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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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außen getrennt, mögt ihr im Herzen wie vor dem Gesetz vereint sein«, sagte er, »als Zeichen dafür fordere ich euch auf, einen Kuß auszutauschen.«
Überall in der Halle beugten sich die Paare zueinander, um ihre Bindung erneut zu erklären. Selbst die, von denen Allart wußte, daß sie normalerweise nicht gut miteinander auskamen. Er küßte Cassandra sanft, wandte aber die Augen ab, als Donal sich vorbeugte und Dorilys’ Lippen kurz mit den seinen berührte.
Aldaran wiederholte: »Mögt ihr für immer eins sein.«
Allart fing Renatas Blick auf und dachte: Traurig. Donal hätte ihr das nicht antun sollen … Er verspürte für sie noch immer ein Gefühl der Verbundenheit und Verantwortlichkeit und wünschte zu wissen, was er tun konnte. Es ist ja nicht einmal so, daß Donal darüber glücklich ist. Sie sind beide unglücklich. Er verdammte Aldaran für seine Besessenheit, und schwer lastete die Schuld auf ihm. Das habe ich verursacht. Ich habe ihn auf den Gedanken gebracht. Er wünschte aufrichtig, nie nach Aldaran gekommen zu sein.
Später fand der Tanz in der Halle statt. Dorilys führte ihn mit einer Gruppe ihrer Frauen an. Renata, die ihr geholfen hatte, ihn auszuarbeiten, tanzte die ersten Schritte mit Dorilys.
Allart beobachtete sie und dachte: Sie sind keine Rivalinnen, sie beide sind Opfer. Er sah, wie Donal sie beide beobachtete, wandte sich abrupt ab und ging zum Rand der Tanzfläche zurück, wo Cassandra, fürs Tanzen noch immer zu steif, bei einer Gruppe alter Frauen saß.
Die Nacht schlich dahin. Aldarans Vasallen und Gäste versuchten pflichtbewußt, der Feier etwas Ausgelassenheit zu verleihen. Ein Gaukler führte Zaubertricks vor, holte Münzen und kleine Tiere von den unmöglichsten Stellen und Tücher und Ringe aus dem Nichts. Zum Schluß holte er einen lebenden Singvogel aus Dorilys’ Ohr, überreichte ihn ihr und zog sich mit einer Verbeugung zurück. Spielleute waren da, die alte Balladen sangen, und in der großen Halle wurde getanzt. Aber es war nicht wie eine Hochzeit, und auch nicht wie ein gewöhnliches Mittwinterfest. Ab und zu setzte jemand an, die Art von rauhen Scherzen zu machen, die für eine Hochzeit passend waren; dann fiel ihm der wirkliche Stand der Dinge ein, und er brach nervös mitten im Satz ab. Dorilys saß neben ihrem Vater in dem hohen Sessel, und Donal blieb lange Zeit neben ihr. Irgend jemand hatte einen Käfig für ihren Singvogel gebracht, und nun versuchte sie, ihn zum Singen zu ermuntern. Aber es war schon spät, und der Vogel hockte ermattet auf seiner Stange. Auch Dorilys schien müde zu werden. Donal, verzweifelt über die unmerkliche Spannung und die lustlose Gesellschaft, sagte schließlich: »Willst du mit mir tanzen, Dorilys?«
»Nein«, sagte Aldaran. »Es ziemt sich nicht, daß Braut und Bräutigam bei ihrer Hochzeit miteinander tanzen.«
Donal wandte seinem Pflegevater einen Blick voller Zorn und Verzweiflung zu. »Im Namen aller Götter, diese Heuchelei …« begann er, seufzte dann schwer und verstummte. Nicht bei einem Fest, nicht vor den versammelten Hausleuten und ihren Vasallen. Mit offenkundiger Ironie sagte er: »Gott möge verbieten, daß wir etwas gegen die Traditionen tun – was in unserer Familie Skandale erregen könnte.« Er wandte sich ab und winkte Allart beiseite. »Cousin, führe meine Schwester bitte zum Tanz.«
Als Allart Dorilys auf die Tanzfläche führte, blickte Donal einmal verzweifelt zu Renata, verbeugte sich aber unter den Augen seines Vaters vor Margali. »Pflegemutter, bitte, gib mir die Ehre eines Tanzes.« Mit der alten Dame am Arm ging er davon.
Danach tanzte er pflichtgemäß mit einigen anderen von Dorilys’ Damen: mit Lady Elisa und sogar deren alter, watschelnder Zofe. Allart fragte sich, ob er beabsichtigte, dies zu einer Situation zu führen, in der es für ihn regelrecht zwingend werden würde, auch mit Renata zu tanzen. Aber als Donal die alte Kathya zu den Frauen zurückbegleitete, stand er plötzlich Dorilys gegenüber, die mit dem Caridom ihres Gutes getanzt hatte.
Dorilys blickte liebevoll zu Donal auf, dann winkte sie Renata herbei. Mit weithin vernehmbarer Stimme, die von falscher, süßer Liebeswürdigkeit erfüllt war, sagte sie laut: »Du mußt mit Donal tanzen, Renata. Wenn du im Mittwinter mit einem Bräutigam tanzt, wirst du innerhalb eines Jahres selbst verheiratet sein, heißt es. Soll ich meinen Vater bitten, dir einen Gatten zu suchen, Cousine?« Ihr Lächeln war unschuldsvoll und gehässig,

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