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Herrin des Blutes - Thriller

Herrin des Blutes - Thriller

Titel: Herrin des Blutes - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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Jahren nach seinem »Tod« hatte er hin und wieder mit dem Gedanken gespielt, aus der Versenkung aufzutauchen. Aber irgendetwas hatte ihn stets davon abgehalten. Dann, als sich die Jahre in Jahrzehnte verwandelten, begriff er, dass er nie mehr in die Öffentlichkeit zurückkehren würde. Dieses Dasein im Zwielicht war – wohl oder übel – sein Schicksal.
    Ihm fiel ein altes Bild von Pam in die Hände, seiner großen Liebe, und seine Augen wurden feucht. Das Foto zeigte sie vor einem Café in Paris, nicht lange vor dem Abschied aus seinem alten Leben. Sie schaute nicht in die Kamera, wollte nicht fotografiert werden. Eben erst hatte er sie in seinen verrückten Plan eingeweiht, und sie konnte sich nicht wirklich dafür begeistern. Er hätte so gerne noch einmal mit ihr gesprochen, ihr bestätigt, dass sie mit ihren Befürchtungen richtig lag und er einen schrecklichen Fehler begangen hatte. Aber sie war tot und für ihn nicht mehr zu erreichen. Er berührte das Foto mit einer zitternden Fingerspitze und stellte sich vor, noch einmal ihre weiche Haut zu spüren. Das Bild rutschte aus seinen Fingern und flatterte auf den staubigen Hüttenfußboden. Er wollte es gerade aufheben, als sein Blick auf die darunterliegende Aufnahme fiel.
    Sein Herz tat einen Satz.
    Dann fiel der gesamte Stapel mit Erinnerungsstücken aus seinen mit einem Mal vollkommen tauben Fingern und verteilte sich über den gesamten Fußboden. Das neue Foto – von dem er wusste, dass es früher nicht da gewesen war – landete hochkant auf einem Meer aus Weiß. Er spürte, wie sich seine Brust verkrampfte, als er es erneut anschaute. Es zeigte eine nackte Frau auf einem weichen Bett. Ihre Augen wirkten glasig und ihr Gesicht war zu einer Maske der Qual verzerrt. Auf eine Weise, die er nicht sofort erkennen konnte, hatte man ihr die Eingeweide herausgerissen. Überall war Blut und er bemerkte eine kleine Schleife ihrer Gedärme. Jim zwang sich, darüber nachzudenken, warum ein potenzieller Eindringling auf die glorreiche Idee gekommen war, den Abzug unter die alten Schnappschüsse zu schmuggeln, die er sich so selten vornahm. Zunächst fand er keine offensichtliche Antwort auf diese Frage. Aber dann wurde ihm bewusst, dass die Frau etwas Vertrautes an sich hatte …
    Sein Magen krampfte sich zusammen, als ihn die Erkenntnis wie ein Blitz traf. »Miss Wickman …«
    Die böse Hexe war tot. Der Beweis lag unmittelbar vor seinen Füßen. Es sollte eigentlich ein Grund zum Feiern sein. Schließlich gab es nichts mehr, wovor sie sich fürchten mussten, wenn sie von der Bildfläche verschwunden war. Aber warum war ihm dann nicht nach Feiern zumute? Wenn er zu sich selbst ehrlich war, wusste er, woran es lag. An der unerklärlichen Art und Weise, wie dieses Foto aufgetaucht war. Sein Instinkt sagte ihm, dass das nichts Gutes zu bedeuten hatte. Hier ging etwas ganz und gar nicht mit rechten Dingen zu. Die ganze Angelegenheit war ihm unerklärlich. Er musste auf der Stelle Jack Paradise rufen lassen und eine Untersuchung in die Wege leiten.
    Aber zuerst …
    Er griff nach der Flasche Jim Beam, als er spürte, wie sich etwas hinter ihm auf dem Bett niederließ. Er spannte sich an und erwartete, jeden Moment das Messer eines Attentäters zu spüren, das sich durch seinen Brustkorb bohrte. Dabei sollte ein Eindringen eigentlich vollkommen unmöglich sein. Die Fenster waren vernagelt. Die Vordertür wurde von schwer bewaffneten Soldaten bewacht und bot die einzige Möglichkeit, in oder aus der winzigen Hütte zu gelangen. Die Logik ließ nur eine einzige Schlussfolgerung zu: Es musste sich um jemanden handeln, der sich bereits im Camp aufhielt. Vermutlich hatte der Eindringling Magie angewandt, um seine Ankunft zu verschleiern.
    Der Eindringling näherte sich. Er konnte ihren Atem im Nacken spüren. Dass es sich um eine Frau handelte, verriet ihm sein siebter Sinn. Er wusste, dass er aufspringen und sich auf die Tür stürzen sollte, aber seine Füße schienen am Boden festgenagelt zu sein. Er war ebenso wenig in der Lage, sich zu bewegen, wie eine Statue – das würde sich nicht ändern, solange ihn der Eindringling nicht von dieser Lähmung befreite.
    Wut stieg in ihm auf. »Hör auf mit den Spielchen und tu es endlich.«
    Als er spürte, wie sich die flache Seite einer langen, kalten Klinge quer über seine Kehle legte, schloss er die Augen. Unnötig, sich die Frage zu stellen, wie es sich anfühlen würde. Bereits in seiner Zeit Unten hatte sich die Klinge

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