Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)
hörten wir ihn sagen. »Rita und ich haben einen Anruf von Jeff bekommen, Clays Freund. Clay ist seit ein paar Tagen im Krankenhaus. Wir fahren nach Gainesville, um nach ihm zu sehen. Jeff klang ziemlich besorgt, aber wir sind es nicht. Ich wollte euch nur Bescheid sagen. Passt auf euch auf und kümmert euch bitte um Alex. Bye.«
»Großer Gott! Was hat das zu bedeuten?«, wollte Rick wissen.
»Du hast das Gleiche gehört wie ich, Baby«, antwortete ich. »Ich kann es dir nicht sagen.«
»Entschuldige, Baby. Ich weiß, dass du das nicht kannst. Es macht mich allerdings nervös.«
»Mich auch«, gab ich zu. »Ich rufe George an. Vielleicht hat er eine Idee, was wir tun könnten.«
Ich rief ihn an und George kam sofort zu uns herüber. Wir spielten ihm die Aufnahme vor.
»Lasst mich ein paar Leute anrufen, die ich da unten kenne«, sagte George. »Das Medical Center dort ist allerdings riesig. Drückt mir die Daumen.«
Damit war er wieder verschwunden. Es dauerte eine halbe Stunde, bis das Telefon klingelte. Es war George.
»Hi, Jungs. Das, was ich herausgefunden habe, hört sich nicht wirklich gut an. Er liegt im Koma.«
»Was?«, schrien Rick und ich gleichzeitig.
»Anscheinend wurde er am Donnerstag mit starken Kopfschmerzen eingeliefert, die er schon ein paar Tage lang hatte. Jeff hat ihn dann überredet zum Arzt zu gehen. Die haben ihn dann ins Lehrkrankenhaus der University of Florida geschickt. Die Ärzte dort haben ihm dann ein Medikament für die Kopfschmerzen gegeben, was sie nur in seltenen Fällen machen.«
»Was ist mit dem Koma?«, wollte ich wissen.
»Offenbar hat Clay auf das Medikament reagiert und es hat eine Gerinnungsstörung im Hirnstamm ausgelöst. Dadurch ist er dann ins Koma gefallen.«
Er machte eine Pause, aber weder Rick noch ich wussten, was wir sagen sollten.
»Er wird es nicht schaffen«, sagte George schließlich leise.
»Was meinst du damit, er wird es nicht schaffen?«, fragte Rick.
»Er wird sterben«, antwortete George.
»Wie kann er sterben? Er ist noch ein Kind, Mann!«
»Ich weiß, Rick. Aber trotzdem wird er sterben. Jeff war nervlich am Ende, als ich mit ihm gesprochen habe. Gene und Rita werden es auch sein, wenn sie ankommen. Habt ihr die Möglichkeit, dort hin zu fahren?«
»Wo sind die Jungs? Weißt du das, George?«
»David und Alex sind hier.«
»Justin ist bei Jason«, warf ich ein.
»Schlafen sie schon?«, fragte Rick.
»Das glaube ich nicht«, sagte George.
»Würdest du bitte mit uns kommen?«
»Selbstverständlich. Wir können in einer halben Stunde fertig sein.«
Rick und ich packten auf die Schnelle ein paar Sachen zusammen und hinterließen auf Arbeit eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter, dass wir am nächsten Tag nicht da sein würden.
»Nimm einen Anzug mit«, sagte ich zu Rick. »Sie behandeln dich mit wesentlich mehr Respekt, wenn du dort mit Anzug und Krawatte anstatt mit Jeans und T-Shirt auftauchst. Glaub es mir.«
»Kein Problem, Baby.«
Wir fuhren alle in meinem Auto nach Gainesville. George hatte Alex in seinem Haus bereits darauf vorbereitet, dass es sein Bruder höchstwahrscheinlich nicht schaffen würde. Alex umarmte Rick und mich so fest, als würde sein Leben davon abhängen und wir weinten mit ihm um seinen Bruder.
»Er ist mein bester Freund«, sagte er immer und immer wieder.
David stand die Sorge und das Mitgefühl für seinen Freund ins Gesicht geschrieben und er hielt ihn die ganze Fahrt über im Arm. Wir brauchten insgesamt vier Stunden. Von unterwegs riefen wir in einem Hotel an, um drei Zimmer zu reservieren. Sobald wir in Gainesville waren, fuhren wir jedoch direkt zum Krankenhaus. Wie George gesagt hatte, war es riesig, aber die Dame am Empfang beschrieb uns den Weg.
Rita erdrückte Alex fast, als sie ihn fest umarmte. Ihn zu sehen brachte sie zum Weinen und ihre Tränen brachten wiederum Alex zum Weinen.
»Danke, dass ihr gekommen seid«, sagte Gene zu uns. »Es ist wirklich schlimm.«
Wir erzählten ihm, was George für uns herausgefunden hatte.
»Ein Vater sollte seinen Sohn nicht begraben müssen«, sagte Gene.
»Wissen sie, was genau passiert ist?«, wollte George wissen.
»Nur, dass er auf das Medikament, das sie ihm gegeben haben, reagiert hat.«
Er nannte den Namen des Medikaments, aber es war etwas, von dem ich noch nie gehört hatte. Zur gleichen Zeit kam ein Arzt in den Wartebereich, in dem wir uns befanden. Er bat darum, mit Gene und Rita alleine reden zu dürfen. Sie folgten ihm in ein
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