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Herrin auf Kimbara

Herrin auf Kimbara

Titel: Herrin auf Kimbara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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Nun wurde ihr allmählich klar, dass Lucille Kinross genau wie sie gezwungen gewesen war, einer unglücklichen Ehe zu entfliehen.
    Rebecca schlüpfte in ihren Morgenmantel und verknotete den Gürtel. Für sie gab es keine Hoffnung. Sie würde immer mit ihrer Schuld leben müssen, ob diese nun echt war oder eingebildet. Sie hatte Stewart Kinross niemals ermutigt.
    Bisher war ihr der Gedanke gar nicht gekommen, aber vielleicht war sie zu sehr auf seine Aufmerksamkeiten eingegangen?
    Als sie unten war, glaubte sie, ein Geräusch gehört zu haben. Einen Moment lang stand sie regungslos da und lauschte. Beide Stockwerke waren schwach erleuchtet.
    Das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
    Nein, sie musste sich getäuscht haben. Da war niemand.
    Rebecca eilte den Flur entlang, der zur Küche führte, und bog rechts zum Erste-Hilfe-Raum ab. Dieser war gut bestückt, denn auf Farmen im Outback ereigneten sich ständig große und kleine Unfälle. Als sie das Licht einschaltete, war sie im ersten Moment geblendet, dann sah sie ihr Gesicht in einem Spiegelschrank. Es war aschfahl.
    Sie brauchte ein sehr starkes Schmerzmittel. Daher ging sie zu einem der Schränke, in dem sich, wie sie wusste, verschiedene Schmerzmittel befanden, und las die Aufschriften auf den Parkungen.
    »Ich wusste doch, dass ich es nicht geträumt habe«, ließ sich eine tiefe Stimme hinter ihr vernehmen.
    »Brod!« Rebecca wirbelte herum und ließ dabei aus Versehen eine Packung fallen. Sofort schoss ihr das Blut in den Kopf.
    »Was ist los?« Brod bückte sich, um die Packung aufzuheben, und betrachtete sie dann. »Hast du Kopfschmerzen?«
    Rebecca fasste sich an die Schläfe. »Ich glaube, so schlimme Kopfschmerzen habe ich noch nie gehabt.«
    »Die hier sind vielleicht nicht stark genug.«
    »Ich nehme sie trotzdem.«
    »Warum flüsterst du eigentlich?« Er ging zu einem anderen Schrank, nahm ein Glas heraus und ließ am Waschbecken Wasser hineinlaufen.
    »Weil es schon sehr spät ist. Weil du mich erschreckt hast.« Sie lachte heiser. »Wie soll ich mich noch rechtfer-tigen?«
    »Lass uns nicht streiten.« Brod drehte sich zu ihr um und betrachtete sie. »Du bist sehr blass. Ich weiß, wie dir zu Mute ist, Rebecca. Ich habe meinen Kummer in Whisky ertränkt.«
    Er drückte zwei Tabletten aus der Packung. »Hier«, sagte er leise. »Ich hoffe, die helfen.«
    Als sie die Tabletten entgegennahm und er dabei ihre Hand berührte, fragte sie sich unwillkürlich, wie es wohl wäre, seine Hände auf ihrem Körper zu spüren. Sie nahm die Tabletten und trank einige Schluck Wasser.
    »Komm und rede mit mir«, sagte Brod leise. »Ich möchte nicht allein sein.«
    Obwohl sie auch nicht allein sein wollte, zögerte Rebecca. »Vielleicht…«
    »Vielleicht was?« Brod blickte auf sie hinunter. In dem seidenen Morgenmantel sah sie wie ein blassgrünes Blumenblatt aus.
    »Vielleicht ist das keine so gute Idee, Brod.«
    »Eine bessere habe ich nicht.« Brod nahm ihre Hand.
    Sein attraktives Gesicht war angespannt. Er trug ein hellblaues Hemd, das er wegen der Hitze fast ganz aufge-knöpft hatte, und die obligatorischen Jeans.
    »Wohin gehen wir?«
    »Keine Panik. Ich gehe nicht mit dir ins Bett.«
    In ihrer Verwirrung hätte sie beinah gerufen: »Nimm mich.
    Halt mich fest. Ich möchte mich in deinen Armen verlieren.« Stattdessen ließ sie sich schweigend von ihm führen.
    Am Arbeitszimmer blieben sie stehen, und Brod langte um sie herum, um das Licht einzuschalten. »Du kannst dich aufs Sofa legen«, sagte er und ließ ihre Hand los. »Du musst nicht reden, wenn du nicht willst. Ich möchte nur, dass du bei mir bist.«
    Rebecca ging zu dem großen weinroten Chesterfieldsofa und kuschelte sich darauf. Brod nahm ein Kissen von einem Sessel und legte es ihr in den Nacken. »Entspann dich, Rebecca. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich würde dir niemals wehtun.«
    »Das hätte ich auch nie gedacht.« Sie fürchtete sich vielmehr vor ihren Gefühlen. Sie lehnte sich zurück, und er strich ihr flüchtig durchs Haar.
    »Was für ein schrecklicher Tag!«
    »Ich weiß. Du tust mir Leid, Brod.«
    Brod stöhnte leise auf. »Es fällt mir schwer, um meinen Vater zu trauern, Rebecca. Und ich schäme mich dessen nicht einmal.« Er setzte sich in einen großen Armsessel.
    »Mach die Augen zu, damit die Tabletten wirken.
    Eltern sollten die Liebe ihrer Kinder nicht zerstören, Rebecca. Kinder haben ein Recht darauf, zu lieben.
    Warum setzt man sie sonst in die Welt? Dad wollte einen

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