Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition)
Orgait zurückkehren und eure Herzen in der Kammer der Unterwerfung betrachten. Ich rate euch, mir keinen Anlass zu geben, sie mit anderen Dingen zu bedenken als mit liebevollen Blicken.«
»I HR werdet zufrieden mit uns sein, M AJESTÄT !«, versprach Lisanne.
Nochmals legte E R die Hand an ihre Wange. »Es wäre wahrlich bedauerlich, wenn diese Schönheit verginge.« E R drehte den Kopf, bis S EINE grünen Augen auf Bren gerichtet waren. »Und solches Talent zu verlieren, wäre ebenfalls schade.« E R ging tiefer in die Höhle, fort von der Laterne, die neben der noch immer flach auf dem Boden liegenden Quinné stand. »Ich bin unendlich. Meine Geduld ist es nicht.«
Für einen Moment war Bren unsicher, wo G ERGS Gestalt endete und die umgebende Dunkelheit begann. Dann war der S CHATTENKÖNIG verschwunden.
Bren und Lisanne sahen sich an.
»Wir brauchen einen Plan«, sagte er. »Schnell.«
»Ihr seid der Feldherr.«
Während Bren auf und ab ging, musterte Lisanne die beiden sterblichen Frauen. Er wusste, was ihr durch den Kopf ging. »Wir sollten sie leben lassen«, sagte er beiläufig. »Sie sind nützlich.«
Lisanne zuckte mit den Schultern.
»Wir haben die Heere des Südens vereinigt«, grübelte Bren. »Dazu noch die Razzor. Eine formidable Streitmacht. In Pijelas könnte sie ohnehin nicht lange bleiben. Wenn wir sie nach Norden führen, kann sie in zwei Wochen den Nachtschattenwald erreichen. Aber das löst unser Problem nicht. Ein Kampf gegen die Fayé in ihrer eigenen Heimat, wo sie sich auskennen und Horden von Dämonen aufbieten können, wird verlustreich sein und lange dauern. Selbst wenn wir siegen, werden wenige Sklaven für den S CHATTENKÖNIG übrig bleiben.«
Lisanne räusperte sich. »Diese Paladine, von denen S EINE M AJESTÄT sprach …«
»Es könnten die gleichen sein, die uns Schwierigkeiten machten. Wenn sie bei den Fayé wären, würde das erklären, warum wir im Moment unsere Ruhe haben.«
»Sie sind bei diesem Kind.«
»Das sagte E R , ja.«
Die Elfenbeinkrone schimmerte, als Lisanne sinnend das Haupt senkte. »Nehmen wir an, ich könnte sie dort fortlocken. Sie rufen, wohin immer ich wollte. Würde uns das helfen?«
Bren runzelte die Stirn. »Wieso solltet Ihr das können?«
»Sagen wir: Ich vermag Dinge zu tun, die Eure Fähigkeiten übersteigen.«
Bedächtig schüttelte er den Kopf. »Das ist es nicht. Da ist eine andere Verbindung …«
Ihr Mund war ein Strich.
»Alle Angriffe dieser wundersam gestärkten Paladine fanden nachts statt. Seltsam, wenn man darüber nachdenkt. Sie sind sehr schnell, und einige behaupten, ihre Haut sei fahl. Jedenfalls berichtete man mir das – ich selbst konnte ja kaum mit Zeugen sprechen, so schnell, wie Ihr sie unbrauchbar gemacht habt. Silberschwerter benutzen diese Paladine, aber die Silberrüstungen auf dem Friedhof ließen sie liegen. Die beiden, die in unserem Lager besiegt wurden, hat man mit Feuer bekämpft. Vielleicht hat sie das gar nicht getötet, sondern sie nur lange genug bewegungsunfähig gemacht, um sie später endgültig zu erledigen.« Bren setzte sich auf den Hügel, der von dem Aushub von Ehlas Grab übrig geblieben war. Er hatte sich noch nicht an den Kragen gewöhnt, der die inzwischen mit Goldklammern zusammengehaltene Halswunde verbarg. Er kratzte bei jeder Kopfbewegung. »Sie haben Velon getötet. Velon hat etwas getan, das Euch missfallen haben dürfte, Lisanne. Er hat Kiretta gerettet. Oder zumindest hatte er irgendwie damit zu tun, ebenso wie Monjohr, der Ghoulmeister. Nur, dass es den Sterblichen eher erwischt hat. Seid Ihr ihm früher auf die Schliche gekommen?«
Lisanne schwieg.
»Von Velons Verstrickung weiß ich nicht sicher, aber ich vermute, Ihr wart Euch dessen sicher genug. Ich sage nicht, dass Ihr mit den Paladinen gemeinsame Sache macht. Ich weiß nur, dass ein Band eine Schattenherzogin mit den Osadroi verbindet, die sie geschaffen hat.«
Er sah zu Jittara. »Du verstehst doch so viel von diesen Dingen. Kann man einen Osadro über dieses Band rufen?«
Jittara schluckte, kniete nieder, brachte aber kein Wort heraus. Zu ungeheuerlich war Brens Spekulation. Wenn Lisanne Osadroi geschaffen hatte, ohne ihre Herzen zu entnehmen und nach Orgait zu schicken …
Aber das hatte sie bereits einmal getan, in Tamiod.
»Ich kann sie rufen«, sagte Lisanne. »Alles andere braucht uns jetzt nicht zu interessieren. Das können wir besprechen, wenn wir den Sieg des S CHATTENKÖNIGS im Eis überlebt
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