?«
»Ich arbeite für Goodwin Enterprises . Schon mal davon gehört?«
»Nicht dass ich wüsste.«
»Es besteht aus 2 Geschäftsbereichen: Gastgewerbe und Einzelhandel. Ich bin für den Einzelhandelsbereich verantwortlich.«
»Gastgewerbe?«, fragte er.
»Hotels und Motels«, antwortete ich. »Sie haben elf davon. Ich arbeite aber mit den sechzehn Geschenkläden.«
»Sie wirken sehr jung, um so eine große Verantwortung zu tragen.«
»Ich bin 26. Als Gene Goodwin mir den Job anbot, hatte ich die gleichen Bedenken. Aber bisher hat alles super funktioniert.«
»Dann sind Sie nicht zu jung dafür.«
»Was machen Sie beruflich?«
Er zögerte einen Moment, als müsste er erst darüber nachdenken.
»Ich bin in Therapie«, sagte er schließlich. »Ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich biete sie nur an. Es sind mehr Beratungen und Lebenshilfe. Wobei ein paar Leute sicher der Meinung sind, dass ich eine Therapie nötig habe.«
Ich musste über sein Wortspiel schmunzeln. Dann musste ich an Justin denken.
»Haben Sie schon mal mit sexuell missbrauchten Jungs gearbeitet?«
Sein Gesicht nahm einen verletzten Ausdruck an.
»Äh, nein«, antwortete er.
Seine Reaktion ließ mich wundern, ob er selbst missbraucht wurde, als er jünger war. Da er aber nicht nachfragte, warum ich ihm diese Frage gestellt hatte, wechselte ich das Thema.
»Ich trainiere normalerweise mit jemandem zusammen, aber er musste heute arbeiten. Hätten Sie etwas dagegen, aufzupassen?«
Es war in unserem Studio Vorschrift, dass man jemanden brauchte, der auf einen aufpasste, falls die Gewichte zu schwer werden und man sie nicht mehr hoch bekommt.
»Nein, wenn Sie für mich das gleiche tun.«
»Kein Problem«, antwortete ich.
Ich legte mich auf die Bank und begann meine übliche Routine. Anschließend passte ich bei Jerry auf.
»Danke«, sagte er, nachdem auch er seine Übungen beendet hatte.
»Es war nett, Sie kennen zu lernen«, sagte ich.
»Gleichfalls.«
»Ich sollte dann unter die Dusche.«
»Ich auch«, stimmte er zu. »Können Sie mir etwas über den Whirlpool sagen?«
»Was genau?«
»Zum Beispiel ob er sauber ist.«
»Er ist makellos«, versicherte ich ihm. »Sie achten darauf, dass man vorher duscht und er wird auch desinfiziert. Es ist wirklich sicher. Vielleicht sollte ich ihn heute selbst mal wieder benutzen.«
»Ich würde mitkommen, wenn das okay ist.«
»Gerne«, antwortete ich.
Wir gingen in die Umkleidekabine und zogen uns aus. Unter der Dusche fiel mir auf, dass Jerry mich aufmerksam beobachtete. Anschließend gingen wir nach nebenan, wo sich der Whirlpool befand. Er war leer, also ließen wir uns beide hinein gleiten. Jerry setzte sich direkt neben mich. Ich stöhnte, als ich im Wasser war.
»Fühlt sich gut an, nicht wahr?«, fragte er.
»Ja. Mein Hintern ist seit dem Wochenende wund und das heiße Wasser tut wirklich gut.«
»Oh?«, fragte Jerry und zog die Augenbraue hoch.
»Ich war am Sonntag mit meinem kleinen Bruder reiten«, erklärte ich. »Und ich Idiot habe mich überreden lassen, zu galoppieren und sogar über Hecken zu springen. Der Sattel war nicht gerade besonders angenehm.«
»Das heiße Wasser sollte dabei helfen.«
Ich nickte zustimmend. Dann lehnte ich mich zurück und legte den Kopf auf den Rand des Pools.
Das Wasser fühlte sich gut an und ich war irgendwie müde, also begann ich, ein bisschen wegzunicken. Ich schlief nicht wirklich ein, aber bei vollem Bewusstsein war ich auch nicht mehr. Dann spürte ich, wie Kevin seine Hand auf meinen Oberschenkel legte und mich dort streichelte. Es fühlte sich wirklich gut an. Dann bewegte er seine Hand zu meinem Penis und streichelte mich dort weiter. Warum macht Kevin sowas , fragte ich mich. Wir tun so etwas nicht in der Öffentlichkeit. Dann schreckte ich hoch.
»Jerry, lass das, okay?«, sagte ich.
Er zog seine Hand so schnell weg, als hätte ich auf ihn geschossen.
»Rick, es tut mir leid. Ich habe dich völlig falsch eingeschätzt. Ich hatte keinen Grund zu glauben, dass du schwul bist. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist.«
»Beruhige dich, Jerry«, sagte ich. »Niemand ist verletzt worden. Ich bin schwul, aber ich bin auch verheiratet.«
»Du bist schwul und trotzdem verheiratet?«, fragte er geschockt.
»Ja, ich bin schwul und verheiratet«,
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