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Herrin der Falken - 3

Herrin der Falken - 3

Titel: Herrin der Falken - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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kümmert
mich nicht, wer auf dem Thron sitzt. Andererseits will ich
nicht, daß meine Leute als Häscher gedungen werden. Früher
einmal war diese Gegend ein von MacArans beherrschtes
Königreich. Aber damals hatten wir alle Hände voll damit zu
tun, seinen Besitz mit Waffengewalt zu verteidigen, und ich
will nicht, daß aus meinem Land ein bewaffnetes Lager gemacht wird. Die Hasturs sollen von mir aus regieren, wie sie
wollen, nur verfluche ich ihre Bruderkriege!«
»Ich hörte, Carolin und sein älterer Sohn hätten den Kadarin
überquert«, berichtete Lord Scathfell. »Zweifellos wollen sie
Zuflucht bei meinen Vettern von Aldaran suchen – es herrscht
von altersher Haß zwischen der Hastur-Sippe und den Aldarans.«
Romillys Vater verzog einen Mundwinkel zu einem schiefen
Grinsen. »Keiner ist so wild darauf, Wölfe zu jagen, wie der
Hund mit Wolfsblut. Sind nicht die Aldarans vor langer Zeit
dem gleichen Hasturblut entsprossen?«
»So sagt man.« Lord Scathfell nickte grimmig. »Ich glaube
nicht an all diese Geschichten über die Kinder der Götter…
allerdings gibt es, wie die Götter wissen, Laran in der AldaranLinie, unter meinen eigenen Söhnen und Töchtern ebenso wie
unter den Euren. Habt Ihr nicht einen Sohn im Turm, Don
Mikhail?«
Die Stirn des MacAran bewölkte sich. »Nicht aufgrund meines
Befehls oder Wunsches, auch nicht mit meiner Erlaubnis«,
zischte er. »Ich nenne ihn nicht Sohn, der unter den Hali’imyn
lebt!« Auf seinen Lippen wurde das harmlose Wort zu einer
Obszönität. Mit Mühe beherrschte er sich und setzte hinzu:
»Doch das ist kein Thema für einen Festtisch. Möchtet Ihr gern
tanzen, mein Lord?«
»Das werde ich dem Jungvolk überlassen«, antwortete Lord
Scathfell. »Führt Ihr nur Eure Lady zum Tanz, wenn Ihr
wollt.« Pflichtbewußt wandte der MacAran sich Lady Luciella
zu und führte sie auf die Tanzfläche.
Nach dem ersten zeremoniellen Tanz versammelten sich die
jüngeren Leute zu einem Kreistanz, alle jungen Männer im
äußeren Kreis, alle Mädchen und Frauen im inneren. Nach
einer Weile wurde der Tanz ziemlich wild. Romilly sah, daß
Darissa sich aus der Reihe löste und die Hand gegen die Seite
drückte. Sie holte ihrer Freundin etwas zu trinken und setzte
sich zum Plaudern zu ihr. Darissa trug das lose, ungegürtete
Gewand einer schwangeren Frau, und jetzt öffnete sie noch die
Verschlüsse ihrer Bluse und fächelte sich Luft zu. Sie war rot
im Gesicht und keuchte.
»Bis das hier geboren ist, werde ich nicht mehr tanzen.« Sie legte ihre langen Finger auf ihren angeschwollenen Leib. »Ich glaube, er vollführt seinen eigenen Tanz und wird von jetzt bis zur Erntezeit tanzen, vor allem dann, wenn ich zu schlafen versuche!« Cathal kam und beugte sich besorgt über seine Frau, aber sie winkte ihm, zum Tanz zurückzukehren. »Geh und tanz mit den Männern, mein Gatte, ich werde ein Weilchen hier sitzenbleiben und mit meiner alten Spielgefährtin reden. Was hast du inzwischen mit dir angefangen, Romilly? Bist du noch
nicht verlobt? Du bist nun fünfzehn, nicht wahr?“
Romilly nickte. Sie war entsetzt über das Aussehen ihrer
Freundin, die noch vor drei Jahren so hübsch und anmutig
gewesen war. Jetzt ging sie schwerfällig. Ihre Brüste unter den
Spitzen ihres Gewandes waren dick, ihre Taille war unförmig.
In drei Jahren hatte Darissa zwei Kinder geboren, und sie trug
bereits das dritte! Als habe sie Romillys Gedanken gelesen,
sagte Darissa mit einem bitteren Verziehen der Lippen. »Oh,
ich weiß wohl, ich bin nicht mehr hübsch, wie ich als Mädchen
war. Genieße dein letztes Jahr des Tanzens, Romilly. Wahrscheinlich wirst auch du nächstes Jahr an der Wand sitzen,
schwanger mit deinem ersten Kind. Der Vater meines Mannes
sprach davon, dich mit Cinhil zu verheiraten – oder vielleicht
Mallina. Er hält sie für gefügiger und damenhafter.“
Romilly fragte entsetzt: »Mußt du denn so bald wieder ein
Kind haben? Ich würde meinen, zwei in drei Jahren sei
genug…«
Darissa zuckte lächelnd die Schultern. »So geht es nun einmal.
Das hier werde ich selbst nähren und keiner Amme überlassen,
und vielleicht werde ich dann dieses Jahr kein Kind mehr
empfangen. Ich liebe meine Kleinen, aber ich finde, drei reichen für eine Weile.«
»Mir würden sie fürs ganze Leben reichen!« stellte Romilly
temperamentvoll fest, und Darissa lachte. »So sagen wir alle,
wenn wir junge Mädchen sind. Lord Scathfell ist zufrieden mit
mir, weil ich ihm bereits zwei Söhne geschenkt habe. Ich

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