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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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hätte Donal getötet! Er hätte uns beide umgebracht! Ihr habt den Dolch gesehen!« Sie bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. Donal, der gegen eine Übelkeit ankämpfen mußte, löste den Umhang von seinem Hals und warf ihn über den verbrannten Körper Scathfells.
Mikhail von Aldaran sagte heiser: »Es ist nicht unehrenhaft, einen meineidigen Mann zu töten, der auf dem Boden der Kapitulation auf Mord aus ist. Dich trifft keine Schuld, Tochter.« Er stand auf, trat ins Zimmer hinab, kniete neben dem Körper seines Bruders nieder und zog den Umhang von dessen Gesicht zurück.
»Oh, mein Bruder, mein Bruder«, klagte er. Seine Augen funkelten, zeigten aber keine Tränen. »Wie sind wir so weit gekommen?« Er beugte sich vor und küßte die versengten Brauen. Dann zog er den Umhang sanft wieder über Scathfells Gesicht.
»Trag ihn zu seinen Männern hinunter«, sagte er zu Scathfells Friedensmann. »Du bist Zeuge, daß es keinen Verrat gab, außer dem seinen. Ich werde keine Rache üben, sein Sohn mag Scathfell behalten. Obwohl es nur gerecht wäre, wenn ich Donal als Entschädigung mit diesem Lehen beschenkte und Scathfells Erben nur das Gut, das ich einst für Donal bestimmte, gäbe.«
Der Friedensmann verbeugte sich in dem Bewußtsein, daß Aldaran die Wahrheit sprach.
»Es soll sein, wie Ihr sagt, Fürst. Sein ältester Sohn, Loran, ist siebzehn geworden und wird die Herrschaft über Scathfell antreten. Aber was soll ich Lord Hastur sagen?« Schnell ergänzte er: »Seiner Hoheit, König Damon-Rafael, den Herrscher über dieses Land?«
Plötzlich verließ Allart seinen Platz und sagte: »Meines Bruders Zorn betrifft mich, Lord Aldaran. Ich werde hinuntergehen und ihn treffen; unbewaffnet, wie er es verlangt hat.«
Cassandra schrie auf: »Allart, nein! Er plant Verrat!«
»Trotzdem muß ich ihn treffen«, sagte Allart. Er hatte verschuldet, daß das Haus Aldaran in den Tieflandkrieg verstrickt worden war. DamonRafael würde die Burg über ihren Köpfen zerstören, wenn er nicht zu ihm kam. »Er sagte, er wolle mit seinem Bruder in der gleichen Weise übereinkommen, wie Lord Scathfell mit Euch. Ich glaube, daß Scathfell in diesem Moment nichts als die Wahrheit sagte und nicht mit Vorbedacht gegen Donal vorging, sondern aus einem plötzlichem Antrieb. Er hat dafür bezahlt. Es kann sein, daß mein Bruder mich nur überzeugen will, daß er tatsächlich der rechtmäßige König dieses Landes ist, und daß er meine Unterstützung erbittet. Es trifft zu, daß ich versprach, ihn darin zu unterstützen, ehe ich wußte, was ich tat. Vielleicht hatte er Recht, mich einen Verräter zu nennen. Ich muß hinuntergehen und mit ihm sprechen.«
Cassandra umklammerte ihn und hielt ihn reglos fest.
»Ich werde dich nicht gehen lassen! Ich lasse es nicht zu! Er wird dich töten, und du weißt es!«
»Er wird mich nicht töten«, sagte Allart und schob sie mit größter Kraftanstrengung von sich. »Aber ich weiß, was ich tun muß, und ich verbiete dir, mich daran zu hindern.«
»Du verbietest es mir?« Erzürnt rückte sie von ihm ab. »Tu, was du tun zu müssen glaubst, mein Gatte«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen, »aber sage Damon-Rafael, daß ich jeden Mann, jede Frau und jede Matrix in den Hellers gegen ihn aufbringen werde, wenn er dir etwas antut«
Als er langsam den Berghang hinabging, schien Cassandras Gesicht ihn zu begleiten. Das Laran breitete Bilder des Schreckens vor ihm aus. Damon-Rafael wird versuchen, mich zu töten, das ist so gut wie sicher. Ich muß ihn zuerst töten, wie ein tollwütiges Tier, das zubeißen will. Wenn er König über dieses Land wird, kommt es zu einer Katastrophe, wie sie die Reiche noch nie erlebt haben.
Ich habe mich nie als Herrscher gesehen und niemals nach Macht gestrebt. Ich habe keinerlei Ehrgeiz dieser Art. Ich wäre zufrieden damit gewesen, in den Mauern von Nevarsin zu leben, oder im Turm von Hali oder Tramontana. Aber jetzt, da mir mein Laran gezeigt hat, was mit Sicherheit eintritt, wenn Damon-Rafael den Thron besteigt, muß ich ihn daran hindern. Selbst, wenn ich ihn töten müßte!
Die Hand, die er in die Feuer von Hali gestreckt hatte, pochte, als wolle sie ihn an den Eid erinnern, den er geschworen hatte und jetzt brach. Ich bin dabei, mitleidig zu werden. Aber ich bin ein Hastur, ein Nachkomme des Hastur, von dem man sagt, er sei Sohn eines Gottes gewesen. Und ich bin verantwortlich für das Wohlergehen dieses Landes und seiner Menschen. Ich werde Damon-Rafael nicht

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