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Herrin der Falken - 3

Herrin der Falken - 3

Titel: Herrin der Falken - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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erblickt, seit sie in dies Trokkenland gekommen waren. Aber Preciosa hatte sie auch verlassen, bevor das Gletschergebiet begann, und sie war wiedergekommen, als Romilly in die grünen Hügel zurückkehrte. Vielleicht kam Preciosa eines Tages doch wieder zu ihr… … und wenn nicht, sie ist frei… ein freies wildes Tier, das den Winden des Himmels und sich selbst gehört…
»Kannst du mir einen Handschuh besorgen?« fragte sie ihren Bruder. »Prudentia kann ich, wenn es sein muß, auf die bloße Hand nehmen, weil sie klein und sanft ist, aber die anderen sind schwerer und fassen weniger zart zu.«
»Zart? Diese Kreatur?« lachte Ruyven. Sein Ausdruck änderte sich rasch, als er merkte, wie ernst sie es meinte. »Prudentia nennst du sie? Ja, ich will meinen Helfer nach einem Handschuh für dich ausschicken. Und dann mußt du mir ihre Namen nennen und mir zeigen, wie du sie auseinanderhältst.«
Der Vormittag ging schnell vorbei, aber sie sprachen nur über die Vögel. Ihre gemeinsame Vergangenheit und Falkenhof wurden nicht erwähnt. Zur Mittagszeit erklang eine Glocke. Ruyven sagte, jetzt gebe es Essen in der Kantine und sie solle mitkommen.
»Es sind noch andere von der Schwesternschaft im Lager«, berichtete er. »Sie schlafen in ihrem Haus in der Stadt, doch darüber wirst du bestimmt mehr wissen als ich. Du kannst an ihrem Tisch essen, wenn du willst – und ich vermute, das wäre auch am besten, denn sie mischen sich nicht unter die regulären Soldaten, falls es nicht unbedingt sein muß, und wie willst du der ganzen Armee erklären, daß du meine Schwester bist?«
Romilly stellte sich in der langen Reihe an und trug ihr Brot und ihren Eintopf an den separaten Tisch mit den sieben oder acht Frauen der Schwesternschaft, die bei der Armee beschäftigt waren – meistens als Kuriere, als Pferdetrainerinnen oder als Lehrerinnen im waffenlosen Kampf. Eine erteilte tatsächlich Unterricht im Schwertfechten. Die meisten kannte sie vom Stadthaus her, und keine zeigte die geringste Überraschung, sie hierzu erblicken. Jandria erschien nicht. Romilly nahm an, daß sie von Lord Orain und den höheren Offizieren eingeladen worden war, die offenbar ihre eigene Messe hatten. »Was tust du?« erkundigte sich eine der Frauen, und Romilly erwiderte kurz, sie sei hergeschickt worden, um mit Kundschaftervögeln zu arbeiten.
»Ich dachte, das sei Arbeit für leronyn«, bemerkte die Fragerin. »Aber du hast rotes Haar, bist du auch mit Laran begabt?«
»Ich habe Talent für die Arbeit mit Tieren«, erwiderte Romilly.
»Ich weiß nicht, ob das Laran oder etwas anderes ist.« Sie wollte nicht mit der distanzierten Ehrerbietung behandelt werden, die man den Leroni entgegenbrachte. Nach dem Essen traf sie sich wieder mit Ruyven beim Zelt der Vogelpfleger, und am Ende des Tages ging er mit den Vögeln ebenso ungezwungen um wie sie selbst.
Es wurde dunkel. Sie setzten die Vögel auf ihre Blocks, um sie in ihren Zeltunterstand zu tragen. Da blickte Ruyven auf. »König Carolins rechte Hand«, bemerkte er kurz. »Carolin selbst bekommen wir selten zu sehen; immer spricht Lord Orain für ihn. Du kennst ihn, wie ich gehört habe.«
»Ich bin monatelang mit ihm gereist, aber man hielt mich für einen Jungen«, sagte Romilly, ohne etwas zu erläutern. Orain trat zu ihnen, ignorierte Romilly und erkundigte sich bei Ruyven: »Wann können die Vögel eingesetzt werden?«
»In zehn Tagen vielleicht.«
»Und Derek ist noch nicht eingetroffen«, stellte Orain düster fest. »Meint Ihr, Ihr könntet die Leronis überreden?«
Ruyven erklärte: »Das Schlachtfeld ist kein Ort für Lady Maura. Dazu kommt, daß sie mit Lyondri verwandt ist. Sie ist bereit, die Vögel zu betreuen, aber ich mußte ihr versprechen, daß von ihr nicht verlangt wird, gegen Lyondri zu kämpfen. Das mache ich ihr nicht zum Vorwurf; in diesem Krieg, der Bruder gegen Bruder, Vater gegen Sohn kämpfen läßt, ist kein Platz für eine Frau.«
Orain meinte mit seinem trockenen Lächeln: »Auch nicht für einen Mann. Aber die Welt wird gehen, wie sie will, nicht wie Ihr oder ich es haben wollen. Ich habe diesen Krieg nicht angefangen, auch Carolin hat es nicht getan. Trotzdem, ich achte Lady Mauras Gefühle. Deshalb brauchen wir jemand anders, der die Kundschaftervögel fliegen läßt. Romilly«, er sah auf sie nieder, und für einen Augenblick lag eine Spur der alten Wärme in seiner Stimme. »Willst du sie für Carolin fliegen lassen, mein Mädchen?«
Er kann also, wenn er etwas

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