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Herrin der Falken - 3

Herrin der Falken - 3

Titel: Herrin der Falken - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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dem Hastur-Clan angehören und einen höheren Rang besitzen, als seine Männer wußten. Wenn Orain, der des Königs Pflegebruder war, ihn mit solcher Ehrerbietung behandelte, war Carlo von höchstem Adel. Spät am Abend ritten sie in Caer Donn ein. Gleich hinter dem Tor wandte Dom Carlo sich an Orain.
»Bring die Männer und die Vögel in einen guten Gasthof und laß allen meinen Getreuen das beste Essen auftischen, das für Geld zu haben ist. Sie haben einen harten Ritt hinter sich und teuer dafür bezahlt, daß sie den Verbannten gefolgt sind. Du weißt, wohin ich gehen muß…«
»Aye, ich weiß«, erwiderte Orain. Carlo faßte mit schwachem Lächeln nach seiner Hand. Er sagte: »Ein Tag wird kommen…«
»Die Götter mögen es geben«, nickte Orain, und Carlo ritt durch die Straßen der Stadt davon.
Wenn Romilly Nevarsin nie gesehen hätte, wäre ihr Caer Donn wie eine große Stadt vorgekommen. Hoch über ihr erhob sich am Berg eine Burg, und Orain bemerkte, als sie vorüberritten: »Die Heimat Aldarans von Aldaran. Die Aldarans gehören von altersher zur Hastur-Sippe. Sie haben an dem TieflandStreit keinen Teil, aber Blutsbande sind stark.«
»Ist der König dort?« fragte Romilly. Orain lächelte und holte erleichtert Atem. »Aye, wir sind wieder in einem Land, wo der Schurke Rakhal nicht bewundert wird und Carolin immer noch der wahre König ist. Und die Vögel, die wir mitgebracht haben, werden in wenigen Tagen in den Händen seiner Leroni sein. Zu schade, daß du mit deiner Begabung nicht als Laranzu ausgebildet bist. Du hast den Männern Carolins einen Dienst erwiesen, glaub mir, und der König wird sich nicht als undankbar erweisen, wenn er seinen Thron zurückgewonnen hat.«
Er blickte die Straße hinunter. »Wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, ist nahe der Stadtmauer ein Gasthof, wo unsere Tiere untergebracht und gefüttert werden können und wir das gute Essen finden, von dem Carlo sprach. Reiten wir hin!«
In der engen Straße drängte sich Caryl an Orains Seite. »Lord Orain, Ihr - der vai dom hat mir gelobt, ich solle meinem Vater unter Waffenstillstandsflagge zurückgeschickt werden. Wird er sein Wort halten? Mein Vater…«, seine Stimme brach. »Mein Vater muß verrückt vor Angst um mich sein.“
»Geschieht ihm recht!« fiel Alaric rauh ein. »Soll er etwas von dem zu spüren bekommen, was ich mitgemacht habe, als mein Sohn und seine Mutter starben – von deines Vaters Händen.«
Caryl starrte ihn mit großen Augen an. Endlich sagte er: »Ich hatte Euch nicht erkannt, Master Alaric; jetzt erinnere ich mich an Euch. Ihr tut meinem Vater unrecht, Sir. Er hat Euren Sohn nicht getötet, er starb am Kahlfieber. Mein eigener Bruder starb in demselben Sommer, und die Heilerinnen des Königs haben beide sorgsam gepflegt. Es ist traurig, daß Euer Sohn fern von Vater und Mutter sterben mußte, aber bei meiner Ehre, Alaric, mein Vater trägt keine Schuld daran.«
»Und was ist mit meiner armen Frau, die sich bei der Nachricht von seinem Tod aus dem Fenster stürzte.«
»Das wußte ich nicht.« Tränen glitzerten in Caryls Augen. »Meine eigene Mutter war außer sich vor Leid, als mein Bruder starb. Aus Furcht, sie könne sich etwas antun, wagte ich nicht, sie aus den Augen zu lassen. Es tut mir leid – oh, es tut mir so leid, Master Alaric.« Er schlang seine Arme um den Mann. »Wenn mein Vater das wüßte, würde er Euch bestimmt nicht verfolgen und Euch Euren Groll auf ihn nicht verübeln!«
Alaric schluckte. Unbeweglich stand er in der Umarmung des Jungen. »Gott gebe, daß mein eigener Sohn mich so verteidigt! Aus deiner Loyalität gegenüber deinem Vater kann ich dir keinen Vorwurf machen, mein Junge. Ich werde Lord Orain helfen, dich sicher zu ihm zu bringen.«
Orain stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Er sagte: »Wir werden dich nicht ohne eine Armee hinter dir in die Gefahren des Tieflands senden, Alaric; du bleibst hier. Aber in der Stadt ist ein Haus der Schwesternschaft vom Schwert. Meine Cousine ist eine der Schwertfrauen, und wir können zwei oder drei anwerben, den Jungen sicher nach Thendara zu bringen. Ich werde mit Dom Carlo darüber sprechen, Caryl, und vielleicht kannst du schon übermorgen abreisen. Außerdem werden wir deinem Vater einen Briefvogel mit der Nachricht nach Hali schicken, daß du gesund und mit einer Eskorte unterwegs bist.«
»Ihr seid gut zu mir, Lord Orain«, erklärte Caryl schlicht. »Ich habe diese Reise genossen, aber ich denke ungern an

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