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Herr der Finsternis

Herr der Finsternis

Titel: Herr der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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widerhallte. »Andubatil, Andubatil, Andubatil!« riefen die Jaqqas.
    Hinein und heraus, hinein und heraus, mit leichten, sicheren Bewegungen, und Kulachinga legte sich zurück, den Kopf hin und her schwenkend, die Lippen schlaff, die Augen geöffnet, doch das Dunkle darin hoch in den Kopf verdreht, und ich griff hinab und grub mit meiner Fingerspitze in ihrem dichten Haar, fand ihre kleine, harte Knospe und berührte sie nur zweimal, und sie keuchte und stöhnte und hatte ihre Erfüllung. Was wir drei- oder viermal wiederholten, bis sie schließlich die Knie zu den Brüsten hochzog, die Beine ausstreckte, die Fersen in meinen Rücken schlug und mich mit plötzlichen, heftigen Bewegungen ihrer Hüften zu meinem Samenerguß trieb. Danach legte sich ein schwerer Schweiß auf mich, den mir die große Hitze des Dschungels aus dem Körper trieb, und wahre Bäche der heißen Flüssigkeit brachen mir aus jeder Pore, so daß ich schlüpfrig war wie ein Fisch, und ich sank auf ihre Brüste, und sie hielt mich fest, und ich fiel in einen Schlaf, der sich kaum vom Tod unterschied, schätze ich, denn ich träumte nicht und wußte nicht, daß ich schlief, sondern lag bis zum Morgen wie ein Stein da. Und so verbrachte ich die erste Nacht meines Lebens unter den Jaqqas, und so vollzog ich auch die Hochzeitsnacht mit meiner afrikanischen Braut Kulachinga.
2
    Die Jaqqas verblieben zwei weitere Monate in der Stadt des Cal cansamba, bis sie alles, aber auch alles verwüstet hatten, was dieses Volk besessen hatte, und die meisten Dorfbewohner zu Cashil und Mofarigosat und anderen Fürsten geflohen waren und die Stadt nur noch aus leeren Straßen bestand, in denen die Schakale und Hyänen heulten und im Abfall stöberten. Dann kam der Befehl von Imbe Calandola und seinem Vizekönig Kinguri, daß der Stamm wieder seine Wanderung aufnehmen würde, und sie trieben ihr Vieh zusammen, sammelten ihre mit Palmwein gefüllten Gurde { * } und ihre Waffen ein und bereiteten sich auf den Marsch vor, der durch das Landesinnere zu den Bergen von Cashindcabar fuhren würde.
    Diese Berge waren gewaltig hoch und verfugten über große Kupferminen, die die Schwarzmohren ausbeuteten, indem sie hineingingen und das Erz herausholten, einschmolzen und Schmuckstücke und Waffen daraus hämmerten. Die Jaqqas taten nichts davon selbst, sondern überfielen die Stämme, die das Metall bearbeiteten. Kinguri erklärte mir, daß es sich dabei eher um eine Sache der Religion denn um eine der Bequemlichkeit handelte. »Unsere Bräuche verbieten es«, sagte er, »Metall aus der Erde zu ziehen, da dies eine schändliche Behandlung unserer Mutter ist. Doch wir müssen Werkzeuge haben; und so erlauben wir geringeren Völkern, sich an unserer Statt der Bearbeitung von Metallen zu widmen.«
    Auf dem gesamten Weg nach Cashindcabar verwüsteten die Jaqqas das Land. Die Städte, deren Einwohner kupferne Glöckchen und Ketten und Armbänder herstellten, lieferten aus Furcht vor Imbe Calandola widerstandslos ihre Schätze aus. Auch nahm er ihnen ihr Vieh ab und zerstörte auf die überaus verschwenderische Art der Jaqqas viele ihrer Palmweinbäume. Und dann und wann, wenn den Stamm der Hunger auf Menschenfleisch überkam, wählten sie ein paar Dörfler aus, nach deren Fleisch es sie verlangte, und töteten und verspeisten sie auf einem ihrer großen Feste, die immer unter großem Aufwand abgehalten wurden.
    Sie verschlangen Menschen nicht nur wegen des Geschmacks, obwohl die Jaqqas diesen sehr schätzten, sondern auch, weil dieser so unnatürliche und monströse Brauch großen Schrecken über die Völker dieses Landes brachte. So umgaben sich die Jaqqas mit einem Mantel aus seltsamer Macht und Schrecklichkeit: oftmals ergab sich eine Stadt kampflos, solch eine Furcht hatten sie vor den Jaqqas.
    Immer weiter zogen wir, plündernd und essend, essend und plündernd. Ich nahm einen jeden Tag, wie er kam, und lebte ruhig mein Leben unter ihnen, indem ich mir schnell angewöhnte, mich so zu verhalten wie sie, so wie man auch atmet, ohne darüber nachzudenken. Doch zumindest in einer Hinsicht hielt ich mich nicht zurück, nämlich was die Rolle des Beobachters betraf, des Studierenden ihrer Handlungsweise und der Handlungsweisen der Stämme, die sie umgaben. Denn ich wußte, daß vor mir noch kein Mensch die Gelegenheit gehabt hatte, Zeuge dieser Dinge zu werden, und daß, wenn Gottes Gnade mich jemals an einen Ort bringen würde, an dem ich von meinen Erfahrungen berichten konnte, ich

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