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Herr der Finsternis

Herr der Finsternis

Titel: Herr der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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tun? Du sagst ihr, daß Imbe Calandola ihr das anbietet.«
    Und er schob sein gelbes Lendentuch beiseite und enthüllte einen schwarzen Pfahl, der so dick war wie der Rüssel eines Elephanto, wenn auch nicht ganz so lang, und zwei große schwere Eier, die wie dunkle, runde Äpfel aus sahen.
    Beim Anblick dieses stattlichen Mannestums klatschten mehrere seiner Frauen in die Hände und lachten vor Freude oder Beifall, und Calandola ergriff diese Frauen freundlich am Fleisch ihrer Hinterbacken, zerrte sie gegen seinen Pfahl und schien sich über diesen Scherz köstlich zu amüsieren.
    »Bei allem, was mir heilig ist, Fürst Jaqqa«, sagte ich, als sein tosendes Gelächter etwas verklungen war, »du mußt mich nur nach England schicken, und ich werde ihr deine Botschaft ausrichten, das schwöre ich!«
    »Und wird sie auch kommen?« fragte Calandola, nachdem Kinguri ihm die Bedeutung meiner Worte erklärt hatte.
    »Das kann ich nicht sagen, denn sie ist eine Königin, und ich kann ihr keine Befehle erteilen; das kann niemand. Doch ich werde sie fragen: Das schwöre ich.«
    »Gut. Gut. Wie weit liegt England von hier entfernt?«
    »Viele Tagesreisen, Fürst Jaqqa.«
    »Weiter als das Land Kongo?«
    »Zehnmal so weit«, sagte ich. »Vielleicht auch zwanzig mal.«
    »Eines Tages werden wir nach England gehen«, sagte Calandola zu einigen seiner Hexenmeister, »und von den Weinen dieses Landes trinken. Nicht wahr? Und unseren feurigen Samen in den Schoß dieser Königin spritzen.« Und er lachte, schlug sich auf den Arm und rief nach mehr Wein, da sein Becher leer war. Eine seiner Frauen brachte ihn herbei, und er nahm reichlich, legte den Kopf zurück und ließ das blutige süße Zeug die Kehle hinabfließen. Den letzten Schluck hielt er eine Zeitlang im Mund und spuckte ihn dann in einem großen Kreis zu Boden. Was mir nur ungehörig erschien, war, wie ich später erfuhr, eine heilige Tat, eine Weihung des Erdbodens auf Art der Jaqqas.
    Als er damit fertig war, bedeutete er mir etwas mit einer fließenden Bewegung, bei der er mit der Hand vor und zurück winkte, doch ich begriff nicht, was er von mir verlangte.
    »Nimm die Kleider von deinem Körper«, sagte Kinguri.
    »Warum?«
    »Der Imbe-Jaqqa fragt sich, ob du überall weiß bist.«
    »Aye, das bin ich«, sagte ich, machte aber keine Anstalten, mich zu entkleiden.
    »Er will es sehen«, sagte Kinguri.
    »Ach, will er das?«
    »Komm, keine weitere Verzögerung. Er will es sehen!«
    Ich sah ein, daß es keine Weigerung gab, und so legte ich meine Kleidung ab, die sowieso nur noch aus Fetzen bestand, und stand nackt vor dieser Menge von Jaqqa-Kriegern und Hexenmeistern und Fürsten und dem Imbe-Jaqqa und seinen vielen Frauen. Nun, und mein Körper ist stattlich und gesund, und ich schäme mich seiner nicht; und hier nackt zu stehen war weniger bekümmernd als neulich in Mofarigosats Stadt, als ich den tödlichen Schlag des Henkers erwartete und mich nicht noch zusätzlich beschämen lassen wollte. Dennoch ist es nicht leicht, sich vor Fremden zu enthüllen, auch nicht vor Wilden, und ich entblößte meine Geschlechtsteile mit großem Unbehagen. Um so schlimmer für mich war, daß Calandola erst vor kurzem sein gewaltiges Glied und seine geschwollenen Hoden entblößt hatte: Denn verglichen mit ihm mußte ich als höchst unzulänglicher Mann erscheinen, obwohl mich noch keine Frau dafür gehalten hatte.
    Calandola erhob sich, kam zu mir, legte hier und dort den Finger auf mein Fleisch und drückte ihn in meinen Bauch und die Schenkel, um zu sehen, wie sich die Hautfarbe auf seinen Druck veränderte. Dies schien ihn zu erstaunen, und er drückte an mehreren Stellen sein eigenes Fleisch, um zu sehen, wie dies sich verhielt. Dann zog er an dem Haar auf meiner Brust – an dieser Stelle war er völlig glatt und glänzend – drehte mich um, wohl, um zu sehen, ob ich auf der anderen Seite ebenfalls weiß war, und drehte mich wieder um. Ich mußte den Mund öffnen, in dem ich noch fast alle Zähne hatte, die Gott mir gegeben hatte, und er berührte jene vier Vorderzähne, die die Jaqqas sich ausschlagen. Als er diese Zähne berührte, befürchtete ich, er wolle sie mir an Ort und Stelle mit einem Ruck seiner mächtigen Finger ziehen, und dieser Gedanke ließ mich von meinen Eingeweiden bis zu meinem Hoden heftig erzittern. Doch ich ließ mir meine Befürchtungen nicht anmerken. Und meine Erleichterung war groß, als er schließlich die Hände von meinem Mund nahm.
    Dann setzte

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