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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Neugeborenen in Polgaras Armen.
    Und dann, wie von dem Licht angezogen, streckte Geran das winzige Händchen aus und legte es auf den leuchtenden Edelstein. Bei dieser Berührung durch den Säugling brach das Auge Aldurs in ein vielfarbiges Licht aus, das die drei mit einem pulsierenden Regen-bogen umgab, welcher den ganzen Saal erhellte. Ein gewaltiger Chor füllte Garions Ohr und hob sich zu einem Tusch, der die ganze Welt erbeben ließ.
    »Heil, Geran!« dröhnte Brands Stimme. »Erbe von Eisenfausts Thron und Hüter des Auges!«
    »Heil Geran!« fiel die Menge donnernd ein.
    Heil Geran! fügte die trockene Stimme in Garions Geist ruhig hinzu.
    Polgara schwieg. Sie brauchte nicht zu sprechen, denn ihre Augen sagten alles, was zu sagen war.

    Obgleich noch der Winter herrschte und Stürme das Meer peitschten, reisten die alornischen Monarchen ohne Ausnahme nach Riva, um die Geburt Gerans zu feiern. Viele andere, Freunde und alte Bekannte, schlossen sich Anheg, Cho-Hag und Königin Porenn auf dieser Fahrt nach Riva an. Natürlich war Barak dabei, in Begleitung seiner Gemahlin Merel. Hettar und Adara reisten herbei. Lelldorin und Mandorallen kamen von Arendien mit Ariana und Nerina. Garion, dem das nun erst wirklich auffiel, staunte, wie viele Kinder seine Freunde in die Welt gesetzt hatten. Egal, wohin er blickte, überall schien es Babys zu geben, und das Trippeln und Laufen kleiner Mädchen und Knaben war ebenso überall zu hören, wie ihr fröhliches Lachen, das die Säle und Gemächer der Zitadelle füllte.
    Der Knabenkönig Kheva von Drasnien und Baraks Sohn Unrak
    wurden rasch die besten Freunde. Nerinas Töchter tollten mit Adaras Söhnen kichernd in endlosen Spielen herum. Baraks älteste Tochter, Gundred, war eine bezaubernde Schönheit geworden und knickte die Herzen junger rivanischer Edler in Scharen, selbst unter dem wachsamen Auge ihres riesenhaften rotbärtigen Vaters, der nie wirklich einen Verehrer seiner Tochter bedrohte, obwohl seine Augen deutlich sagten, daß er keine Torheiten dulden würde. Klein Terzie, Gundreds jüngere Schwester, war halb Kind, halb Frau – sie tobte in einem Augenblick noch mit den jüngeren Kindern herum und blickte im nächsten mit Augen, die Verheerungen anrichten konnten, auf die Gruppe halbwüchsiger rivanischer Jungen, die immer in der Nähe waren.
    König Fulrach und General Brendig kamen kurze Zeit nach der Feier von Sendarien herüber. Königin Layla bat, ihre herzlichsten Glückwünsche zu übermitteln, begleitete ihren Gemahl jedoch nicht.
    »Sie war schon fast auf dem Schiff«, berichtete König Fulrach, »doch da peitschte der Wind eine Welle über den Kai, und sie fiel in Ohnmacht. Da wollten wir ihr die Reise nicht mehr zumuten.«
    »Das war sicher das beste«, bestätigte Garion.
    Natürlich verließen auch Durnik und Botschaft das Tal, um da-beizusein, und Belgarath begleitete sie.
    Die Feier dauerte Wochen. Es gab Banketts und die formelle Überreichung von Geschenken, sowohl von den Gästen wie den Botschaftern verschiedener befreundeter Reiche. Selbstverständlich wurden Erinnerungen ausgetauscht, und ebenso selbstverständlich flossen reichlich Wein und Bier. Ce'Nedra strahlte, denn sie und ihr kleiner Sohn waren der Mittelpunkt.
    Festivitäten und seine üblichen Pflichten ließen Garion, wie er feststellte, keine freie Zeit. Er wünschte sich, er fände wenigstens eine Stunde, um sich mit Barak, Hettar, Mandorallen und Lelldorin unterhalten zu können; doch so sehr er sich auch bemühte, seine Stunden einzuteilen, die Zeit reichte einfach nicht dafür.
    Jedoch einmal spät abends suchte Belgarath ihn auf. Garion blickte von dem Bericht hoch, den er studiert hatte, als der alte Zauberer sein Arbeitsgemach betrat. »Ich dachte, wir könnten uns ein bißchen unterhalten«, sagte Belgarath.
    Garion schob den Bericht zur Seite. »Ich wollte dich nicht vernachlässigen, Großvater«, entschuldigte er sich, »aber man läßt mir keine Zeit.«
    Belgarath zuckte die Schultern. »In Kürze wird sich alles wieder einigermaßen beruhigen. Bin ich überhaupt dazu gekommen, dir zu gratulieren?«
    »Ich glaube schon.«
    »Gut. Dann wäre das erledigt. Die Leute machen immer so ein Getue mit Babys. So sehr kann ich mich nicht für sie begeistern. Sie sind alle gleich, sie schreien und sind ständig naß, und es ist fast unmöglich, mit ihnen zu reden. Hast du was dagegen, wenn ich mich bediene?« Er deutete auf eine Kristallkaraffe voll Weißwein, die auf einem

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