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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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starrte sie ihn an. »Tabithas Zwillingsschwester?«
    »Ja.«
    Wie klein die Welt war. Doch es beruhigte sie, dass diese Frau ihn kannte. Im Gegensatz zu ihrer Zwillingsschwester war Amanda nicht verrückt. Normalerweise gab sie sich nicht mit Psychos ab. Und wenn sie Vane beriet, war er wohl kaum gefährlich.
    »Vorhin sagtest du, in deiner Kommune hatte niemand ein Date. Was habt ihr gemacht, wenn euch eine Frau begegnet ist, die ihr mochtet?«
    Frustriert zuckte er die Achseln. »Jemanden zu mögen – da, wo ich herkomme, hat das nicht die gleiche Bedeutung wie für dich. Im Grunde mochten wir niemanden. Wer sich zu irgendwem hingezogen fühlt, schläft mit ihm, dann geht er seiner Wege. So wie du und deinesgleichen verbinden wir unsere körperlichen Bedürfnisse nicht mit Emotionen.«
    »Wie ist das möglich? Es liegt in der menschlichen Natur.«
    Vane seufzte. Gewiss, in der menschlichen Natur. Nicht in der tierischen. »Das sahen wir einfach – anders.«
    Ärgerlich hob sie die Brauen. »Also findest du es okay, mit mir zu schlafen und danach mit der nächsten Frau?«
    Scheiße! »Nein, so habe ich's nicht gemeint.« Er strich über eine der Locken, die auf ihrer nackten Schulter lag. »Nur mit dir will ich zusammen sein, Bride. Und ich hoffe, du akzeptierst mich.«
    »Warum?«
    »Weil ich dich brauche.«
    »Warum?«
    Vane knirschte mit den Zähnen. Wie sollte er ihr den animalischen Drang erklären, sie als seine Lebensgefährtin zu beanspruchen? Dieser Trieb würde ihm keine Ruhe gönnen, bis sie wieder vereint waren. Niemals hatte er verstanden, warum sein Vater so grausam über seine Mutter hergefallen war. Das wusste er jetzt. Alles in ihm verlangte nach Bride, und er fragte sich, wie er diese fieberheiße, wilde Gier kontrollieren sollte.
    Wie paarte sich ein Wolf mit einer Menschenfrau?
    »Offenbar habe ich dich erschreckt«, sagte er, als er ihre Angst roch. »Tut mir leid. Sicher ist es besser, wenn ich dich alleinlasse.«
    Er wandte sich ab, doch sie ergriff seine Hand. Sei nicht albern, ermahnte sie sich. Kein einziges Mal hatte er sie verletzt und sich stets bemüht, ihr Freude zu bereiten. Allein schon sein Entschluss wegzugehen, verriet ihr, dass er ihr niemals wehtun würde.
    Ehe sie sich zurückhalten konnte, zog sie seinen Kopf zu sich herab und küsste ihn. Der Geschmack seiner Lippen aktivierte alle Hormone in ihrem Körper. Ganz fest drückte er sie an seine Brust und umschlang sie mit den stählernen Armen, an die sie sich so gut erinnerte. Wie maskulin er war – einfach überwältigend.
    Atemlos ließ er sie los. »Sag mir, ich soll gehen, Bride. Was immer du willst, werde ich tun.«
    Im Mondschein sah sie den aufrichtigen Glanz seiner braungrünen Augen. »Bleib bei mir, Vane.«
    Als er lächelte, wurden ihre Knie weich. Dann warf er seinen Kopf in den Nacken und stieß einen unheimlichen Schrei aus. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, hob er sie hoch und trug sie in ihr Apartment.
    »Du hattest recht, sie sind nicht tot.«
    Wütend blickte Markus Kattalakis vom Lagerfeuer auf, um das sich sein Rudel versammelt hatte.
    Während der letzten beiden Monate hatten die Wölfe in den Wäldern von Nebraska ihre Jungen betreut und gewartet, bis die Sprösslinge alt genug waren, um unter dem Licht eines Vollmonds die Zeit zu überspringen.
    »Wie hast du es herausgefunden?«, fragte er seinen Stellvertreter Stefan.
    »Was Vane und Fang betrifft, haben dich deine Sinne nicht getrogen. Ich schlich ins Sanctuary. Dort sah ich Fang.«
    »Warum hast du ihn nicht getötet?«
    »Weil er nicht allein war. Eine junge Bärin saß bei ihm, eine Tochter der Peltiers. Offenbar hat die Familie deine Söhne aufgenommen. Solange die beiden unter ihrem Schutz stehen, kann ich nicht zuschlagen. Es sei denn, du möchtest eine Fehde mit den Bären heraufbeschwören.«
    Als Markus die Neuigkeiten hörte, kräuselte er die Lippen. Sehr verlockend. Aber Wölfe und Bären … Schon lange hatte der Katagaria-Clan nicht mehr gegen einen anderen gekämpft. Zweifellos wäre es reiner Selbstmord, die Bären herauszufordern, die eine der wenigen Zufluchtsstätten der Were Hunter besaßen.
    Wenn die Bären und ihre schurkischen Günstlinge seinen Clan nicht töteten, würden es andere tun. Denn die Peltiers wurden allseits respektiert.
    Verdammt.
    »Ausnahmsweise hast du richtig gehandelt, Stefan«, sagte er. Trotzdem – seine Söhne durften nicht am Leben bleiben. Schon früher hätte er jemanden zu ihnen schicken sollen, um

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