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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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keinen Grund zum Streiten … Cassandra hat eine Nedestro Schwester, die ihr so ähnlich ist wie ein Zwilling dem anderen. Du wirst sie zur Frau nehmen und mein oberster Berater sein. Ich werde jemanden mit deiner Vorausschau und Kraft brauchen. Ohne Bruder ist dein Rücken bloß … Das sagt man, und glaube mir: Es stimmt. Wir wollen unsere Streitigkeiten beilegen, uns umarmen und Freunde sein.«
Dann ist es hoffnungslos, dachte Allart. In dem Moment, als DamonRafael seine Arme ausbreitete, um ihn zu umarmen, wurde Allart sich des Dolchs bewußt, den sein Bruder versteckt in der Hand hielt. Er wollte mir nicht einmal offen entgegentreten, sondern mich umarmen und mein Herz durchbohren, dachte er. Oh, mein Bruder … Als Allart sich ihm näherte, reichte er mit seinem in Nevarsin ausgebildeten Laran hinaus und ließ Damon-Rafael zur Bewegungslosigkeit erstarren; der Dolch, den er in der Hand hielt, wurde dabei sichtbar. Damon-Rafael kämpfte gegen ihn an, konnte sich aber nicht rühren. Allart schüttelte traurig den Kopf.
»Du willst mich also gleichzeitig umarmen und erstechen, Bruder? Ist das die Art von Staatskunst, die dich deiner Meinung nach zum König macht?« In Damon-Rafaels Geist eindringend, schloß er den Kontakt. »Sieh, was für ein König du, der du das Band der Bruderschaft verleugnet hast, sein würdest.«
Er fühlte, wie sein Laran die Zukunft durch Damon-Rafaels Geist fließen ließ: Verwüstung, Blut und Plünderung, der unerbittliche Aufstieg zur Macht, der die Reiche verheeren würde, und ohnmächtige Unterwerfung, die man einen einseitigen Frieden nennen würde… Der Geist der Menschen zu blindem Gehorsam gezwungen; das Land von Kriegen geschüttelt und zerrissen. Alle Menschen beugten sich einem König, der kein gerechter Herrscher und Beschützer seines Volkes, sondern ein Tyrann und Despot geworden war. Und man haßte ihn wie keinen Menschen zuvor …
»Nein, nein«, wisperte Damon-Rafael und wand sich, den Dolch in der Hand. »Hör auf. Das bin nicht ich, den ich da sehe.« »Nein, mein Bruder? Du besitzt das Hastur-Laran, das alle Entscheidungen sieht. Schau selbst, was für ein König du sein würdest«, sagte Allart. Er lockerte zwar den Griff, hielt seinen Bruder aber immer noch bewegungslos. »Erkenne dein eigenes Schicksal. Schau hinein.«
Er beobachtete Damon-Rafael und sah, wie sich der Blick der Angst und des Grauens auf seinem Gesicht ausbreitete. Er begriff, seine Überzeugung begann sich langsam zu verdichten.
Damon-Rafael befreite sich mit übermenschlicher Anstrengung aus Allarts Griff und hob den Dolch. Allart wich, obwohl er wußte, daß er im nächsten Augenblick vor seines Bruders Füßen liegen konnte, nicht von der Stelle. Hatte Damon-Rafael sich selbst deutlich genug gesehen, um die Warnung zu erkennen?
»Solch ein König werde ich nicht werden«, flüsterte er gerade laut genug, daß Allart es verstehen konnte. »Ich sage dir, ich werde es verhindern.« Mit einer schnellen Bewegung hob er den Dolch und bohrte ihn tief in die eigene Brust.
Damon-Rafael stürzte zu Boden und flüsterte: »Selbst deine Vorausschau kann nicht jedes Ende sehen, kleiner Bruder.« Er hustete, ein Strom roten Blutes schoß aus seinem Mund. Allart fühlte, wie der Geist seines Bruders sich still auflöste.
    29
    Die Armeen im Tal waren abgezogen, aber noch immer rollte und knisterte der Donner über den Höhen, und vereinzelte Blitzschläge fuhren über das Gebirge. Als sie die untere Halle von Burg Aldaran betraten, warf Cassandra Allart einen ängstlichen Blick zu.
»Es hat nicht aufgehört zu donnern – nicht ein Mal, nicht einen Moment lang –, seit Dorilys Scathfell niedergestreckt hat. Und du weißt, daß sie Renata nicht an sich heran läßt.«
Donal saß da und hatte Dorilys’ Kopf in seinem Schoß. Das Mädchen sah krank aus. Es hielt Donals Hand fest in der seinen und wollte sie nicht loslassen. Dorilys’ blaue Augen waren geschlossen, und sie öffnete sie mühsam, als Cassandra neben ihr auftauchte.
»Das Gewitter tut meinem Kopf so weh«, flüsterte sie. »Ich kann es nicht aufhalten. Kannst du mir nicht helfen, die Blitze zu stoppen, Cassandra?«
Cassandra beugte sich über sie. »Ich werde es versuchen. Aber ich glaube, es liegt nur daran, daß du übermüdet bist, Chiya.« Sie nahm die schlaffen Finger in die ihren, zuckte mit einem Schmerzensschrei zurück, und Dorilys brach in heftiges Schreien aus.
»Das habe ich nicht absichtlich gemacht, wirklich nicht! Es passiert

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