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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Kontakt aufzunehmen. Nach einiger Zeit begann Dorilys leichter zu atmen, und ihre Augen lösten sich aus der starrenden Stellung, die die Pupillen hatten unsichtbar werden lassen. Als Margali die Ampulle an ihre Lippen hielt, trank sie widerspruchslos. Sie legten Dorilys auf ein Sofa und zogen eine Decke über sie. Als Renata sich neben das Mädchen kniete, um es zu untersuchen, schrie Dorilys erneut in panischer Angst und plötzlichem Entsetzen auf.
»Nein, nein, rühr mich nicht an, tu’s nicht!« Plötzlich krachte der Donner um die Höhen von Aldaran – ein rasselndes Rollen.
»Chiya. Ich werde dir nicht weh tun, wirklich. Ich will nur sehen …« »Rühr mich nicht an, Renata!« kreischte Dorilys. »Du willst, daß ich sterbe, damit du Donal haben kannst!«
Erschreckt fuhr Renata zurück. Solch ein Gedanke war ihr nie in den Sinn gekommen. Oder war Dorilys auf eine Ebene gestoßen, die ihr selbst nicht bewußt war? Entschlossen die Schuldgefühle verbannend, streckte Renata die Arme nach dem Mädchen aus.
»Nein, Liebes, nein. Schau – du kannst, wenn du willst, meine Gedanken lesen und selbst sehen, welcher Unsinn das ist. Ich will nur, daß es dir wieder besser geht.«
Dorilys Zähne schlugen klappernd gegeneinander, und sie wußte, daß sie sich in einem Zustand befand, der sie der Vernunft nicht zugänglich machte. Cassandra trat heran und nahm Renatas Platz ein. Wegen ihres steifen Beines konnte sie nicht knien, daher setzte sie sich auf den Rand des Sofas.
»Renata würde dir niemals weh tun, Chiya, aber wir wollen auch nicht, daß du dich zu sehr erregst. Ich bin auch Überwacherin. Ich werde dich überwachen. Du hast doch keine Angst vor mir, oder?« Zu Renata meinte sie: »Wenn sie erst ruhiger ist, wird sie erfahren, was wahr ist.«
Renata entfernte sich. Sie war von Dorilys’ plötzlichem Angriff noch immer so erschreckt, daß sie kaum einen vernünftigen Gedanken fassen konnte. Hat sie den Verstand verloren? Ist Schwellenkrankheit auch ein Vorzeichen für den Wahnsinn? Sie war darauf vorbereitet gewesen, daß Dorilys die normale Eifersucht einer Schwester zeigte, weil Donal nicht mehr gänzlich für sie da war. Aber einen solchen Gefühlsausbruch hatte sie nicht erwartet.
Fluch über den alten Mann, wenn er sie darin bekräftigt hat, daß es etwas anderes als eine gesetzliche Fiktion ist! Renata hatte gehofft, Donal schon bald enthüllen zu können, daß sie seinen Sohn trug, denn jetzt war sie sich sicher; sie hatte den Ungeborenen zellentief untersucht, um sich zu vergewissern, daß er keine tödlichen Gene trug. Jetzt wurde ihr bewußt, daß es noch länger ein Geheimnis bleiben mußte. Wenn Dorilys krank war, würde das sie noch schlimmer treffen. Cassandra wickelte den Prozeß des Überwachens ab. Als die Wirkung des Kirian einsetzte und Dorilys’ Abwehr gegen die neue Wahrnehmung, die sie so sehr erschreckt hatte, verringerte, beruhigte sie sich, ihr Atem ging regelmäßiger.
»Es hat aufgehört«, sagte sie schließlich. Ihr Gesicht war ruhig, ihr Herz raste nicht länger in panischer Angst. Nur die Erinnerung daran war geblieben. »Wird es … wird es wieder anfangen?«
»Wahrscheinlich«, sagte Cassandra, beruhigte aber Dorilys sofort: »Es wird weniger qualvoll, wenn du dich daran gewöhnst. Jedesmal wird es leichter sein, und wenn du ganz ausgereift bist, kannst du es wie deine Augen benutzen, kannst nah und fern das sehen, was du auswählst, und alles abschalten, was du nicht sehen willst.«
»Ich habe Angst«, wisperte Dorilys, »laßt mich nicht allein.« »Nein, mein Lämmchen«, sagte Margali, »ich werde, solange du mich brauchst, in deinem Zimmer schlafen.«
Renata sagte: »Ich weiß, Margali ist zu dir wie eine Mutter gewesen, und du willst sie bei dir haben. Aber wirklich, Dorilys, dafür bin ich besser ausgebildet. Ich könnte dir besser helfen, wenn es in den nächsten Nächten nötig sein sollte.«
Dorilys streckte die Arme aus, und Renata ließ sich umarmen. Das Mädchen barg sein Gesicht an ihrer Schulter. »Es tut mir leid, Renata. Ich habe es nicht so gemeint. Vergib mir, Cousine … du weißt, daß ich dich liebhabe. Bitte, bleib bei mir.«
»Natürlich, Liebes«, sagte Renata und hielt Dorilys in tröstender Umarmung. »Ich weiß, ich weiß. Ich habe auch die Schwellenkrankheit gehabt. Du warst geängstigt, und alle möglichen wilden Einfälle fluteten auf einmal durch deinen Geist. Es ist schwer zu kontrollieren, wenn es einen so plötzlich überfällt. Von nun an

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