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Herr der Moore

Herr der Moore

Titel: Herr der Moore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kealan Patrick Burke
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stutzte. »Campbells Flachmann? Hast du ihn dabei?«
    Donald verneinte. »Als die Großen mich rausschmissen, habe ich ihn verloren.«
    »Dieser Kerl … nannte er einen Grund, weshalb du Neil einschüchtern solltest?«
    »Nein, er stellte nur in Aussicht, nachts bei uns einzubrechen und mich im Schlaf in Stücke zu reißen, falls ich es nicht tue oder dabei versage.«
    Grady ließ ihn los, woraufhin sich Donald erleichtert zeigte und seinen Kragen richtete.
    »Noch nie bin ich so bedroht worden«, fügte er hinzu. »Auf jeden Fall von niemandem, der auch aussah, als mache er wahr, was er sagt.«
    Furcht drehte Grady den Magen um. »Deutete er an, was er mit Neil vorhat, wenn er ihn findet?«
    »Nichts.«
    Grady machte auf dem Absatz kehrt und eilte zur Tür. »Kommen Sie, Kate.«
    »Wohin gehen wir?«
    »Nach Hause … und beten Sie unterwegs, wie Sie es nie zuvor getan haben, dass wir Ihren Bruder dort antreffen.«
    »Und wenn nicht?«
    Grady öffnete den Mund zur Antwort, schaffte aber nicht mehr als ein abgehacktes Seufzen. Darauf wackelte er mit dem Kopf und schlug ein forscheres Tempo an.
    Bitte Gott, lass ihn daheim sein.
    Am Grunde seiner Seele wusste er, dass Neil es nicht geschafft hatte.

19

    Das Haus glich nach ihrem Weg durch den Sturm einer Oase im Dunklen. In ihrer Abwesenheit hatte Mrs. Fletcher Laternen in alle Fenster gehängt, sodass es heimelig wirkte und einladend wie schon lange nicht mehr.
    Die Haushälterin empfing sie an der Tür. Sowohl Grady als auch Kate zögerten auf der Schwelle, obwohl die Wärme sie lockte, die aus der Diele strömte. Mrs. Fletcher sah gleichermaßen schockiert wie verängstigt aus und hatte ihre Gesichtsfarbe verloren. Sie rang die Hände, als sie zur Seite trat, um die beiden einzulassen.
    Grady wusste nicht, was sie erlebt hatte, gab ihr aber auch keine Gelegenheit, sich zu äußern. »Neil?«, fragte er, ehe er seine Kapuze herunterzog. »Ist er da? Kam er nach Hause?«
    Kate hätte nicht gedacht, die Frau könne noch blasser werden. Doch als Mrs. Fletcher klar wurde, was Gradys Worte bedeuteten, sah sie aus, als falle sie gleich in Ohnmacht.
    »Was … was ist passiert?«
    »Hat er es nun geschafft oder nicht?« Grady brüllte regelrecht, nachdem sein Geduldsfaden gerissen war.
    »Nein, aber …«
    »Ich bin bald zurück«, unterbrach Grady sie und drehte sich wieder zur offenen Tür um.
    »Bitte …« Die Stimme der Frau zitterte. »Was ist denn geschehen?«
    Kate ließ Grady passieren. Ob er erwartete, dass sie ihm folgte, wusste sie nicht. Dann erschallte eine Stimme aus dem Wohnzimmer, schwach aber vertraut, und sie alle erstarrten auf der Stelle.
    »Grady.«
    Dieser wandte sich ihnen erneut zu, erst Kate und dann Mrs. Fletcher, zuletzt an beiden vorbei auf die Wohnzimmertür. »Ist er …?« Mehr brachte er nicht über die Lippen, bevor Kate loslief und vor lauter Eile beinahe hinfiel. Mrs. Fletcher schaute Grady an, der fragte: »Ist er wach?«
    Sie nickte und ging an ihm vorbei, um die Haustür zu schließen.
    »Nein«, sagte er, indem er sie mit ausgestrecktem Arm abhielt. »Neil ist verschwunden. Ich muss ihn finden.«
    »Zuerst«, erwiderte sie leise, »müssen Sie mit dem Master sprechen.«
    Grady war verwirrt. Dann nickte er ebenfalls und folgte ihr ins Wohnzimmer. Drinnen saß Kate bereits auf dem Schoß ihres Vaters. Sie hatte das Gesicht an seinem Hals vergraben und weinte. Jack Mansfield zuckte einmal mit dem Kopf, um seinen Diener zu begrüßen, der sich wiederum bewegte, als sei er in eine bizarre Parallelwelt geraten, wo sich die Zeit wie Gummi dehnte. Er musste sich den Weg zum Sofa praktisch ertasten, ließ sich dann nieder und stieß einen Seufzer aus, der sich anhörte, als trage er ihn schon seit seiner Geburt in sich.
    Mansfield sah mit den eingefallenen, von Stoppeln überzogenen Wangen verheerend aus. Er hatte dunkelgraue Augenringe, in deren Zentrum jedoch Leben schwelte. Tiefblaue Adern bildeten ein Geflecht auf seiner wächsernen Stirn.
    Mrs. Fletcher war neben der Tür stehen geblieben und verschränkte die Hände unter dem Busen.
    »Mein Gott … wie geht es Ihnen?«, fragte Grady verblüfft.
    Kate wimmerte weiter, während ihr Vater sie sanft am Kopf streichelte. »Viel besser«, antwortete er verhalten lächelnd. »Gegen Morgen wird es mir vorkommen, als sei ich nie krank gewesen.«
    Grady warf Mrs. Fletcher einen Blick zu, doch ihr eigener zeugte von Unwissen und großer Sorge. »Wie das?«, fügte er an.
    Mansfield aber schaute

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