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Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition)

Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition)

Titel: Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Corvus
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fragen sollte, worin ihr Versagen bestand. Aber der Kult hatte ihn schon immer angewidert. Er hatte kein Verlangen danach, Erzählungen von seinen Riten zu lauschen. Die Kleriker behaupteten, einen wertvollen Dienst für die Schatten zu leisten, aber was sie wirklich trieb, waren die Gier, selbst Macht anzusammeln, und die Lust an den Schmerzen anderer.
    Er wandte sich um. »Steh auf.«
    Sofort gehorchte sie. Im Glanz ihrer Augen hielten sich Unsicherheit und Hoffnung die Waage. Ihre Pupillen waren in der Dunkelheit weit geöffnet. Bren aber sah sie deutlich vor sich. Die Schleier lagen wie Rauch um ihren schlanken Körper.
    Er bemerkte nicht, wie lange er sie betrachtete, bevor sie fragte: »Sehe ich so aus wie sie?«
    »Wie wer?«
    Sie schlug die Augen nieder. »Wie die Frau, die Ihr liebtet, bevor Ihr in die Schatten tratet.«
    »Nein!« Heftig zuckte ein Schmerz durch Brens leere Brust. Er wusste nicht, ob seine Antwort ihrer Frage galt oder ihrer Aussage selbst. Er hatte Kiretta nicht nur geliebt, solange er ein Mensch gewesen war. Er hatte sie auch später noch geliebt. Er liebte sie jetzt noch!
    Oder?
    Er überlegte, zu der Truhe zu gehen und ihren Haken zu betrachten, aber es kam ihm falsch vor, solange Quinné hier war.
    »Dann gefalle ich Euch nicht?«
    »Jede Hofdame wäre zufrieden mit einem Körper wie deinem.«
    »Aber Ihr findet mich widerlich.«
    »Nein, das tue ich nicht.«
    Mit einer fließenden Bewegung führte sie die Hände zu den Schultern, wo sie die Schleifen lösten. Der Stoff raschelte zu Boden. Erst jetzt sah Bren, dass ihre Knospen und die Lippen zwischen ihren Beinen mit roter Farbe hervorgehoben waren.
    Nach kurzem Zögern ging Quinné auf ihn zu. Der süße Geruch ihres Duftwassers stieg in seine Nase.
    »Benutzt mich«, flüsterte sie und ging vor ihm in die Knie, wobei ihre Fingerspitzen sanft an ihm hinabstrichen, an seinem Gürtel hängen blieben. »Zerstört mich.«
    Bren war verwirrt. Auch als General hatte er die Attraktivität der Macht besessen, aber niemals war die Hingabe einer Frau von einem solchen Nimbus des Sakralen umgeben gewesen. Was ist aus mir geworden?, fragte er sich, als sie die Koppel löste. Wer bin ich geworden?
    Er sah ihr zu, wie sie seine Hose öffnete und befühlte, was sie darin fand. Er spürte ihre warme Hand, sanft und fordernd zugleich. Aber sein Glied blieb schlaff. Männliche Triebe beherrschten ihn nicht länger. Etwas anderes erregte ihn. Die Selbstaufgabe dieser Frau. Sie war erfüllt von dem einzigen Wunsch, ihm, Bren, zu gefallen. Sie musste sich der Gefahr bewusst sein. Er war unerfahren darin, Essenz zu rufen. Wenn er die Kontrolle über sich verlöre, könnte er leicht mehr an sich reißen, als sie zu geben vermochte.
    Sie schluckte. »Wenn Ihr mich berührt, wird die Verbindung stärker sein«, erklärte sie, was sie im Kult gelernt hatte. »Dann werdet Ihr meine Essenz angenehmer finden.«
    Er legte den Morgenstern auf einen Stuhl, griff zu ihr hinunter und zog sie hoch. War es Zufall, dass er dabei ihre kleinen Brüste fasste? Die Knospen erhärteten sofort in seinen Handflächen.
    »Ihr seid stark«, hauchte sie.
    »Ich könnte dich zerreißen.«
    »Tut es, wenn Euch danach ist.«
    Er fasste sie an den Schultern und schob sie auf Armlänge von sich. »Ich will das nicht.«
    Sie blinzelte. »Wenn Ihr aus Kristallen nehmt, warum nicht von mir? Ich gebe Euch willig, was von anderen erzwungen wird.«
    »Das ist es nicht …«
    »Ich bin hässlich!« Eine einzelne Träne löste sich und lief über ihre Wange.
    »Nein. Aber ich habe noch nie direkt von einem Menschen genommen.«
    »Ich weiß, wie es geht. Ich habe alles darüber gelernt. Ich kann Euch helfen, um es leichter für Euch zu machen.«
    Mit der Kralle an seinem linken Daumen fing er ihre Träne auf. »Warum willst du das tun?«
    »Damit ich nicht nutzlos bin.«
    »Du bist so jung! Werde eine Schneiderin, eine Zofe, was auch immer! Dein Leben liegt vor dir!«
    »Die Schatten sind unser Schicksal. Nur, wer ihnen dient, hat einen Wert.«
    »Hat deine Dunkelruferin dich das gelehrt?«
    »Nein. Meine Eltern.« Die Stimme blieb klar, obwohl ihre Augen überliefen.
    »Dienen sie im Kult?«
    Schwach schüttelte Quinné den Kopf. »Sie sind Edle in Kalliograd.«
    Bren erinnerte sich dunkel an diese Stadt. Er hatte dort einmal Rekruten ausgehoben. »Dann geh zurück zu ihnen.«
    »Verlangt das nicht von mir, Schattenherr!« Er ließ zu, dass sie wieder auf die Knie sank. »Ich könnte nicht

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