Herbstwind (Beachrats: Teil 2) (German Edition)
Küche nach unten. Alex und David standen am Herd und machten das Frühstück.
»Guten Morgen«, sagte Alex fröhlich.
»Morgen«, antwortete ich. »Wo sind alle?«
»Die sitzen im Wohnzimmer und trinken Kaffee. Ich habe mich schon gefragt, ob ich zu euch hochkommen und eure Ärsche aus dem Bett schleifen muss.«
Brian grinste und wurde rot. Alex sah es sofort. Er nahm Brian in den Schwitzkasten und wuschelte ihm durch die Haare.
»Da hatte jemand sein erstes Mal, oder?«, fragte Alex.
»Könnte man so sagen«, gab Brian zu und Alex ließ ihn los.
»War er lieb zu dir?«, fragte David.
Brian kicherte.
»Sehr lieb sogar«, antwortete er.
»Wofür hältst du mich?«, protestierte ich scherzhaft.
Alex umarmte mich plötzlich und David umarmte Brian. Sie schienen wirklich aufgeregt zu sein und sich zu freuen.
»Justin, wenn ich daran denke wie du warst, als wir dich getroffen haben«, sagte Alex, nachdem er mich wieder losgelassen hatte.
»Ich weiß«, seufzte ich. »Lass uns nicht darüber reden, okay? Was du jetzt siehst ist mein wahres Ich, nicht dieser abgefuckte Penner, den du in diesem Hotelzimmer gesehen hast.«
»Ich weiß«, sagte Alex. »Und deshalb bin ich stolz auf dich.«
Ich bekam feuchte Augen, weil ich mich wirklich darüber freute, dass Alex das gesagt hatte. Ich riss mich aber zusammen und blinzelte die Tränen weg.
Am Samstag hatten wir eine Party und all unsere Freunde waren da. Jason war einer von ihnen und ich freute mich nicht wirklich darauf, ihn zu sehen. Als er bei uns ankam, begrüßte er mich mit einem kleinen Kuss. Dann holten wir etwas zu essen und zu trinken und gingen damit zum Dock hinunter. Ich hatte am Vormittag für mich entschieden, dass Jason ein guter Freund war und dass ich ihn sehr mochte. Aber ich wollte nicht mehr mit ihm zusammen sein.
»Wir müssen über etwas reden«, sagte ich zu ihm.
Jason sah mich plötzlich verwundert an.
»Du hast es schon gehört?«, fragte er.
»Was gehört?«
Ich hatte keine Ahnung, wovon er sprach.
»Justin, du bist wirklich ein toller Typ. Ich mochte dich vom ersten Moment an und wir hatten eine schöne Zeit.«
Scheiße , dachte ich. Er will mit mir Schluss machen. Dann fiel mir aber ein, dass ich genau das Gleiche vor hatte.
»Ja, das stimmt«, sagte ich nur.
»Jus, denke bitte nicht, dass ich dich nicht mag, denn das tue ich wirklich. Aber ich sehe keine Zukunft für uns. Ich meine, wir hatten viel Spaß miteinander, aber ich brauche mehr als das.«
»Ja, das hatten wir. Außerdem haben wir viel gemeinsam.«
Arschloch , dachte ich. Warum zum Teufel hast du das gesagt? Du wolltest auch mit ihm Schluss machen, also halt die Fresse.
»Ich hoffe, wir können den Rest unseres Lebens Freunde sein. Aber eben nur Freunde, verstehst du?«
Innerlich musste ich lachen, aber ich sagte nichts.
»Hasst du mich jetzt?«, fragte er ernst.
»Nein, ich hasse dich nicht«, antwortete ich. »Wir werden immer Freunde sein, Jay. Du bist mein erster Freund, weißt du?«
»Ja, ich weiß. Können wir Schluss machen und trotzdem Freunde bleiben?«
Ich schwieg einen Augenblick. Scheiße, das ist viel zu einfach , dachte ich. Da muss doch irgendwo ein Haken sein.
»Ja, das können wir«, sagte ich schließlich.
Ich streckte ihm meine Hand entgegen und er schüttelte sie. Er hatte Tränen in den Augen.
»Ich weiß, dass es plötzlich kommt. Und ich bin froh, dass du nicht sauer bist.«
»Ich glaube, ich gehe ein bisschen in mein Zimmer.«
»Okay. Ich sollte besser gehen.«
»Bye«, sagte ich und ging ins Haus zurück.
Ich ging die Treppen zum dritten Stock hinauf und schloss die Tür hinter mir. Einen Augenblick später war Alex bei mir.
»Bist du okay, Bubba?«, fragte er besorgt.
»Ja, mir geht es wirklich gut«, antwortete ich und grinste.
»Du wolltest mit ihm Schluss machen, habe ich recht? Und er ist dir zuvor gekommen.«
»Ja, genau. Ist das nicht geil?«
Wir mussten beide lachen und Alex umarmte mich.
»Brian kann sich wirklich glücklich schätzen«, sagte Alex nachdenklich.
»Danke, Bro«, antwortete ich und umarmte ihn noch einmal.
Kapitel 5: Kevin
Thanksgiving war schon immer einer meiner Lieblingsfeiertage. Weihnachten war natürlich großartig, aber ich konnte mich immer erst nach Neujahr so richtig entspannen. Zudem gibt es die ganzen Geschenke, um die man sich an Weihnachten kümmern muss. Ich mochte es, beschenkt zu werden und auch selbst etwas zu verschenken, aber es war immer anstrengend, die ganzen
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