Herr der Finsternis
Kyeer!«
Ich sah zu ihm hinüber und stellte fest, daß er seine römischen Besitztümer hervorgeholt hatte, die Soutane, den Kelch und das Kruzifix. Er hatte die Soutane angelegt und schlug nun überaus fröhlich mit dem Kruzifix gegen den Kelch, um einen neuen Beginn des Festes anzukündigen, das nun zu meinem Hochzeitsfest geworden war. Es war kein Fleisch mehr übrig, doch sie brachten Früchte und große Mengen an Wein, und es wurde wieder getanzt – zuerst die althergebrachten Kapriolen der Jaqqas und dann erneut die Hornpipe und die Quadrille, die ich ihnen beigebracht hatte –, und allderweil standen Bräutigam und Braut Hand in Hand in der Mitte, als würde man uns mit Blumen überschütten.
Dies ging noch einige Stunden so weiter. Und dann kam Calandola zu uns, lachte, legte eine Hand auf mein Hinterteil und eine auf das ihre und drückte uns zusammen, so daß ihre Brüste an mir rieben, und schob uns vor und zurück, wobei er gestikulierte, nun sei die Zeit für die Vollziehung unserer Ehe gekommen.
Bei Gott, sollte ich sie vor ihnen allen hier nehmen?
Dies war gewiß ein Ding der Unmöglichkeit, da ich voll des Weines und halbtot vor Erschöpfung und erschüttert von dem Wahnsinn und Tumult des Abends war, so daß es mir schon schwergefallen wäre, überhaupt zu kopulieren, geschweige denn, während mir ein ganzer Stamm wollüsterner Kannibalen zuschaute. Und überdies war diese Kulachinga mit ihrer eingeölten Haut, dem schlammverkrusteten Haar und den Schönheitsnarben am ganzen Körper weit von meinem Schönheitsideal entfernt. Und wie konnte ich, wenn sie daran dachte, daß vor kurzem noch Imbe Calandolas gewaltiger Prügel in ihr gesteckt hatte, einen Vergleich mit ihm bestehen?
Nun, und doch sagte ich mir, daß ich es tun würde, komme, was da wolle.
Die Jaqqas errichteten unter einem riesigen Ollicondi-Baum schon ein Liebesnest für uns, indem sie die abgerissenen Aste einiger blütentragenden Büsche, deren Laub wie auch das Holz überaus süß und wohlriechend war, aufhäuften und zu einem Kreis anordneten, wobei für uns in der Mitte Platz blieb. Und sie schlugen sich in die Hände, tanzten, sangen und bedeuteten uns mit Gesten, das Liebesnest zu betreten, und vollzogen mit dem Spiel der Finger auch die Vereinigung von Mann und Frau nach. Und sie bedachten mich mit ihrem unheimlichen Jaqqagrinsen. Und ich nahm an allem ausgelassen teil, ich, der Menschenfresser, ich, der Perlenträger, ich, der Frauentöter, ich, der Kimani Kyeer, ich, der englische Jaqqa, ich, Andubatil.
Ich nahm meine schöne junge Braut an der Hand und zog sie auf das weiche, zarte, junge Gras hinab.
Dann legten wir unsere Lendentücher, Muscheln und Perlenketten ab, von denen Kulachinga sehr viele um Hals, Arme und Beine trug. Und als wir so nackt waren wie Adam und Eva, sahen wir einander an, und sie gab durch die Lücken ihrer fehlenden Zähne ein leises, pfeifendes Geräusch von sich und sagte: »Andubatil.«
»Kulachinga«, sagte ich.
Ihre Haut leuchtete im flackernden Licht der Fackeln. Ich berührte ihre Haut und zog meine Finger an den Schmierespuren entlang, über die Kanten und Hügel und Täler ihrer Ornamente. Ich nahm ihre Brüste in die Hände und ließ mich von ihrem Gewicht erregen, denn sie waren von üppiger, prächtiger Größe. Ich legte die Hände um ihre Hinter backen und berührte ihre heißen Schenkel, deren Narben erhaben und befremdlich waren. Und sie liebkoste mit großem Geschick meine Arme und meinen Rücken, und ging dann tiefer, zu meinem Rumpf, ließ sogar die Fingerspitzen zwischen meine Hinterbacken und ein wenig in das Loch gleiten, was sich überaus seltsam anfühlte, mich aber erregte. Und von dort aus tastete sie sich weiter zu meinem Pfahl, der noch nicht sehr hart geworden war; doch sie ergriff ihn kräftig mit den Fingern einer Hand und zog an ihm, wie man an den Eutern einer Kuh zieht, ein sanfter, fester Druck, und mit der anderen Hand ergriff diese Frau Kulachinga Jaqqa meine Eier und streckte die Finger, um sie beide umfassen zu können. Und zu meinem Erstaunen reagierte ich trotz der Zuschauer darauf und wurde unter ihrer Berührung steif und groß, und sie lachte, wie ein kleines Mädchen lacht, wenn man ihr ein hübsches Kleid schenkt, ein verspieltes Lachen des Vergnügens, das sie empfand, und sie zog mich auf sich und spreizte die Schenkel für mich, und mit einem guten Stoß spießte ich sie auf, während überall um mich herum der Dschungel mit meinen Namen
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