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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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daß ich nichts mit Brands Tod zu tun habe!«
    »Das weiß ich, Anheg«, versicherte ihm Garion. Sein Blick wanderte über die immer noch zornige Menge. »Wir sollten Hettar und die Damen holen und zur Zitadelle hochsteigen. Die anderen sind bereits dort und wir möchten anfangen.« Er drehte sich zu Kail um.
    »Sobald wir oben sind, beordert Ihr ein paar Gardisten ab, die Menge heimzuschicken. Außerdem sollen sie diesen Teil des Kais ab-riegeln. Ich möchte nicht, daß es zu Ausschreitungen kommt.«
    »Ist es so schlimm?« fragte Anheg leise.
    »Nur eine Vorsichtsmaßnahme«, antwortete Garion. »Aber wir müssen der Sache baldmöglichst auf den Grund kommen.«

18
    ieTrauerfeier für Brand, den Rivanischen Hüter, fand am näch-Dsten Tag im Saal der Rivanischen Könige statt. Garion saß ganz in Schwarz gekleidet, mit Ce'Nedra an seiner Seite, auf dem Basalt-thron, während der Dekan von Riva die Ansprache hielt.
    Die Anwesenheit König Anhegs von Cherek bei diesem traurigen Anlaß führte zu grimmigem Murren unter den rivanischen Edlen.
    Nur ihre tiefe Achtung für Brand und Garions eisiger Blick verhin-derten, daß das Gemurmel im hinteren Teil des Saales zu offenen Anschuldigungen wurde. Anheg, der zwischen Porenn und Cho-Hag saß, behielt während der ganzen Feier seine steinerne Miene bei und verließ den Saal sofort nach ihrer Beendigung.
    »So kenne ich ihn überhaupt nicht«, sagte Barak leise zu Garion.
    »Noch nie hat jemand ihn des Mordes bezichtigt, und er weiß nicht, wie er damit fertig werden soll.«
    »Niemand beschuldigt ihn jetzt«, entgegnete Garion rasch.
    »Dann dreht Euch mal um und seht Euch die Gesichter Eurer Untertanen an, Garion«, sagte Barak düster. »Keines, das ihn nicht an-klagt!«
    Garion seufzte. »Ich brauche mich nicht umzudrehen. Ich weiß genau, was sie alle denken.«
    »Wann wollt Ihr mit der Sitzung beginnen?«
    »Wir warten am besten noch eine Weile«, entschied Garion. »Ich möchte nicht, daß Anheg durch die Korridore der Zitadelle gehen muß, während noch diese Trauergäste mit ihren Dolchen im Gürtel hier herumirren.«
    »Sehr vernünftig«, lobte Barak.
    Am Nachmittag trafen sie sich in der blauen Ratskammer im Südturm. Kaum hatte Kail die Tür geschlossen, erhob sich Anheg und blickte die Anwesenden an. »Ich möchte gleich zu Beginn feststellen, daß ich absolut nichts mit dem zu tun hatte, was hier passiert ist«, erklärte er. »Brand war immer einer meiner engsten Freunde. Ich hätte mir lieber den Arm abgeschnitten, als zuzulassen, daß ihm etwas Schlimmes zustößt. Darauf gebe ich euch mein Wort – als Kö-
    nig wie als Alorner.«
    »Niemand klagt dich an, Anheg«, versicherte ihm Cho-Hag ruhig.
    »Ha! Ich bin bei weitem nicht so dumm, wie ich vielleicht aussehe, Cho-Hag – und selbst wenn, hätte ich immer noch Augen und Ohren. Die Leute hier in Riva haben so gut wie alles getan, außer mir direkt ins Gesicht zu spucken!«
    Der silberhaarige Graf von Seline lehnte sich zurück. »Ich glaube, dieser ganze Argwohn – völlig unbegründet natürlich – kommt durch das Schreiben, das die Meuchler bei ihrer Ankunft vorlegten.
    Kämen wir nicht am schnellsten voran, wenn wir mit der Begutachtung dieses Schriftstücks beginnen?«
    »Keine schlechte Idee«, stimmte Garion zu. Er wandte sich an Kail. »Würdet Ihr uns dieses Schreiben zeigen?«
    »Ah – der ehrwürdige Belgarath hat es, Sire«, erklärte Kail.
    »Oh – das stimmt.« Belgarath nickte. »Das hätte ich fast vergessen.« Er langte in sein graues Wams, zog ein gefaltetes Pergament hervor und reichte es dem alten sendarischen Edlen.
    »Es sieht echt aus«, murmelte der Graf, nachdem er es studiert hatte.
    »Darf ich es sehen?« bat Anheg. Voll Abscheu hielt er das Schriftstück und runzelte die Stirn, während er es las. »Das ist meine Unterschrift«, sagte er erstaunt, »und mein Siegel. Aber ich habe dieses Schreiben ganz sicher nicht verfaßt.«
    Garion kam ein Gedanke. »Liest du immer alles durch, was man dir zum Unterschreiben bringt?« fragte er. »Mir geht es jedenfalls so, daß ich manchmal, wenn man mir ganze Stöße zum vorlegt, nur meine Unterschrift auf die einzelnen Schriftstücke setze. Ich will damit sagen, es könnte doch möglich sein, daß jemand das hier zwischen andere Schriftstücke geschoben hat und du es unterzeichnet hast, ohne darauf zu achten, was es war.«
    Anheg schüttelte den Kopf. »Das passierte mir einmal«, gestand er. »Seither lese ich alles, ehe ich meinen

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