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Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition)

Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition)

Titel: Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Corvus
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Naht verstärken.«
    »Nicht nötig.«
    »Habt Ihr heute schon Essenz genommen?«, fragte Jittara.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Bring sie herein«, wies Jittara Quinné an, die sich daraufhin entfernte.
    »Ihr habt eine Ewigkeit voll Finsternis vor Euch.«
    Eine Ewigkeit in Einsamkeit, dachte er. »Lisanne hat geschworen, mir alles zu nehmen, was mir Freude machen könnte. Das ist ihr gelungen.«
    Jittara ging langsam durch das Zelt. Bei jedem zweiten Schritt setzte sie ihren Stab auf. Vor dem Waffenständer blieb sie stehen, strich über den Morgenstern. Ihre Hände wirkten so schwach, dass man sie sich nicht mit einer Waffe vorstellen konnte. Diese Finger hatten immer nur Seiten umgeblättert, niemals einen Schwertgriff gefasst.
    »Das hier habt Ihr noch immer. Eure Freude am Kampf.«
    Bren schnaubte. »Wofür soll ich kämpfen?«
    Jittara zuckte mit den Schultern. »Macht?«, schlug sie vor.
    »Um was zu tun?«
    »Macht ist die Fähigkeit, die Welt so zu gestalten, wie Ihr es wünscht. Ihr könntet andere unter Euren Willen zwingen, Festungen errichten, Städte schleifen, treue Untergebene erheben und aufsässige in den Staub treten. Einfach, weil es Euch gefällt. Ihr seid ein Schattenherr. Ihr könnt alles tun.«
    »Ich kann alles zerstören«, korrigierte er. »Zu erschaffen liegt nicht in unserem Wesen.«
    »Ständig entstehen neue Dinge. Das macht die Welt ganz von allein. Ihr habt eine Ewigkeit, um abzuwarten, bis etwas dabei ist, das Ihr begehrt.«
    »Was ich begehrte, werdet ihr heute begraben.«
    »Sie ist nicht die einzige Frau, die Euren Weg kreuzt«, meinte Jittara ungerührt.
    »Für eine solche Rede könnte ich dich töten.«
    »Meine Worte würden trotzdem wahr bleiben.«
    »Du verstehst nichts von Liebe.«
    »Ich verstehe genug. Vor allem, dass sie jene, die ihr verfallen, in Ketten schlägt. Ein Unsterblicher, der von der Zuneigung eines Menschen abhängig ist, kann zu einem lächerlichen Anblick werden.«
    »Dann ist das also noch etwas, das ich mir nicht wünschen darf?«
    »Es liegt nicht an mir, zu bestimmen, was Ihr dürft und was nicht. Aber alle Entscheidungen, alle Handlungen haben Folgen. Ein Osadro, der von seinesgleichen nicht respektiert wird, lebt gefährlicher als einer, den man in den Schatten achtet.«
    »Und jene, die sich mit ihm verbinden, leben ebenso in Unsicherheit.«
    Sie verbeugte sich, eine beinahe spöttische Geste. »Wenn Ihr dem Beachtung schenken wollt, würde es mich freuen.«
    »Vielleicht ist es deiner Aufmerksamkeit entgangen, aber du erfreust dich nicht unbedingt meiner unbegrenzten Zuneigung.«
    »Gut. Dann ist Euer Verstand von solch schwächlichen Wallungen ungetrübt. Umso mehr werdet Ihr meinen Wert erkennen. Ich wäre nicht zur Nachtsucherin aufgestiegen, wenn ich die Harfe der Ränke nicht zu zupfen wüsste. Ihr dagegen habt darin kaum Erfahrung. Bedient Euch der meinigen. Mein Wissen in der Magie wird Euch ebenfalls nutzen.«
    »Du bist ersetzbar.«
    »Das stimmt. Aber Ihr kennt keinen anderen Magier. Und einem Unbekannten könntet Ihr noch weniger trauen als mir. Bei mir wisst Ihr immerhin, dass ich ausschließlich auf meinen eigenen Vorteil bedacht bin. Das macht mich berechenbar.«
    »Du wirst mich Lisanne ans Messer liefern, wenn es dir günstig erscheint.«
    »Natürlich werde ich das, aber wie sollte es zu einer solchen Konstellation kommen? Meine Kathedrale steht in Karat-Dor. Karat-Dor gehört Schattengraf Gadior, und der hat sich für Widaja entschieden, Lisannes Feindin. Ihr werdet in Guardaja herrschen, das zu Karat-Dors Einflussgebiet gehört. Karat-Dor, Guardaja, Widaja, Gadior und, ob Ihr es schon vollends begriffen habt oder nicht, auch Ihr, Bren. Das alles gehört zusammen, ist ein Machtblock.«
    »In der Aufzählung hast du dich selbst vergessen, Nachtsucherin .«
    Sie lächelte spöttisch. »Die Bescheidenheit ist eine Schwäche, die ich mir selbst noch immer nicht vollständig ausgetrieben habe. Aber ja, auch ich. Wenn wir uns gegenseitig stärken, werden wir als Ganzes stärker. Das muss unser Ziel sein. Euer Feldzug hierher war ein großer Erfolg, das wird uns helfen.«
    »Ich gratuliere dir. Aber ich bin für das Schlachtfeld geschmiedet, nicht für diesen Krieg in den Schatten. Ich will nichts mehr damit zu tun haben.«
    Jittara seufzte. »Sagt das nicht. Ihr könntet …«
    Sie verstummte, als Quinné zurückkam. Sie hatte eine junge Frau dabei, die Bren nicht sofort erkannte. Aber das blonde, zu einer strengen Frisur gebundene

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