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Herrin der Falken

Titel: Herrin der Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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festes Band zwischen Trainerin und Pferd bildete.
    »Denn dann wird das Tier euch vertrauen«, setzte sie ihnen auseinander, »und sich Mühe geben, euch zufriedenzustellen. Es darf jedoch keine einseitige Beziehung sein«, warnte sie. »Wie das Pferd euch liebt und euch vertraut, müßt ihr es lieben und vertrauenswürdig sein, damit das Pferd in euren Gedanken lesen kann, daß es geliebt wird. Ihm etwas vortäuschen könnt ihr nicht, denn es wird eine Lüge sofort durchschauen. Auch müßt ihr aufgeschlossen für die Gefühle des Pferdes sein. Noch etwas«, sie zeigte auf die kurzen Trainingspeitschen, die die Frauen in den Händen hielten. »Ihr dürft mit der Peitsche knallen, wenn ihr möchtet, um die Aufmerksamkeit des Pferdes zu erregen. Aber wer ein Pferd so schlägt, daß eine Spur zurückbleibt, ist kein Trainer. Sehe ich, daß eine von euch die Peitsche ernsthaft benutzt, kann sie gehen und sich statt dessen im Fechten üben!«
    Sie schickte sie an die Arbeit, und sie hörte sie im Hinausgehen miteinander reden.
    »Wir sollen unsere Peitschen nicht benutzen? Wozu haben wir sie dann?«
    »Ich verstehe diese Frau nicht. Woher kommt sie, aus den fernen Bergen? Sie spricht so seltsam.«
    Romilly fand, die anderen sprächen seltsam, langsam und bedächtig, als kauten sie eine Weile auf jedem Wort, bevor sie es über die Lippen brachten, während sie selbst doch ganz natürlich redete. Als sie schließlich von einem Dutzend Frauen gehört hatte, man verstehe sie nicht, versuchte sie, eine langsamere, ihrer Meinung nach affektierte Sprechweise anzunehmen.
    Wenn sie auf Falkenhof wären, würde jeder ihre Sprache dumm, ausländisch, geziert finden. Vermutlich hängt das davon ab, wie man es gewöhnt ist.
    Entschieden erleichtert wandte sie sich den Pferden zu. Bei ihnen konnte sie wenigstens sie selbst sein, und sie würden ihre zottigen Bergponys wie das, das sie auf dem Weg hierher getötet hatte, bis zu schlanken Rappen der Rasse, die ihr eigener Vater züchtete. Sie trat in den Pferch zu ihnen (Betta entsetzte sich ebenso, als sei es ein Käfig voller fleischfressender Bergkatzen), ging zwischen ihnen umher und versuchte, das Pferd zu finden, mit dem sie am besten anfing. Sie mußte ausgezeichnete Arbeit leisten, denn sie wußte, es wurde gemurrt – sie sähe so jung aus, sagten einige. Deshalb würden sie scharf auf jeden Fehler achten.
    Ich bin gar nicht mehr so jung, und ich habe seit meinem neunten Lebensjahr mit Pferden gearbeitet. Aber das wissen sie nicht.
    Ein Pferd drängte sich gegen die hölzerne Abzäunung und begann zu treten. Romilly bemerkte die wild rollenden Augen, die über die Zähne zurückgezogenen Lippen.
    »Komm raus, Romilly, geh weg von dem da, das ist ein Mörder. Wir wollen ihn der Armee zurückgeben, die ihn als Zuchthengst auf die Weide schicken kann. Den wird nie einer reiten. Er ist zu alt, um eingebrochen zu werden!« rief Tina ängstlich. Romilly, völlig konzentriert auf den Hengst, schüttelte nur den Kopf.
    Er ängstigt sich beinahe zu Tode, das ist alles. Doch er wird mich nicht verletzen.
    »Bring mir einen Führungsstrick und einen Zaum, Tina. Nein, du brauchst nicht in den Pferch zu kommen, wenn du dich fürchtest. Reich es mir nur herüber«, sagte sie. Tina tat es mit blassem Gesicht. Romilly, den Strick in der Hand, hatte nur für den Rappen Augen.
    Nun, du Schöner, du, meinst du, wir könnten Freunde werden? Das Pferd wich nervös zurück, aber es hatte aufgehört zu treten. Welcher Idiot hat ihn eigentlich in diesen überfüllten Pferch gesteckt? Langsam, langsam, Schwarzer, ich tu dir nichts. Möchtest du nicht hinaus in den Sonnenschein? Sie formte ein deutliches Bild von dem, was sie vorhatte. Das Pferd ließ es unter unbehaglichem Schnauben geschehen, daß sie ihm Zaum und Führungsstrick überstreifte. Sie hörte, wie Tina überwältigt aufkeuchte, aber sie war jetzt so eng mit dem Pferd verbunden, daß sie für die Frau keinen Gedanken übrig hatte,
    »Öffne das Tor«, befahl sie und hielt den engen Kontakt mit den Gedanken des Hengstes aufrecht. »Das ist weit genug. Komm jetzt, du schöner Schwarzer… Siehst du, wenn man es richtig behandelt, ist kein Pferd bösartig. Sie haben nur Angst und wissen nicht, was von ihnen erwartet wird.«
    »Du hast auch Laran«, bemerkte eine der Zuschauerinnen grollend. »Wir haben keines. Wie können wir tun, was du tust?«
    »Ob du Laran hast oder nicht«, entgegnete Romilly, »wenn dein ganzer Körper und jeder

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