Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herrin der Schädel

Herrin der Schädel

Titel: Herrin der Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sie.
    »In der Tat.«
    »Das glaube ich dir sogar. Aber nichts in der Welt ist so wie es aussieht. Alles befindet sich in Bewegung und im Umbruch. Du siehst einen Baum im Frühling, und du siehst ihn im Herbst. Da sieht er ganz anders aus. So ist es auch mit den Menschen. Der Lebende sieht nicht so aus wie der Tote, und was Menschen tatsächlich denken, egal, ob sie schön oder hässlich sind, das siehst du ihnen auch niemals an, John, denn ihre Gedanken bleiben hinter der Stirn verborgen. So ist es auch bei mir. Ich bin einmal so und einmal so.«
    »Okay, ich habe verstanden. Aber ich möchte trotzdem wissen, wohin du wirklich gehörst.«
    »In zwei Welten. In zwei Kontinente. Ich lebe hier, und ich lebe in Atlantis. Das ist mein großer Vorteil. Ich habe hier meine Aufgabe und in Atlantis ebenfalls. Und wer sich mir in den Weg stellt, den werde ich töten. Wie die vier Männer, die versagt haben und mir die Schädel nicht mehr bringen konnten. Aber ich werde meinen Turm bauen, das schwöre ich dir. Auch wenn du es nicht genau siehst, aber er ist schon recht hoch geworden. Es fehlt nur die Spitze, dann wird er das Denkmal sein, das dem Schwarzen Tod zusteht.«
    Zum ersten Mal hatte sie den Namen des mächtigen Dämons erwähnt. Ich schaute sie weiterhin an und nickte. »Du weißt auch, dass der Schwarze Tod vernichtet worden ist.«
    »Das ist mir bekannt.«
    »Und weißt du auch, wer es getan hat?«
    Ich wusste nicht, ob das Maul im schwarzen Schädel zu grinsen begann. Es konnte sein. Es war auch möglich, dass ich es mir einbildete, aber eine Regung erkannte ich schon. Ein Zucken der Knochen und dabei auch ein leichtes Leuchten in den Augen.
    »Ich weiß es, denn dein Name war mir nicht unbekannt. Du hast es getan, Sinclair.«
    »Richtig, Dana. Darauf bin ich sogar stolz. Ja, ich bin stolz darauf, einen mächtigen Dämon aus der Welt geschafft zu haben. Mehr muss ich dazu nicht sagen.«
    Die Sängerin schüttelte ihren schwarzen Schädel. Er war nicht so dunkel wie die Augen, die nach wie vor ihr menschliches Aussehen behalten hatten. Sie schickte mir ein widerliches Lachen entgegen, und ihre nächsten Worte machten mir klar, was sie eigentlich wollte.
    »Wenn ich den Turm aus Schädeln baue, Sinclair, dann fehlt noch einer als absolute Krönung. Kannst du dir denken, hinter welchem Schädel ich her bin?«
    »Es ist nicht schwer.«
    »Ich will es dir trotzdem sagen. Es wird dein Schädel sein. Genau deiner. Mit ihm werde ich den Turm krönen. Er wird das Zeichen auf dem Denkmal des Schwarzen Tods sein. Alles andere kannst du vergessen. Nur dein Kopf ist wichtig. Aber nicht als normaler Kopf, sondern als alles überragender Totenschädel.«
    Die Aussichten konnten mir nicht gefallen. Aber ich gehörte zu den Menschen, die sich nicht wehrlos ergaben. Sie sah, wie meine Lippen zuckten und sprach schnell weiter.
    »Ich weiß, was dir durch den Kopf geht. Ich habe einiges von dir gehört, auch wenn ich so tat, als würde mir dein Name nichts sagen. Was immer du willst, was immer du vorhast, du kannst es vergessen, denn hier regiere ich. Und ich habe bisher alles in die Tat umgesetzt, was ich mir vorgenommen habe.«
    »Das glaube ich dir. Aber einmal ist Schluss. Ich habe den Schwarzen Tod vernichtet. Ich musste es tun, und ich werde…«
    »Du wirst nichts!«
    Sie hatte die Antwort geschrien und griff zugleich an. Sie sprang auf mich zu und streckte während des Sprungs die Arme vor. Ich wich zurück und wunderte mich zugleich über diese primitive Art des Angriffs, wo sie bestimmt andere Möglichkeiten hatte, aber sie hatte genau das Richtige für sich getan.
    Der Treffer war kein Schlag, sondern mehr ein Schubs. Den konnte ich leicht ausgleichen – dachte ich.
    Aber ich hatte nicht mit ihrer Raffinesse und ihrem gut ausgeklügelten Plan gerechnet. Bevor ich mich versah, stürzten andere von hinten auf mich zu. Plötzlich wurde ich gepackt. Ich kam nicht mehr weg, um meine Arme hatten sich Klammern gelegt. Ich drückte zurück, ich wuchtete mich nach vom, ich wollte mich aus den Griffen herausdrehen, aber die anderen waren schneller.
    Eine Hand fasste nach meinem rechten Bein und zerrte es unter mir weg. Ich kippte zur Seite, hing mit einem Bein in der Luft und sah jetzt, wer mich da angegriffen hatte.
    Drei Männer. Glatzköpfe. Typen, die ich kurz unten in der Halle gesehen hatte. Mir fiel ein, dass Dana Crow nie ohne Band auftrat, und so ging ich davon aus, dass ihre Helfer zugleich auch die Mitglieder ihrer Band

Weitere Kostenlose Bücher