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Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)

Titel: Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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Wein immer am Stiel und nicht am Kelch. Ihr erwärmt es sonst mit den Händen und das ist nicht so gut.«
    Rick kam ins Esszimmer zurück.
    »Ich brauche ein bisschen Hilfe, um das Essen zu holen«, verkündete er. »Alex, ich brauche dich und dein Auto. Jus, nimmst du Kevins Auto und ich nehme mein eigenes.«
    »Warum nehmen wir nicht einfach meinen Truck? Dort kriegen wir alles unter«, schlug Justin vor.
    »Ja, aber dann hast du alles auf der Ladefläche«, antwortete Rick. »Wir machen es auf meine Art, okay?«
    »Ja, Sir, Chef«, sagte justin.
    »Los geht‘s. Kevin, kümmerst du dich um die Getränke?«
    Ich nickte. Rick und die Jungs machten sich auf den Weg. David und Brian wollten ebenfalls mitfahren. Ich ging ins Wohnzimmer, wo unsere Gäste waren.
    »Da bist du ja«, sagte Mom. »Was hast du denn die ganze Zeit gemacht? Und wo sind die Jungs?«
    »Wir haben den Tisch gedeckt und wir hatten eine Unterrichtsstunde in Benimmregeln.«
    »Ich kann kaum erwarten, das zu sehen«, sagte Cherie.
    »Ich wünschte, du hättest mich zum Helfen geholt«, sagte Jeff. »Ich bin mir sicher, dass ich auch keinen blassen Schimmer habe, was man womit isst.«
    »Jeff, pass einfach auf, was der Rest von uns macht«, sagte Mom. »Mach dich nicht verrückt. Die Hauptsache ist, dass du es in den Mund bekommst.«
    »Wollt ihr etwas trinken?«, fragte ich in den Raum. »Bloody Marys, Weißwein, oder sonst irgendwas?«
    Alle wollten Bloody Marys.
    »Jeff, kannst du mir in der Küche kurz zur Hand gehen?«
    »Klar«, antwortete er und folgte mir in die Küche.
    »Wie geht es dir, Jeff? Tut mir leid, dass ich nicht wirklich viel Zeit hatte, um mit dir zu reden.«
    »Ich hangle mich von Tag zu Tag, Kevin. Er fehlt mir so. Er war mein Rick, verstehst du?«
    Erst jetzt begriff ich so richtig, was Jeff durchmachen musste. Wenn ich Rick verlieren würde, wäre ich am Ende.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, gab ich zu.
    »Du brauchst gar nichts sagen«, antwortete er. »Rick und du, ihr habt mit allem, was ihr für mich getan habt, alles gesagt. Ich habe hier bei euch ein Zuhause und ich fühle mich hier absolut willkommen. Dank euch habe ich wieder eine Familie. Und mit Alex sogar einen kleinen Bruder und mit Cherie eine große Schwester. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel mir das bedeutet.«
    Jeff brach in Tränen aus und umarmte mich fest. Auch meine Augen wurden feucht. Ich hielt ihn fest und streichelte ihm über den Rücken, bis er sich wieder beruhigt hatte. In diesem Moment kam Cherie in die Küche. Sie musste nur einen Blick auf uns werfen und sie wusste sofort, was los war.
    »Geh nach oben, Jeff. Komm erst mal zur Ruhe. Ich übernehme hier, okay?«
    »Danke«, antwortete er und gab Cherie einen Kuss auf die Wange.
    »Mein Gott! Was für eine unglaubliche Gruppe Menschen«, sagte sie, als Jeff außer Hörweite war.
    »Was meinst du? Ich denke, wir sind eine gute Gruppe. Wir lieben uns.«
    »Du begreifst es nicht, oder?«
    »Was? Wir sind nur ein Haufen Schwuchteln, die hier zusammen sind, weil sie einander brauchen.«
    »Ja, klar. Und die zwölf Apostel waren nur ein Haufen Fischer, die zusammen waren, weil sie Köder brauchten.«
    »Cherie, ich weiß, dass das, was du sagst, ein Kompliment sein soll. Aber ich verstehe es nicht.«
    »Kevin, was Rick und du hier geschaffen habt, ist unglaublich. Ihr habt kaputte Menschen aufgenommen und pflegt sie gesund. Brian, Justin, Jeff, George und in einem geringeren Maße auch David und Alex. Ihr bietet ihnen einen sicheren Ort, wo sie die ganze Scheiße, die sie durchgemacht haben, vergessen können.«
    »Naja, wir mussten es tun, verstehst du?«
    »Nein, Kevin. Ihr hättet gar nichts davon tun müssen. Aber ihr habt es trotzdem getan.«
    »Lass uns die Drinks machen, okay? Du bringst mich in Verlegenheit.«
    »Wir können gerne die Drinks machen, aber du darfst dich niemals für das schämen, was ihr hier tut. Verstanden?«
    »Wie hat es mein Bruder geschafft, dich an Land zu ziehen?«, fragte ich grinsend.
    »Ganz einfach: du und Rick seid schwul und nicht verfügbar«, sagte sie und küsste mich auf die Nase.
    »Lass uns die Drinks machen«, sagte ich und lachte.
    Das Essen war großartig und die Jungs hatten wirklich gut aufgepasst. Anschließend verzogen sich Brian und Justin nach oben, David und Alex gingen ins Wohnzimmer, um ein bisschen fern zu sehen. Es dauerte aber nur wenige Minuten, bis sie eingeschlafen waren. Rick und ich rekrutierten Will und Cherie und räumten

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