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Herrin auf Kimbara

Herrin auf Kimbara

Titel: Herrin auf Kimbara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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ihn an und nickte. »Du denkst, ich passe nicht hierher.«
    Zeig mir eine Rose, die in der Wüste wächst, dachte er. Und Francesca erinnerte ihn an eine Rose – eine rosarote Rose in einer silbernen Vase. »Ja, das Gefühl habe ich«, räumte er ein. »Zum Beispiel würde dir die Hitze zu schaffen machen.« Allerdings entdeckte er nicht die winzigste Schweißperle in ihrem makellosen Gesicht.
    Sie hätte schreien mögen. »Du wirst es mir nicht glauben, aber ich finde die Hitze toll. In England war es schrecklich kühl und feucht. Ich möchte dir noch mal dafür danken, dass du mich hergeflogen hast, Grant. Ich weiß, dass du sehr beschäftigt bist.«
    Das stimmte. »Für mich müsste der Tag mehr als vierundzwanzig Stunden haben. Ich habe Pläne. Große Pläne. Ich möchte…« Er verstummte und warf ihr einen zerknirschten Blick zu. »Entschuldigung. Du hast die weite Reise nicht gemacht, um dir Grant Camerons Visionen anzuhören.«
    »Nein, erzähl mir davon.« Francesca umfasste seinen Arm.
    »Ich weiß natürlich, dass du einen Hubschrauber-Flugdienst hast. Aber du möchtest eine eigene Airline gründen, um das Landesinnere bedienen zu können, stimmt’s? Und du willst sowohl Passagiere als auch Fracht befördern.«
    Grant blickte sie verblüfft an. »Wer hat dir das erzählt?«
    Da gerade ein älteres Ehepaar in den Flur kam, führte er Francesca nach draußen auf die Veranda.
    »Brod hat es mir erzählt.« Sie blieb stehen, um ihn anzusehen. Dabei fiel ihr einmal mehr auf, wie gebräunt er war und wie seine fast topasfarbenen Augen leuchteten.
    »Brod interessiert sich sehr für deine Pläne. Und ich mich auch.«
    »Das ist toll.« Er lächelte jungenhaft. »Aber bist du sicher, dass du genug Zeit hast? Ich dachte, du würdest in weniger als einer Woche in deine glamouröse Welt zurückkehren.«
    Sie wusste, was er dachte. »Ich finde es hier viel aufregender, Grant Cameron.«
    Wo sonst konnte man ein so großes Herrenhaus inmitten der Einsamkeit und wilden Schönheit der australischen Wüste finden? Wo sonst konnte man einen so tollen Mann finden? Vielleicht würde sie sich Liebeskummer einhandeln, indem sie sich auf eine flüchtige Romanze ohne Zukunft einließ, aber eins war sicher: Grant Cameron zog sie magisch an.
    Es war schon spät, und alle schliefen, als Rebecca in ihr Bad ging, um nach Schmerztabletten zu suchen. So starke Kopfschmerzen hatte sie lange nicht mehr gehabt. Vielleicht hatte sie Fieber, denn sie glühte förmlich.
    Da sie nur noch eine Tablette hatte, beschloss sie, nach unten in den großen Erste-Hilfe-Raum zu gehen. Sie war ganz durcheinander, weil ihr die Ereignisse des Tages immer wieder durch den Kopf gingen. Sie konnte Stewart Kinross’ letzte Worte nicht vergessen.
    »Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass er Sie be-kommt.«
    Das konnte sie Brod unmöglich sagen. Er würde den Verstand verlieren.
    Sie erinnerte sich daran, wie sie Jeeba die Sporen gegeben hatte. Die arme Jeeba! Man hatte sie einschläfern müssen, und damit wurde sie, Rebecca, nicht fertig. Fee, Ally und Francesca hatten ihr den ganzen Nachmittag lang seelischen Beistand geleistet hatten, doch Brod war nicht in ihre Nähe gekommen. Er hatte sie förmlich gemieden.
    Und da war immer noch etwas, das er nicht wusste. Er wusste nicht, dass sie einmal verheiratet gewesen war. Er wusste nicht, dass ihre Ehe in die Brüche gegangen war. Er hatte sie ermuntert, mit ihm zu reden, aber sie bezweifelte, dass sie über jene schreckliche Zeit würde sprechen können.
    Nein, sie wollte nicht daran erinnert werden. Sie wollte nicht an den fatalen Fehler erinnert werden, den sie gemacht hatte. An die vielen Male, die sie geweint hatte. An die Scham über Martyns Verhalten. Und auch nicht an den Besuch seiner Mutter.
    Meredith hatte ihr vorgeworfen, sie hätte Martyn mit ihrem Freiheitsdrang und ihrem Wunsch zu arbeiten zu Gewalttätigkeit provoziert, und sie gedrängt, zu ihm zurückzukehren. Ob sie denn nicht wusste, dass er sie liebte?
    Er würde ihr geben, was sie wollte, wenn sie zu ihm zurückginge.
    Sicher war Meredith wieder mit dem Problem konfrontiert worden. Martyn liebte es, Frauen zu quälen. Vielleicht war es seine Art, sich an seiner krankhaft besitzergreifenden Mutter zu rächen.
    Und wie sollte sie, Rebecca, Brod das alles erzählen?
    Andererseits war es für ihn und Ally bestimmt nicht einfach gewesen, in diesem Haus aufzuwachsen. Selbst Fee hatte von den destruktiven Eigenschaften ihres Bruders gesprochen.

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