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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Luxus«, sagte Allart. »Gesegnet seist du, Cassandra, daß du meine Entscheidung akzeptierst.«
Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln. »Oh, man hat mich gelehrt, daß es die Pflicht einer Frau ist, zu gehorchen. Auch wenn es ein anderer Gehorsam ist, als ich vorausgesehen habe, bin ich doch noch immer deine Frau und werde tun, was du befiehlst. Gute Nacht, mein Gatte.« Die Worte waren von zarter Ironie. Auf den weichen Matten des Zimmers ausgestreckt, faßte Allart die ganze Disziplin seiner Jahre in Nevarsin zusammen und schaffte es schließlich, aus seinem Geist die Bilder einer zur Liebe erweckten Cassandra auszulöschen. Nichts blieb, nur der Augenblick und sein Entschluß. Einmal jedoch, vor dem Morgendämmern, glaubte er, eine Frau weinen zu hören, ganz leise, als würden die Laute von Stoffen und Laken gedämpft.
Am nächsten Tag reisten sie zum Hali-Turm ab. Dort blieben sie ein halbes Jahr.
    8
    Früher Frühling in den Hellers. Donal Delleray, genannt Rockraven, stand auf den Zinnen von Burg Aldaran und sinnierte müßig, ob die Aldaran-Vorfahren diesen hohen Gipfel für ihre Festung gewählt hatten, weil er einen großen Bereich des Umlands beherrschte. Es neigte sich zu den fernen Ebenen und erhob sich dahinter zu den weiten, unpassierbaren Gipfeln, auf denen nichts menschliches, sondern nur die Schweifer und halblegendären Chieri von den fernen Hellers in ihren vom ewigen Schnee umgebenen Festen wohnten.
»Man sagt«, meinte er laut, »daß es hinter dem letzten dieser Berge, so weit im Schneegebiet, daß selbst der erfahrenste Bergsteiger scheitern würde, ehe er einen Weg durch Felsspitzen und Gletscherschluchten fände, ein Tal mit nie endendem Sommer gibt, und dorthin haben sich die Chieri zurückgezogen, seit die Kinder von Hastur gekommen sind. Deshalb sehen wir sie heutzutage nicht mehr. Dort wohnen die Chieri für immer, unsterblich und schön, und sie singen ihre fremdartigen Lieder und träumen unsterbliche Träume.«
»Sind die Chieri wirklich so schön?«
»Ich weiß es nicht, kleine Schwester. Ich habe nie eine gesehen«, antwortete Donal. Er war jetzt zwanzig, hochgewachsen und gertenschlank, dunkelhäutig, mit dunklen Brauen, ein aufrechter und ernster junger Mann, der älter aussah, als er tatsächlich war. »Aber als ich ganz klein war, hat meine Mutter mir einmal erzählt, daß sie eine Chieri in den Wäldern hinter einem Baum gesehen hat, und daß sie die Schönheit der Gesegneten Cassilda besaß. Man sagt auch, daß ein Sterblicher, der sich seinen Weg zum Tal der Chieri bahnt, von ihren Speisen ißt und ihren Zauberwassern trinkt, ebenfalls mit Unsterblichkeit versehen wird.« »Nein«, sagte Dorilys. »Jetzt erzählst du mir Märchen. Ich bin zu alt, um solche Sachen zu glauben.«
»Oh ja, du bist so alt«, neckte Donal. »Täglich warte ich darauf, wie sich dein Rücken beugt und dein Haar grau wird.«
»Ich bin alt genug, um verlobt zu werden«, sagte Dorilys würdevoll. »Ich bin elf Jahre alt, und Margali sagt, ich sähe aus, als sei ich fünfzehn.«
Donal widmete seiner Schwester einen langen, abwägenden Blick. Es stimmte. Mit elf war Dorilys schon größer als viele Frauen, und ihr geschmeidiger Körper zeigte durchaus schon Andeutungen hübscher Rundungen.
»Ich weiß nicht, ob ich verlobt werden will«, sagte sie plötzlich mißgelaunt. »Ich weiß gar nichts von meinem Cousin Darren! Kennst du ihn, Donal?«
»Ich kenne ihn«, sagte Donal, und sein Gesicht zeigte einen unfreundlichen Ausdruck. »Er ist hier aufgezogen worden, zusammen mit vielen anderen Knaben, als ich ein Junge war.«
»Sieht er gut aus? Ist er freundlich und wohlgelitten? Magst du ihn, Donal?«
Donal öffnete den Mund, um zu antworten, und schloß ihn wieder. Darren war der Sohn von Lord Aldarans jüngerem Bruder Rakhal. Mikhail, Lord Aldaran, hatte keine Söhne, und diese Heirat würde bedeuten, daß ihre Kinder die beiden Ländereien erben und festigen würden; auf diese Art wurden große Reiche aufgebaut. Es würde sinnlos sein, Dorilys wegen irgendwelcher Streitigkeiten unter Jungen gegen ihren versprochenen Gatten einzunehmen.
»Danach mußt du nicht urteilen, Dorilys. Wir waren Kinder, als wir einander kannten, und wir stritten, wie Jungen es tun. Aber jetzt ist er älter, und ich bin es auch. Ja, er sieht ziemlich gut aus, nehme ich an, so wie Frauen das beurteilen.«
»Mir scheint das kaum gerecht«, sagte Dorilys. »Du bist meinem Vater mehr als ein Sohn gewesen. Jawohl, das hat er selbst

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