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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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geht er mit Frauen aus.«
    »Ja. Aber war er schon mal länger mit einer zusammen?«
    »Eh – nein.«
    »Dann hör nicht auf ihn.«
    »Okay.« Vane winkte die Kellner heran, die in der Nähe warteten. »Teilst du dir ein Chateaubriand Bouquetiere mit mir? Das wird nur für zwei Personen serviert. Und die erschrecken, wenn ich's ganz allein verschlinge.«
    Bride unterdrückte ein Lächeln. »Einverstanden.«
    Als Bernie zurückkehrte, blickte Vane auf. »Erst mal zwei Crêpe Barbara, dann das Chateaubriand Bouquetiere.«
    »Sehr gut, Mr Kattalakis, sehr gut.«
    Vane gab den Kellnern die Speisekarten und neigte sich wieder vor. »Pass bloß auf, damit du noch genug Platz für das Dessert hast.«
    »Ob ich das schaffe, weiß ich nicht. Aber ich will's versuchen. Wenn du dich mit einer Frau amüsieren willst, die alles isst, solltest du meine Freundin Tabitha einladen.«
    »Das möchte ich nicht.« Vane ergriff wieder ihre Hand und streichelte sie wie ein unendlich kostbares Kunstwerk. Dann legte er ihre Finger an seine Wange. »Nur mit dir möchte ich zusammen sein.«
    So hatte sie sich noch nie in ihrem Leben gefühlt. So begehrenswert, so feminin. Irgendwie gelang es ihm sogar, dass sie sich zierlich vorkam. »Wie ist das möglich, dass ein Typ wie du noch nie ein Date hatte?«
    Vane nippte an seinem Wein und dachte über die Frage nach. Wenn er Bride auch nicht belügen wollte, konnte er ihr nicht erzählen, dass er ein Wolf war, der in den Wäldern aufgewachsen war, und dass er in seinem Bau zusammen mit anderen Wölfen geschlafen hatte. Vielleicht würde sie das erschrecken. »Ich bin in einer Art – Kommune groß geworden.«
    Jetzt erschien sie ihm immer nervöser und erinnerte ihn an ein Häschen, das in die Enge getrieben wurde. »Was für eine Kommune war das? Du bist doch nicht einer von diesen religiösen Fanatikern, die mich kidnappen und einer Gehirnwäsche unterziehen wollen?«
    Verwirrt schüttelte er den Kopf. Diese Frau kam auf die seltsamsten Ideen. »Nein, wirklich nicht. Ich bin einfach nur anders aufgewachsen als die meisten Leute. Und du?«
    »Nun, ich war immer hier in New Orleans. Meine Eltern sind Tierärzte. Schon in der Grundschule lernten sie sich kennen. Nach dem Studium haben sie geheiratet. Da gibt's nicht viel zu erzählen. Ich habe ein ganz normales, durchschnittliches Leben geführt.«
    Das versuchte er sich vorzustellen. In seiner Welt, wo die Katagaria magische Kräfte besaßen, die Elemente und die Zeit beherrschten, gab es keine Normalität. In gewisser Weise beneidete er Bride um die menschliche Welt, wo das Unmögliche keine Realität war. »Sicher ist das angenehm gewesen.«
    »O ja.« Sie nahm einen Schluck Wasser. »Und deine Eltern?«
    »Die denken über kreative Methoden nach, um einander zu ermorden.« In der nächsten Sekunde hätte er sich am liebsten die Zunge abgebissen. Er war so daran gewöhnt, so etwas zu sagen, dass er gar nicht darüber nachgedacht hatte – bis ihm seine eigenen Worte bewusst wurden.
    »Nein, nicht wirklich«, protestierte Bride.
    Unbehaglich wich er ihrem Blick aus.
    Also war es kein Scherz gewesen. Erschrocken rang sie nach Atem. »Warum hassen sie einander?«
    Bevor er antwortete, schien er sich tatsächlich zu winden. »Oh, das ist eine lange Geschichte. Kurz nach meiner Geburt rannte meine Mutter davon. Doch jetzt bin ich hier – bei dir.«
    Was sollte sie davon halten? »Dieser – eh – Wahnsinn in deiner Familie ist doch nicht erblich?«
    »Anscheinend nicht«, entgegnete er ernsthaft. »Aber wenn dir irgendwas Beunruhigendes an mir auffällt, darfst du mich erschießen.«
    Und wie meinte er das ? Plötzlich war sie froh, dass sie sich an einem öffentlichen Ort befanden, und sie beschloss das Thema zu wechseln. Es war zweifellos besser, wenn sie sich auf sicheres Terrain begab. »Wieso hast du so viel Geld? Nach allem, was du mir erzählt hast, bekommst du es wohl kaum von deinen Eltern.«
    »Nein, ich verdiene ganz gut mit meinen Investments. Und manchmal verkaufe ich Kunstwerke.«
    Das klang interessant. »Was für Kunstwerke?«
    Gleichmütig hob er die Schultern. »Dies und das.«
    Nun servierten die Kellner die Vorspeise. Bride lehnte sich zurück und beobachtete, wie Vane zu essen begann. Sehr kultiviert, im traditionellen europäischen Stil. »Für jemanden, der in einer Kommune aufwuchs, hast du tadellose Manieren.«
    In seinen Augen erschien tiefer Kummer. »Das hat mir meine Schwester beigebracht. Sie sagte – nun, sie fand,

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