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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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faltete den schlaffen Sack, der eben noch ein Wasserzylinder gewesen war, zusammen. Das undurchlässige Material roch noch immer schwach nach dem chemischen Schleim. Donal steckte ihn unter einen der Gurte seines Fluggeschirrs.
Es war doch wirklich einfach. Warum hatte Renata überhaupt Angst um mich? Mit einem Blick zum Himmel wußte er es. Die Wolken hatten sich wieder um ihn gesammelt, und jetzt war es sicherlich kein Wetter mehr zum Fliegen. Zwar regnete es noch nicht, aber die Luft war schwer, drückend und dick. Und über ihm, auf den Hängen des Gipfels des Toten Mannes, tobte der Sturm. Schwere Regengüsse und schwarze Wolken wurden regelmäßig von Blitzen erleuchtet, die aus einer Wolke zum waltenden Erdboden zuckten. Donal hatte nicht wirklich Angst, schließlich flog er schon, seit er ein kleiner Junge war. Einen Moment stand er stirnrunzelnd da, musterte den Himmel, die Luftströmungen, das Muster des Sturms und die Winde. Er versuchte die günstigste Chance auszurechnen, um mit einem Minimum an Gefahr und Schwierigkeiten zur Feuerstation zurückzukehren.
    Wenigstens hat der Sturm beim Toten Mann die letzten Feuerspuren ausgelöscht … Aufmerksam den Himmel beobachtend, streifte Donal das Gurtzeug ab und klemmte sich den Apparat mit zusammengefalteten Flügeln unter den Arm. Mit hinterhergezogenen Flügeln weite Wege zu gehen, wäre sehr anstrengend, und außerdem bestand die Gefahr, daß sie sich irgendwo verhakten und beschädigt wurden. Er stieg einen kleinen, steilen Hügel hinauf, auf dem er, wie er wußte, einen günstigen Wind packen konnte, schnallte sich wieder in das Fluggeschirr und versuchte abzuheben. Aber die Winde waren zu launisch. Zweimal nahm Donal einen kurzen Anlauf, aber jedes Mal drehte sich der Wind und schickte ihn – einmal mit einem schmerzhaften Purzelbaum – zu Boden.
Sich mit blauen Flecken wieder aufrappelnd, fluchte er. Spielte Dorilys etwa schon wieder mit den Winden und Luftströmungen? Bewegte sie die magnetischen Felder, ohne zu wissen, daß er hier unten war? Nein, Renata und Allart würden sie sicher davon abhalten, solche Dinge zu versuchen. Angenommen, sie schlief und war von den Aufregungen des Tages noch immer aufgewühlt. Konnte ihr träumender Geist willkürlich Winde und Luft beeinflussen?
Ohne Begeisterung betrachtete er den fernen Gipfel der Feuerstation. Mußte er etwa zu Fuß dort hinaufklettern? Er würde es vor Einbruch der Dunkelheit kaum schaffen, obwohl der Weg ziemlich gut war, über den man an jedem Zehntag Vorräte zur Feuerstation brachte. Donal hatte gehört, er sei zu Zeiten von Dom Mikhails Großvater mit Matrixhilfe geschaffen worden. Aber er hatte trotzdem keine Lust, hinaufzusteigen. Das Beste, was man über die Straße sagen konnte, war, daß sie weniger Anstrengungen erforderte, als einen felsigen Hügel hochzukraxeln. Aber wenn er mit Hilfe seines Matrix-Kristalls keinen Wind fassen konnte, der beständig genug war, ihn in die Höhe zu bringen, würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als sich, den Gleiter unter dem Arm, die Straße hinaufzuschleppen.
Erneut blickte er in den Himmel und erhöhte seine Empfänglichkeit für Wind und Luft. Der einzige Wind, der beständig genug war, ihn zu tragen, wehte gleichförmig auf den Sturm über dem Gipfel des Toten Mannes zu. Wenn er ihn nehmen konnte und irgendwo eine Querströmung erwischte, die ihn zurück zur Feuerstation trug … Es war ein Risiko, gewiß. Wenn der Wind zu schnell war, würde er ihn in den Sturm hineintragen.
Andererseits: Wenn er sich die Zeit nahm, den ganzen Weg hinaufzusteigen, würde es dunkel und gefährlich werden. Er mußte es mit dem zum Gipfel blasenden Wind riskieren. Donal nahm sich ein wenig mehr Zeit als gewöhnlich, um festzustellen, daß die Gurte sicher saßen, inspizierte die Streben, ihre Befestigungen und warf schließlich die Kunststoffhülle des Wasserbehälters fort. Man könnte sie ein andermal holen. Selbst das kleinste Zusatzgewicht konnte das ihm bevorstehende, ziemlich waghalsige Flugmanöver erschweren. Sich auf die Matrix konzentrierend, lief er auf die Kante des Hügels zu und ließ sich vom Wind der Schwebekraft nach oben tragen. Mit Erleichterung spürte er, wie der Wind in die breiten Rand-Tragflächen des Gleiters griff und ihn auf der aufsteigenden Strömung eines beständigen Luftzugs höher trug. Er stieg hinauf und raste mit solcher Kraft auf dem Wind dahin, daß jede Strebe und Leine des Gleiters bebte und er über dem an seinen Ohren

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