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Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Titel: Herr und Frau Hase - Die Superdetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polly Horvath
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antwortete Frau Hase und hoppelte in die Küche, um den Teig anzurühren.
    Herr Hase düste mit Karacho in die Stadt. Dort machte er sich nicht einmal die Mühe, einen Parkplatz zu suchen, sondern ließ das Auto einfach auf der Hauptstraße stehen und rannte zur Huthandlung. Er konnte es kaum erwarten, endlich die Hüte abzugeben und wieder zurückzufahren, um sich auf die Suche nach Flo und Mildred zu machen. Heute musste es endlich klappen, und nach getaner Arbeit durften sie zusehen, wie Marlene ihre Preise überreicht bekam!
    Die Huthandlung war abgeschlossen. Während er auf Frau Zwiebackhase wartete, lugte er ins Schaufenster. All diese mit Gummi gefütterten Damenhütchen! Ein Gedanke, der schon eine Weile in seinem Hinterkopf rumort hatte, bahnte sich plötzlich den Weg ins Bewusstsein. Gummi! Das Wort auf der Karteikarte, das Dem Murmeltier wieder eingefallen war. Explosiver Gummi! Der Artikel! Lauter kleine Hasenköpfe, die explodierten. Ob da Füchse dahintersteckten? Jene Füchse womöglich, die Flo und Mildred entführt hatten? Für großes Rätselraten blieb ihm keine Zeit. Es musste etwas unternommen werden! Frau Hase zählte ja nie eins und eins zusammen, aber die hatte eben auch nicht sein gewaltiges Detektivgehirn. Ihres war höchstens so groß wie eine Kidneybohne. War dieser stinkende Gummi, mit dem sie ihre Hütchen fütterte, womöglich Industriegummi? Genau jene Art Gummi, die laut Waldtierweltwissen explodierte? Irgendjemand musste die Hasenpopulation von Rabbitville vor einem unvorhergesehenen Blutbad beschützen. Und zwar ER! Er war also kein einfacher Detektivhase mehr, er war SUPERHASE! Zu gern hätte er sich ein Cape besorgt, doch jetzt zählte jede Sekunde.
    Herr Hase packte einen Stein, schlug die Scheibe in der Tür ein und schloss von innen auf. Drinnen riss er dann, so schnell er konnte, ein Damenhütchen nach dem anderen entzwei, dass Perlen, Blumen und Schleifen nur so durch die Gegend flogen. Was blieb ihm anderes übrig? All die holden Hasendamen durften keinesfalls in Flammen aufgehen. Da war Herr Hase vor!
    Mit Schere, Zähnen und Krallen zerfetzte er nahezu jeden Hut im Laden. Anfangs aus purer Notwendigkeit, später entdeckte er jedoch, dass es ihm durchaus Spaß machte. Eines Tages würde er vielleicht mal einen Kurs dazu anbieten.
    Er zerrupfte gerade ein Hütchen im Takt zu einer kleinen Salsa-Melodie, die ihm im Kopf herumschwirrte, als die Tür aufflog und Frau Zwiebackhase hereinkam. Sie stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus. »Was machen Sie da? Was machen Sie da?«
    »Ähem.« Abrupt kam Herr Hase zu sich und betrachtete das Unheil, das er angerichtet hatte. Tja, vielleicht war das doch kein so guter Sport. So populär wie, sagen wir mal, Tennis würde es wahrscheinlich nie werden. »Hm, ich habe mich da wohl ein bisschen verstiegen. Ich war gerade so in Schwung. Aber egal, was ich Ihnen sagen wollte: Ich fahre Frau Hase mit dem Auto zu der Parade, falls wir überhaupt dort auftauchen, Sie brauchen mit dem Bus also nicht auf sie zu warten.«
    Frau Zwiebackhase starrte auf die zerfetzten Hütchen. Und stieß noch einen Schrei aus.
    An dieser Stelle verschlug es Herrn Hase, der fieberhaft überlegte, wie er Frau Zwiebackhase all die komplizierten Zusammenhänge erklären sollte, endgültig die Sprache. Er verstand es ja eigentlich selber kaum – Karteikarten, Füchse und Themen aus Waldtierweltwissen wirbelten in seinem Kopf wild durcheinander, ganz zu schweigen von der Vision von sich selbst auf einem Podium, wo er von einem etwas undeutlich gezeichneten, aber sehr wichtigen Hasen einen überdimensionalen Orden verliehen bekam. Er bewegte die Lippen, aber der Ton blieb aus.
    Frau Zwiebackhase trug selber ein Damenhütchen mit Gummifutter, wie ihm beim genaueren Hinsehen jetzt auffiel. Wenn der Gummi von der explodierenden Sorte war, hätte er ja bereits lange genug Zeit gehabt, in die Luft zu gehen. Wahrscheinlich waren die Hütchen doch nicht ganz so gefährlich wie befürchtet. Trotzdem juckte es ihn in den Pfoten, Frau Zwiebackhase den Hut vom Kopf zu reißen und darauf herumzutrampeln. Vielleicht musste er mal in Therapie.
    »Ähm, schickes Hütchen«, sagte er. »Ist das neu?«
    Frau Zwiebackhase starrte Herrn Hase nur fassungslos an. Wenn ihn nicht alles täuschte, sogar grimmig. Herr Hase beschloss, lieber keine Erklärungen zu liefern. Er war ein bisschen in Eile. Außerdem konnte Frau Hase sowieso besser erklären als er.
    »Hoppla, pardon, kleiner

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